Schulze vor Faust im Taunus

Zum vierten Lauf der Deutschen Amateur Meisterschaft des NAVC treffen sich 84 Teams am Flugplatz des Rallyedorfes Riedelbach im Hochtaunus. Das Konzept ist einfach: ein Rundkurs im Gewerbegebiet der Buchfinken-Stadt Usingen mit einigen Gras- und Feldwegabschnitten, ein Rundkurs auf asphaltierten Feldwegen bei Merzhausen, alles dreimal zu fahren, insgesamt rund 35 WP-Kilometer. Bei hochsommerlichen Temperaturen wird es auf dem Usinger Rundkurs stellenweise staubig, kommen Fahrer und Helfer heftig ins Schwitzen. Die Veranstalter der MSG Feldberg verteilen viele Flaschen Wasser und haben den Ablauf gut im Griff.

Ebenfalls im Griff haben drei Teams aus der Allrad-Turbo-Klasse 11 den Rest der Konkurrenz. Das niederbayerische Mixed-Team Jürgen Bachhäubl und Sabrina Stuiber gewinnt im Mitsubishi Evo 9 die beiden Prüfungen der ersten Schleife, erreicht die erste Pause in Riedelbach mit sieben Sekunden Vorsprung, fällt aber zu Beginn der zweiten Schleife aus. Somit entwickelt sich die Buchfinken-Rallye zum Zweikampf der DAM-Tabellenführer Stefan Schulze und Jochen Rheinwalt (Subaru Impreza) und der früheren Meister Klaus-Jürgen Faust und Doris Nägel (Mitsubishi Evo 9). Der Pfälzer Schulze ist jedesmal auf dem Kurs in Usingen schneller, der Franke Faust auf dem Kurs bei Merzhausen. Da die „kleinen“ Autos in der Startreihenfolge vornweg fahren, bleibt es im wahrsten Sinne des Wortes bis zur letzten Sekunden spannend. Faust geht mit rund acht Sekunden Rückstand in die letzte Prüfung und erzielt die Bestzeit. Doch der als Letzter startende Stefan Schulze behält die Nerven, büßt lediglich fünf Zehntel auf Faust ein und feiert mit Co Jochen Rheinwalt den zweiten Saisonsieg.

Noch enger geht es – nach einminütiger Lücke – um den dritten Platz zu. Thomas Kleinwächter taucht im Taunus mit einem prächtig laufenden Honda Civic Type R auf und zeigt den Allrad-Turbos von Alfons Nothdurfter aus Tirol (Ford Sierra), Lokalmatador Jörg Altenheiner (Audi S2), dem Bodensee-Schwaben „Morales“ (Mitsubishi Evo 10) und Opel-Umsteiger Uwe Kiehm (Evo 6) locker die Rücklichter. Zwanzig Strafsekunden verhelfen allerdings doch noch Nothdurfter und seinem fränkischen Co Karl Koller zu Platz 3. Thomas Kleinwächter und Dirk Fischer gewinnen überlegen die riesengroße 2-Liter-Klasse vor den Einheimischen Frank Oliveri und Lars Schnorr, die im 2-Liter-Astra noch den Sieger der Klasse über 2000 cm³, Wolf-Peter Leisering im langen BMW 540, hinter sich lassen. Denis Teves hat seinen nur 160 PS starken Cup-318is nach zweijähriger Pause aus der Garage geholt, den Staub weggeblasen und zeigt eine überragende Leistung: Mit Thorsten Müller auf dem heißen Sitz driftet er auf Platz 12 in der Gesamtwertung und verbläst die zahlreichen 318is deutlich.

Hart umkämpft ist die 1600-cm³-Klasse, in der nur wenige Sekunden die besten drei Teams trennen. Im Ziel haben Wolfgang Wittmann und Tjerk Berthold die Nase des Ford Escort Twin Cam vorn, Joachim Hischke und Steven Erk im Opel Corsa sowie Arno Reuß und Evelyn Schöppl im Opel Ascona folgen knapp dahinter. Rainer Thiel und Tochter Sabrina fahren in der 1300-cm³-Klasse mit ihrem Fiat Panda 4x4 einen klaren Klassensieg heraus.

Bei den Serien-Fahrzeugen der NAVC-Gruppe 1 lassen die Favoriten Frederik Leykauf und Georg Schwarz im Honda Integra der Konkurrenz keine Chance, Leykauf bleibt in dieser Saison ungeschlagen. Auf Platz 2 landet der hubraumschwächste Serienwagen, der Honda CRX von Sebastian Lockstet und „Anni Solveig“.

Ergebnis 2. NAVC-Buchfinken-Rallye