Schotter-Cup

Schotter und Sand am Ostseestrand

Bei der Ostsee-Rallye erlebt der Schotter-Cup seine fünfte Runde. Während Dennis Rostek seinen Vorjahressieg wiederholen will, kämpft ein Dutzend Drift-Spezialisten um die Führung im Schotter-Cup.

Im Mittelpunkt der Rallye steht der Truppenübungsplatz Putlos bei Oldenburg in Holstein, das einzige Militärgelände, das für die Rallyetruppe noch genutzt werden darf, seit Baumholder mangels Deutschland-Rallye brach liegt. Putlos und Baumholder ähneln sich: Beide haben Hinkelsteine als Begrenzung, beide weisen blinde Kuppen auf, beide fordern die Fahrer mit den ständigen Wechsel von Asphalt/Beton auf Schotter/Sand. Natürlich ist Putlos viel kleiner als Baumholder, die Buckel sind viel flacher – aber dafür bietet Putlos an vielen Stellen den herrlichen Blick hinaus auf die Ostsee.

64 Teams haben ihre Nennung für die 10. ADAC-Ostsee-Rallye abgegeben. In diesem Jahr kämpfen sie nicht nur um Punkte für den HD-Schotter-Cup und den DMSB-Schotter-Rallye-Cup, sondern auch für den DMSB Rallye Cup – Ersatzlauf für die abgesagten Rallyes Ostwestfalen und Wartburg – sowie den Rallye Cup Nord.

Vorjahressieger Dennis Rostek startet als Letzter und will im Skoda Fabia Rally2 den 2021er Erfolg wiederholen. Sponsor Michi Ahrens sorgt für Konkurrenz: Er hat den Bliss-Fabia R5 für Timo Broda und Julius Simon angemietet und überlässt seinen Evo 9 den Routiniers Jan Becker und Klaus Wicha. Im Evo 9 kommt auch Martin Schütte – mit Ninette Harms als Co – nach Putlos, wo er jeden Hinkelstein beim Vornamen kennt.

Die Punktejagd im Schotter-Cup findet dagegen in den „kleinen“ Klassen statt. In der Klasse NC3 trifft Rigo Sonntag im Honda Civic auf die drei BMW 318is von Ronny Broda, Robin Hofmann und Titelverteidiger Jan Schneider. Uwe von Fritschen, im Lada VFTS zurzeit auf Rang 7 der Tabelle, rechnet sich Außenseiterchancen aus gegen das Suzuki Trio mit Uwe Joachim, Fabian Schulze und dem DRC-Spitzenreiter Mike Melzer. Besondere Spannung herrscht in der Gruppe G. Bei den „Großen“ will der Tabellenzweite Alois Scheidhammer im wuchtigen Nissan 350Z die Allrad-Subaru von Ulf Semmelhaack und Timo Pöhls bezwingen. Bei den „Kleinen“ bekommt der Vizemeister Thomas Leonhardt, zurzeit Dritter, im Audi B5 Quattro einen unerwarteten Konkurrenten – den Schotter-Cup-Spitzenreiter Dustin Wegel, der seinen Gruppe-F-BMW für die Lausitz-Rallye vorbereitet und stattdessen jenen Gruppe-G-Subaru Turbodiesel anmietet, mit dem Leonhardt in Grünhain erfolgreich war.

Das Rallyezentrum wird in Süssau, einem Ortsteil des Ostseebades Heringsdorf, auf dem Hof Bockwoldt (Am Hof 4, 23777 Süssau) aufgeschlagen – wie schon bei der Holsten-Rallye im August. Das Konzept für die Wertungsprüfungen auf Putlos ist einfach: Zwei Start-Ziel-WPs über 11 km und 10 km werden je zweimal gefahren, mit kurzem Regrouping dazwischen auf dem Truppenübungsplatz. Danach gibt es eine Pause in Süssau, während auf Putlos umgebaut wird. Für die WP 5 werden die zwei „Sprints“ zusammengelegt und in umgekehrter Richtung durchflogen – über satte 23 WP-Kilometer! Der Schotteranteil liegt bei 45%.

Wie immer dürfen Zuschauer den Truppenübungsplatz nicht betreten. Zu erleben sind Fahrer und Fahrzeuge am Samstag beim Start (11.30 bis 12.30 Uhr) und in der Pause (14:45 bis 16.30 Uhr) im Rallyezentrum sowie bei der Zielankunft – mit Moderation – ab 17.15 auf der Strandpromenade Süssau.

Mehr Infos auf www.ostsee-rallye.de und www.schotter-cup.de

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