Rallye Mittelhessen

Schuhej vor Koch in Mittelhessen

Die zweite Ausgabe der Rallye Mittelhessen erlebt einen bestens aufgelegten Jörg Schuhej im Mitsubishi, der sich schon von seinem stärksten Gegner Marco Koch abgesetzt hat, als dessen C-Kadett zu stottern beginnt.

Vor einem Jahr schlossen sich drei Ortsclubs zusammen, um statt ihrer Sprints Hessens ersten Rallye-70-Testlauf zu veranstalten. Das Debüt verlief gut, und – um es vorweg zu nehmen – die 2. ADAC-Rallye Mittelhessen ebenfalls, die Teilnehmer zollen den Organisatoren viel Lob. Zwei Start-Ziel-Prüfungen und ein Rundkurs ergeben 28 WP-Kilometer für jede der beiden Schleifen. Zum Abschluss wird der von Lahn-Sprint bekannte Rundkurs im Gewerbegebiet Heuchelheim im Dunkeln gefahren – alles in allem 61 Kilometer auf Bestzeit.

Den Auftaktsprint bei Laubach gewinnen Jörg Schuhej und Tanja Timmer im Gruppe-H-Evo 7 knapp vor Marco Koch und Stefan Assmann im grünen C-Kadett. Die Favoriten liegen also sofort an der Spitze, die Mitfavoriten liegen in Lauerstellung: Michael Rausch und Irfan Hedderich fahren im Ascona 16V die drittbeste Zeit, gefolgt von den Lokalmatadoren Reiner Hahn und Stefan Schork im Gruppe-F-Evo 9. Die schnellsten Youngtimer verlieren einige Sekunden, weil sie hier im strömenden Regen unterwegs sind. Den nächsten Sprint bei Grünberg gewinnt Rausch, der auch die Führung übernimmt. Doch auf dem 15 km langen Rundkurs bei Grüningen mit über 10% Schotter nutzt Schuhej den Allrad-Vorteil aus und nimmt den beiden heckgetriebenen Opel von Koch und Rausch 15 und 27 Sekunden ab. Hahn bleibt mit Elektrikproblemen stehen, kassiert eine Maximalzeit und hat mit dem Ausgang nichts mehr zu tun.

In der zweiten Schleife teilen sich Schuhej und Koch die Sprint-Bestzeiten, vor dem langen Rundkurs hat Schuhej bereits 20 Sekunden Vorsprung auf Koch. Während Schuhej auf dem Rundkurs auch beim zweiten Durchgang die Bestzeit markiert, verliert Koch – offenbar mit Motoraussetzern – 50 Sekunden. Eine heiße Show beim nächtlichen Rundkurs-Finale in Heuchelheim beschert Koch und Assmann zwar einen guten Abgang, doch Jörg Schuhej und Tanja Timmer fahren den Mittelhessen-Gesamtsieg locker nach Hause mit exakt einer Minute Vorsprung.

Michael Rausch liegt bis zur Halbzeit auf Rang 3, dann werfen ihn technische Probleme zurück; in der sechsten Prüfung fällt der Opel-Pilot aus. Jetzt kämpfen die beiden besten der 15 Youngtimer-Piloten um Rang 3: Georg Berlandy und Ricky Schmitt im 1971er Ascona A gegen Thomas und Andrea Kleinwächter im 1976er Ford Escort RS 1800. Berlandy erwischt den besseren Start und führt bei Halbzeit mit drei Sekunden; in der zweiten Schleife zieht Kleinwächter bei seinem ersten Einsatz mit dem Gruppe-4-BDA an Berlandy vorbei, wenn auch nur um eine einzige Sekunde. Das nächtliche Rundkurs-Finale fällt allerdings aus, denn Kleinwächter startet nicht zur letzten Prüfung, vielleicht – wie zu hören ist – um die Regenreifen nicht zu verheizen. Georg Berlandy und Ricky Schmitt absolvieren den Kurs als Viertschnellste; das bedeutet Gesamtrang 3 und den Sieg in der Youngtimer-Wertung vor Walter Gromöller im Ascona 400 und Andreas Gerst im Porsche Carrera.

Fruck verspielt Gruppe-G-Sieg

Hinter dem Youngtimmer-Duo liefert sich ein Gruppe-G-Duo ebenfalls einen spannenden Zweikampf. Die Schwaben Bernd Fruck und Diana Siewert treffen im weiß-roten Audi TT RS auf den grünen Vormann-Impreza des Westfalen Uwe Kriegeskotte, dem Andrea Bemmann das Gebetbuch vorliest. Auf den ersten fünf Prüfungen erzielen Fruck drei und Kriegeskotte zwei Bestzeiten. Doch im langen Rundkurs eckt der führende Fruck an und muss als Folge den Audi abstellen. Kriegeskotte hat den vierten Gesamtrang vor Augen, doch beim Finale dreht er eine Runde zu viel und stürzt deswegen auf Rang 8 ab; immerhin reicht es noch zum Gruppensieg vor der Fränzke-Familie.

So rutschen Benjamin Krusch und Fedor Hüttl im BMW 318is auf den vierten Platz – eine hervorragende Platzierung für ein 2-Liter-Gruppe-F-Auto. Natürlich gewinnt Krusch die mit 19 Teams stark besetzte Klasse. Die zweitplatzierten Marc Beilner und Alexander Kröll im Kadett GSi liegen zwei Minuten zurück, das schwäbische Golf-Team Rouven Bordt und Jochem Pracht sogar vier Minuten. Vor ihnen platzieren sich noch Steffen Weber und Andre Reitz, die im Honda Civic Vtec die Gruppe F bis 1600 cm³ gewinnen und dabei die Favoriten Steven Philippent und Ulrike Berleth im Peugeot 106 auf Platz 2 verweisen.

Die Gruppe H bis 3000 cm³ gewinnen Michael und Rita Buchwald im Peugeot 207 RC, bei den 2-Liter-Brennern holt sich Daniel Vierheller im BMW 320 den zweiten Platz, fünf Minuten hinter Marco Koch. Die 1600er-Klasse sieht den Saarländer Oliver Ziegler und den Kurpfälzer Marc Buhmann in der heckgetriebenen Corolla vorn. Nach einem langen Tag mit wechselhaftem Wetter erreichen nur 51 der 85 gestarteten Teams das Ziel im Pohlheimer Ortsteil Dorf Güll.

Ergebnis 2. ADAC-Rallye 70 Mittelhessen

1.Jörg Schuhej / Tanja TimmerMitsubishi Evo 7H1640:04,5
2.Marco Koch / Stefan AssmannOpel Kadett C 16VH14+59,9
3.Georg Berlandy / Ulrike SchmittOpel Ascona AY2+1:49,5
4.Benjamin Krusch / Fedor HüttlBMW 318is E30F8+3:03,4
5.Michael Grünwald / Ricarda LoosSubaru Impreza WRXH16+3:16,8
6.Heiko Fischer / Tatjana FischerMitsubishi Evo 6H16+3:24,5
7.Walter Gromöller / Heiko BenderOpel Ascona 400YB+3:27,2
8.Uwe Kriegeskotte / Andrea BemmannSubaru Impreza STIG21+3:36,1
9.Andreas Gerst / Stefan SyrePorsche 911 CarreraY4+3:37,7
10.Udo Schiffmann / Michael KellerBMW M3 CompactF3B+4:30,8
11.Wilfried Fränzke / Kerstin FränzkeSubaru Impreza STIG21+4:40,2
12.Carsten Kratzin / Marina KratzinMitsubishi Evo 9F3A+5:01,7

GALERIE: Rallye Mittelhessen 2015


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