Rallye Melsungen

Schuhej schlägt Göttig in Melsungen knapp

Die hessischen Mitsubishi-Piloten Jörg Schuhej und Stefan Göttig fahren bei der Rallye Melsungen dem Rest des Feldes auf und davon. Jörg Schuhej und Steffen Reith gewinnen am Ende mit 14 Sekunden Vorsprung die Rallye 70.

Wegen Bauarbeiten muss der ASC Melsungen in diesem Jahr auf die Wertungsprüfungen im Knüllgebirge verzichten. Das Ersatzkonzept enthält vier Sprints und fünf Rundkurse, davon zwei mit drei Runden plus Ausfahrt. Das trifft weder den Sinn der Rallye 70 noch den Geschmack der meisten Fahrer. Dabei sind vier der fünf Strecken im Hügelland südlich von Kassel durchaus interessant, zumal mehrere leichte Regenschauer die Pisten rutschig machen.

Von den 80 angemeldeten Teams der Rallye 70 rollen nur 69 – davon werden 46 ankommen - durch den Startbogen am Maxi-Autohof an der Autobahn A7. Gleich daneben steigt der Auftakt mit der Rundkursprüfung Elfershausen, die Schuhej vor Göttig gewinnt – beide unterwegs mit Gruppe-H-Evo 7. Auf dem folgenden Rundkurs bei Remsfeld dreht Göttig den Spieß um, setzt die Bestzeit und zieht um eine Sekunde an Schuhej vorbei. Den Rest des Tages haben Jörg Schuhej und Steffen Reith im Griff: Mit sieben Bestzeiten hintereinander sichern sie sich den Gesamtsieg – zum dritten Mal nach 2010 und 2012. Die Vorjahressieger Stefan Göttig und Natalie Solbach-Schmidt werden mit 14 Sekunden Abstand Zweite; sie bleiben lange Zeit dicht dran, erst auf der WP8 reißt der direkte Kontakt ab.

Die anderen Mitsubishi-Teams liegen rund zwei Minuten zurück. Michael Bieg und Chioma Monix bleiben blass, gewinnen aber im Evo 9 die Klasse F3A ebenso wie Ken Milde und Michael Mai die Klasse C28. Biegs Nachbar aus dem Bergischen Land, Helmut Beckmann, macht das Evo-Trio auf den Rängen 4 bis 6 komplett. Den dritten Platz aber erringen mit einer feinen Leistung die Westfalen Walter Gromöller und Klaus Brökelmann, die den Youngtimer-Opel Ascona 400 mit viel Einsatz bewegen und mit dem drittem Podiumsplatz belohnt werden.

Leipold-Attacke im Finale

Bei den Fahrzeugen bis 2000 cm³ erleben die Zuschauer einen interessanten Kampf von sehr unterschiedlichen Fahrzeugen. Uwe Kiehm legt im Gruppe-H-Kadett mit 16V-Motor den besten Start hin, fährt später jedoch nicht konstant schnell. So übernimmt Thomas Leipold in seinem Suzuki Ignis Super 1600 das Kommando. Doch Benjamin Krusch im BMW 318is (Gruppe F) und Andreas Gerst im historischenFord Escort RS 1800 (Youngtimer) kommen am Nachmittag immer näher heran. Vor der letzten Prüfung liegen die drei Teams innerhalb von nur zwei Sekunden. Beim Finale knallen Thomas Leipold und Lena Kaufmann die viertschnellste Gesamtzeit auf den feuchten Asphalt und sichern sich als beste „Kleine“ den siebenten Gesamtrang.

Benny Krusch und Fedor Hüttl gewinnen als Achte die 2-Liter-Klasse der Gruppe F relativ klar gegen Christian Sier und Franziska Kraft, ebenfalls BMW 318is, und die Junioren Marcel Schuhej und Lars Schmitt (Honda Civic). Andreas Gerst und Dietmar Rath können sich mit dem Klassensieg bei den Youngtimern trösten, der den Pfälzer dem Titel ein gutes Stück näher bringt. Platz 10 reicht Uwe Kiehm und Andrea Bemmann für den Klassensieg bei den 2-Liter-Autos der Gruppe H vor Andreas Gutbier und Matthias Winning, die nach einjähriger Pause ihren 3er-Golf noch nicht ausreizen. Weitere Klassensiege in der Gruppe F holen sich Rafael Klein und Ramona Kees beim ersten Einsatz des neu aufgebauten BMW M3 sowie Max Schumann und Sascha Altekrüger, die in der 1600-cm³-Klasse nach den Ausfällen von Markus Drüge (Swift), Steven Philippent (Peugeot 106) und Michael Loock (Citroen C2) leichtes Spiel haben.

Begräbnis erster Klasse

Die Rallye Melsungen zählt als Doppellauf für den neuen DMSB Rallye Cup, sowohl die Fahrer aus der Region Nord als auch aus der Region Süd können Punkte sammeln. Doch nur ein Team aus dem Norden und zwei Teams aus dem Süden gehen in Nordhessen an den Start – ein Begräbnis erster Klasse für den lieblos zusammengeschusterten DMSB Cup. Immerhin bleibt der Kampf um den Titel spannend, denn sowohl der Berliner Ken Milde im Gruppe-CTC-Evo 8 als auch der junge Saarländer Max Schumann im Gruppe-F-Suzuki Swift holen sich die vollen 25 Punkte.

Ein großes Feld von 40 „historischen“ Fahrzeugen tritt zur Retro-Rallye an. Mit Hartmut Schwämmle und Tobias Mehler (Fiat 127) gewinnt eines der favorisierten Teams vor Christian Aßmann und Sabine Ehseluns (VW Passat) und Manfred und Rainer Adolfs (Ford Escort RS 2000)

Ergebnis 35. ADAC-Rallye Auf nach Melsungen

1. Jörg Schuhej / Steffen Reith Mitsubishi Evo 7 H16 42:21,8
2. Stefan Göttig / Natalie Solbach-Schmidt Mitsubishi Evo 7 H16 +14,0
3. Walter Gromöller / Klaus Brökelmann Opel Ascona 400 Y4 +1:30,0
4. Michael Bieg / Chioma Monix Mitsubishi Evo 9 F3A +1:54,4
5. Ken Milde / Michael Mai Mitsubishi Evo 8 C28 +2:01,7
6. Helmut Beckmann / Axel Pauliks Mitsubishi Evo 9 H16 +2:17,3
7. Thomas Leipold / Lena Kaufmann Suzuki Ignis S1600 C27 +2:23,4
8. Benjamin Krusch / Fedor Hüttl BMW 318is E30 F8 +2:32,6
9. Andreas Gerst / Dietmar Rath Ford Escort RS 1800 Y4 +2:32,8
10. Uwe Kiehm / Andrea Bemmann Opel Kadett CC 16V H14 +3:07,3
11. Christian Sier / Franziska Kraft  BMW 318is E30 F8 +3:24,5
12. Andreas Gutbier / Matthias Winning VW Golf III GTI 16V H14 +3:44,9
13. Philip Schwarz / Steffen Weber Mitsubishi Evo 6 F3A +3:49,7
14. Axel Schmitt / Louisa Geitz Mitsubishi Evo 10 F3A +4:03,4
15. Florian Schneider / Marcus Ortmann Mitsubishi Evo 8 G21 +4:39,8

GALERIE: Rallye 'Auf nach Melsungen'


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