RALLYE 35 MELSUNGEN

Schumann hängt Ramonat ab

Der Sachse Ron Schumann und der Thüringer Raphael Ramonat machen die Rallye Melsungen unter sich aus. Schumann siegt mit 18 Sekunden Vorsprung.

 

40 Teams, von denen nur vier auf der Strecke bleiben werden, starten am Samstagnachmittag zur Rallye 35 „Auf nach Melsungen“, die schon zum 34. Mal ausgetragen wird. Auf den Asphalt-Rundkursen bei Malsfeld und Remsfeld fahren sie eine Runde weniger als die Teams der Rallye Hessisches Bergland, die Prüfung durch Helmshausen fahren sie als Sprint ohne die Schotterpassagen im Steinbruch, lediglich ein Mini-Rundkurs – zwei Runden à 250 Meter mit 30 Meter Schotter – sorgt für Spaß bei den vielen Zuschauern. 

Ron Schumann und Stefan Weigel testen den kräftig überarbeiteten Gruppe-H-Evo 7 für die Rallye Erzgebirge. Sie legen los wie die Feuerwehr und überrumpeln Raphael Ramonat und Nanett Centner – vor zwei Wochen überlegene Werra-Meißner-Sieger – auf der ersten Schleife. Mit drei Bestzeiten fährt Schumann 14 Sekunden Vorsprung auf Ramonat heraus. Ramonat wacht auf, zeigt seinen Speed mit zwei Bestzeiten; doch in Remsfeld haben Ron Schumann und Stefan Weigel bereits den Sack zu gemacht und holen sich den Gesamtsieg in Melsungen. Daniel Rexhausen fährt den dritten Gruppe-H-Mitsubishi auf den dritten Rang, weist jedoch einen Rückstand von anderthalb Minuten auf den Sieger auf.

Bei den „Kleinen“ ist das fränkische Mixed-Team Thilo Wagner / Christina Döring der Konkurrenz klar überlegen. Sie gewinnen nicht nur die 2-Liter-Klasse der Gruppe F, sondern nehmen auch den Gruppensieg mit nach Hause und schaffen Rang 4 in der Gesamtwertung noch vor den Turbo-Allradlern von Martin Wagner, Raimund Patrizio und Wilfried Fränzke, der im Subaru die Gruppe G gewinnt. Dazwischen schiebt sich Sven Karpa, der im Compact-M3 den Klassensieg in der Gruppe H bis 3000 cm³ erzielt – mit dem spektakulären 2-Liter-Käfer von Axel Mänz als Verfolger, der als Elfter um zwei Sekunden die Top Ten verpasst.

In der 1600-cm³-Klasse der Gruppe F balgen sich erwartungsgemäß die Twens Steven Philippent (Peugeot 106) und Philip Schwarz (Mitsubishi Colt), die ihre kleinen Fronttriebler auf die Gesamtränge 9 und 10 prügeln. Auf der letzten Prüfung wendet der erst 22-jährige Schwarz noch das Blatt, zieht an Philippent vorbei und gewinnt die Klasse mit zwei Sekunden Vorsprung. Recht gut besetzt ist die Klasse G19, die sich die Niedersachsen Wolfgang Kurtz und Erik Prysiaznik in einem BMW 323i sichern.

Für die zahlenmäßig stärkste Klasse der Melsunger Rallye sorgt der zweite Lauf von „Germanys R1-Trophy“. In der Klasse RC5 kämpfen je drei R1-Citroen und –Twingo sowie zwei Gruppe-N-Swift um die Fahrkarte zur Rallye Antibes. Auftaktsieger Timo Wadle (Suzuki Swift) aus Münchweiler zeigt auch in Nordhessen eine starke Leistung und muss sich als Zweiter nur dem Thüringer Routinier Daniel Lesser (Renault Twingo) beugen. Hinter Willi Wiegmann, dem Twingo-Trophy-Sieger von 2013, kommt der Pfälzer Sascha Kirchmer (Citroen DS3) vor dem Hagener Florian Diedrich (Suzuki Swift) ins Ziel; beide waren ihre Chancen auf den Frankreich-Trip. 

Ergebnis 34. ADAC-Rallye 35 Melsungen

1.Ron Schumann / Stefan WeigelMitsubishi Evo 7H1620:05,5
2.Raphael Ramonat / Nanett CentnerMitsubishi Evo 7H16+18,8
3.Daniel Rexhausen / Alex RathMitsubishi Evo 7H16+1:32,0
4.Thilo Wagner / Christina DöringHonda Civc RF8+1:45,9
5.Martin Wagner / Alexander RödigerMitsubishi Evo 6F3A+1:46,1
6.Sven Karpa / Philipp LindnerBMW M3 CompactH15+2:18,6
7.Reimund Patrizio / Nico KrügerSubaru ImprezaF3A+2:29,6
8.Wilfried Fränzke / Kerstin FränzkeSubaru ImprezaG21+2:35,8
9.Philip Schwarz / Steffen WeberMitsubishi ColtF9+2:55,7
10.Steven Philippen / Ulrike BerlethPeugeot 106F9+2:58,8

Elsenbroich und Jarkulisch bei Histos vorn

Gut zwei Dutzend historischer Rallye-Fahrzeuge folgen dem Feld den ganzen Samstag; zwei Retro-Wettbewerbe – einer für die vier Sprints am Vormittag, der andere für die sechs Rundkurse am Nachmittag – werden ausgetragen. Am Vormittag zeigt sich das ostwestfälische Ehepaar Sven Elsenbroich und Nadine Meerkötter in Bestform, kassiert ledig zwei Zehntel Zeitabweichung und gewinnt im Porsche 944 vor Rainer Schlesinger und Sabine Rade im BMW 2002 und den Geschwistern Martin und Carolin Bernhardt im Opel Manta B. Am Nachmittag gelingt den Brüdern Harald und Robert Jarkulisch der große Coup; sie durchfahren die Lichtschranken im Golf GTI am exaktesten, gefolgt von Edwin Bingel und Marco Haas im Opel Ascona und – erneut Dritte – Martin und Carolin Bernhardt im Breitspur-Manta.

« zurück