Rallye Atlantis

Schütte-Sieg beim Nord-Finale

Martin Schütte nimmt bei der Rallye Atlantis eine eindrucksvolle Revanche für die Niederlage in Visselhövede und gewinnt in Holstein mit einer Minute Vorsprung vor Carrera-Pilot Kai-Dieter Kölle.

Die Holsteiner Bauern sind mitten in der Maisernte. Trecker mit hoch beladenen Anhängern tummeln sich auf den Asphaltwegen und verteilen den Boden auf dem Asphalt. Am Freitag weicht Regen die Bankette auf, schon beim Besichtigen werfen die Teilnehmer Matsch auf die Piste – mit einem Satz: Die Rallye Atlantis findet bei feinstem Bauernglatteis statt! Für die 29 Teams bedeutet das, sich maximal zu konzentrieren, denn die vier Wertungsprüfungen zwischen Kaltenkirchen und Bad Segeberg sind zwar flach, aber mit zahllosen Kurven gespickt. Selbst bei trockenem Wetter hätten sie allen Ansprüchen standgehalten. Die 48. ADAC-Rallye Atlantis zeigt sich bestens organisiert und läuft minutengenau ab, so dass die geringe Beteiligung besonders bedauerlich ist.

 

Die beiden Porsche Carrera mit 3200-cm³-Motoren von Andreas Dahms und Kai-Dieter Kölle treffen auf die Mitsubishi von Martin Schütte, Ken Milde und Rolf Petersen. Schütte sichert sich die erste Bestzeit vor Kölle, Dahms und Milde; auf der zweiten Prüfung, dem Rundkurs Stuvenborn, setzt er sich deutlich von den Porsche ab. Die dritte Prüfung sieht Kölle vorn, doch mit einer weiteren Bestzeit erreicht Schütte die Halbzeitpause mit einem beruhigenden Polster von 19 Sekunden auf Dahms und 33 Sekunden auf Kölle.

 

Die Entscheidung fällt gleich nach der Pause: Auf der fünften Prüfung macht sich das Heck des Dahms-911 auf der nassen Fahrbahn selbständig, der Carrera strandet unsanft, aber die Visselhövede-Sieger Andreas Dahms und Inka Lerch steigen unverletzt aus. Mit vier weiteren Bestzeiten fahren Martin Schütte und Kerstin David den Atlantis-Sieg sicher nach Hause. Kai-Dieter Kölle und Theresa Bockwoldt werden mit einer Minute Rückstand Zweite. Den dritten Platz kämpfen die beiden anderen Mitsubishi aus. Die Berliner Ken Milde und Jean Ihlefeldt haben beim Auftakt ein 9-Sekunden-Polster gegen die Holsteiner Routiniers Rolf Petersen und Jürgen Krabbenhöft herausgefahren. Danach hat im internen Duell jeder mal die Nase vorn, im Ziel wird Milde mit jenen neun Sekunden Vorsprung Dritter vor dem 72-jährigen Petersen.

 

Die BMW M3 von Holger Hey und Jörg Dumke sowie Lars Tietjen und Anja Lange landen auf den Plätzen 5 und 6, weisen aber schon einen gewaltigen Rückstand auf. Die 2-Liter-Klasse gewinnen die Lübecker Michael Meyer und Daniel Rohde im Golf mit Minutenvorsprung auf Matthias Rathkamp und Larissa Knacker (Ford Fiesta); Steffi Zorn hat den Clio nach der WP 1 mit defekter Kupplung abgestellt. In der Gruppe G freuen sich Timo Pöhls und Vanessa Dagge – beim zweiten Einsatz im Subaru Impreza GC8 – über den knappen Klassensieg gegen Thomas Schnelle und Christine Hagen. Die kleine Klasse G10 führen lange Zeit Wolfgang Kurtz und Erik Prysiaznik im BMW an, doch in der zweiten Hälfte zieht der Lokalmatador Günter Vogt, mit René Kirchhof auf dem Beifahrersitz, im Fiat Punto vorbei und wird als punktbester Fahrer zum Rallye-Cup-Finale in Baden-Württemberg reisen.

 

 

Ergebnis 48. ADAC-Rallye Atlantis 

1.Martin Schütte / Kerstin DavidMitsubishi Evo 7F140:10,2
2.Kai-Dieter Kölle / Theresa BockwoldtPorsche 911 CarreraC18+1:06,1
3.Ken Milde / Jean IhlefeldtMitsubishi Evo 8C18+2:00,9
4.Rolf Petersen / Jürgen KrabbenhöftMitsubishi Evo 5C18+2:10,5
5.Holger Hey / Jörg DumkeBMW M3 E36F4+3:34,4
6.Lars Tietjen / Anja LangeBMW M3 E36F2+4:06,7
7.Michael Meyer / Daniel RohdeVW Golf II GTIF5+4:58,7
8.Johannes Treimer / Gerd BrudermannOpel Astra CDTiF4+5:01,5
9.Timo Pöhls / Vanessa DaggeSubaru ImprezaG8+5:15,4
10.Thomas Schnelle / Christine HagenMitsubishi Evo 9G8+5:16,7
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