RS Fränkisches Weinland

Schlenker kam, sah und siegte

Vorjahressieger Axel Schlenker gewinnt auch die zweite Auflage des „ADAC-Rallyesprints Fränkisches Weinland“. Widrige Bedingungen machten den 56 Teilnehmern erheblich zu schaffen.

<strong>SIEG:</strong> Axel Schlenker gewinnt auch in diesem Jahr den Rallyesprint "Fränkisches Weinland"

Unterfrankens älteste Weinstadt ist für den Breisgauer Axel Schlenker ganz offenbar ein gutes Pflaster. Der Unternehmer aus St. Georgen-Peterzell machte auch bei der zweiten Auflage der Veranstaltung „ADAC-Rallyesprint Fränkisches Weinland“ die Pace und trug sich am Wochenende erneut in die Gesamtsiegerliste ein.

 

Von Beginn an ließ der Breisgauer im rund 400 PS starken Ex-Werks-Escort Cosworth keinen Zweifel daran, dass er gewillt war, den bei der Premierenveranstaltung errungenen Tagessieg zu wiederholen. Mit dem vierradgetriebenen PS-Boliden lag er nach der ersten der vier Wertungsprüfungen drei Sekunden vor seinem ärgsten Widersacher Ralf Hillmann. Der Oberfranke aus Ebensfeld beherrschte seinen gleichwertigen Mitsubishi Lancer Evo auf den WPs gleichermaßen souverän wie Schlenker, konnte allerdings trotz Allradantriebs nicht verhindern, dass der Titelverteidiger auf WP 2 abermals rund vier Sekunden vorlegte.

 

Hillmann zeigte sich nach getaner Arbeit als fairer Verlierer. „Die Strecke mit ihren selektiven Passagen und Schikanen hatte es in sich. Der teils starke Regen und die Schmiere taten ein Übriges, um uns alles abzuverlangen. Ich hätte zwar lieber den Rundkurs vom letzten Jahr gefahren. Doch wenn sich Landwirte querstellen, kann der Veranstalter nichts machen. Die Alternativstrecke war auf jeden Fall eine gute Wahl. Großes Kompliment an den AMSC.“

 

Hinter den Beiden gab der Öhringer Fritz Köhler im BMW M3 eine äußerst willkommene Kostprobe seines Könnens. Obwohl lediglich mit Hinterradantrieb ausgestattet, fuhr Köhler das knallgelben Auto traumwandlerisch sicher im Grenzbereich. Während er das Allrad-Duo Schlenker und Hillmann auf den ersten drei WPs davonziehen lassen musste, holte er sich auf der letzten der vier Prüfungen die Bestzeit und avancierte dank seiner beherzten Fahrweise zum Publikumsliebling.

 

Platz vier in der Gesamtwertung ging an Sebastian Wolf im Mitsubishi Lancer Evo. Der schnelle Mann aus dem hessischen Lich hatte im Ziel dann allerdings schon einen Rückstand von 21 Sekunden auf den Tagesschnellsten. Dahinter etablierte sich der Bamberger Nicolas Hässler auf Rang fünf. Im Vorjahr noch Zweiter beim Premieren-Rallyesprint, brachte der Oberfranke auf dem äußerst schlüpfrigen Untergrund der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Kreisstraße 42 die gewaltige Power seines heckgetriebenen Porsche 911 nicht optimal auf den Asphalt. „In Anbetracht der Tatsache, dass ich seit Oktober heute das erste Mal wieder in meinem Auto gesessen bin, geht das Ergebnis vollkommen in Ordnung. Mir war klar, dass die Allrad-Fraktion aufgrund der widrigen Rahmenbedingungen im Vorteil sein würde. Ich hoffe sehr, der Veranstalter macht auf diesem Wege weiter.“

 

Weitere zehn Sekunden hinter Hässler kam mit Reinhard Honke (Himmelkron) ein weiterer Oberfranke ins Ziel. Er hatte den BMW dieses Mal gegen einen Subaru Impreza WRX getauscht. Trotz Allradantriebs konnte er aber seinen vierten Vorjahresrang nicht ganz verteidigen.

 

Sven Hochwimmer griff als Mitorganisator der Veranstaltung wiederum selbst ans Lenkrad. „Mehr ging nicht“, konstatierte er Gesamtrang 18 nach Ankunft im Ziel. „Wenn bei unserem frontgetriebenen Opel Astra 16V selbst im vierten Ganz die Räder noch durchdrehen, sagt das im Hinblick auf die schwierigen Verhältnisse auf der Strecke alles. Dennoch. Ich bin alles in allem zufrieden.“

 

Für die 41 Rallyepiloten, die sich am Samstag vom Rallyezentrum Diebach aus auf die Jagd nach Zehntelsekunden begeben haben, spricht, dass alle 41 das Ziel in Wertung erreicht haben. „Wir sind froh und dankbar, dass die Fahrer so viel Disziplin bewiesen haben“, zeigt sich Rallyesekretär Marco Weißensel nach Abschluss der Veranstaltung sehr erleichtert. Und AMSC-Vorsitzender Ralf Deinlein ist voll des Lobes für die rund 130 Helferinnen und Helfer. „Ihr habt einen tollen Job gemacht. Vielen Dank!“ Die Feuerwehren Langendorf und Hammelburg unterstützten nach besten Kräften.

 

Parallel zu den Bestzeitwertungen gab es eine Gleichmäßigkeitswertung. Für die 15 Starter kam es dabei darauf an, viel Mal nach Möglichkeit mit der exakt gleichen Zeit die Ziellinie zu passieren. Holger Stracke aus dem Wartburgkreis gelang dies im Wartburg 312/1 mit 0,9 Sekunden Differenz am besten. Die Brüder Marco und Michael Egerer (Trimberg) wurden im BMW 318iS Siebte mit 3,2 Sekunden Abweichung.

 

Ergebnisse 2. ADAC-Rallyesprint Fränkisches Weinland 

1. Axel Schlenker/ Michael Schmidt, Ford Escort Cosworth, 11:14,30 Min.

2. Ralf Hillmann/ Frederick Wiltfang, Mitsubishi Lancer Evo, 11:21,00

3. Fritz Köhler/ Petra Hägele, BMW M3, 11:23,70;

4. Sebastian Wolf/ Catharina Reitz, Mitsubishi Lancer Evo, 11:35,30;

5. Nicolas Hässler/ Michaela Kusebauch, Porsche 911, 11:41,20

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