Eine gute Organisation und drei anspruchsvolle Start-Zielprüfungen sorgten für große Begeisterung bei den Teilnehmern und Zuschauern: WP 1/4 „Aschbach“ bekannt aus den Vorjahren über 4,5 Kilometer, die komplett neue Prüfung 2/5 „Schönborner Hof“ über 6,5 Kilometer mit ständig wechselnden Untergrundbelägen und der Klassiker „Altenglan“ als WP 3/6 in einer sehr flotten Variante über 6,5 Kilometer.
Während der gesamten Veranstaltung wechselten sich trockene Phasen mit kurzen Regenschauern ab und sorgten für ein „Reifenroulette“ vor dem Start – trotz der schwierigen Verhältnisse fiel die Ausfallquote erfreulich gering aus! Von 62 gestarteten Teilnehmern in der Bestzeitwertung erreichten 50 das Ziel in Wertung. Bei der parallel ausgetragenen Sollzeitwertung der Retro Rallye Serie Süd blieben von 44 gestarteten Fahrzeuge nur drei auf der Strecke.
Ein Hecktriebler wehrt sich
Mit drei von fünf Bestzeiten (WP 4 wurde aufgrund eines medizinischen Vorfalls kurz vor dem Start neutralisiert) fuhren Björn Satorius und Dennis Zenz einen souveränen Sieg ein. Ihre Hauptkontrahenten Rainer Noller / Tanja Schlicht leisteten sich nach Bestzeit und Führungsübernahme nach WP 2 kurz vor der Halbzeit einen Fahrfehler und verloren knapp 30 Sekunden und damit jegliche Chance auf den Sieg. Das schwäbische Duo Fritz Köhler und Petra Hägele liefen im heckgetriebenen BMW M3 zur Hochform auf und schafften es mit einer Bestzeit in WP 6 auf einen fantastischen zweiten Gesamtrang.
Dahinter kam es zum „Bruderduell“ zwischen dem amtierenden Saarlandmeister und frisch gebackenen Familienvater Andreas Brocker mit Copilotin Sabrina Woll gegen Hanno Brocker mit Copilotin Svenja Pees (beide Mitsubishi Lancer Evo VII). Letztgenannter setzte sich erstmals auf der Strecke gegen seinen jüngeren Bruder durch und vervollständigte das Siegerpodium. Rainer Noller / Tanja Schlicht und Oliver Bliss / Stefan Grundmann folgten auf den Plätzen. Dirk Krüger und Alexander Schneider lieferten in einem weiteren BMW M3 ebenfalls eine tolle Vorstellung ab – ein Abflug in WP 5 und eine damit verbundene Streckenabkürzung sorgten für 30 Sekunden Zeitstrafe und damit zerplatzte der Traum vom Podium.
C2 R2-Trio sorgte für Aufsehen
Was für eine Show – die saarländischen top Nachwuchspiloten Max Reiter / Ken Krüger sowie Timo Schulz / Marco Breidt fochten einmal mehr einen harten aber fairen Wettkampf aus. Dazu gesellte sich Volker Sticher mit Copilotin Samantha Monz, die ihre allererste Rallye fuhr und nicht so recht wusste auf was sie sich da eingelassen hatte. Letztlich lagen die drei im Ziel um lediglich 0,6 Sekunden getrennt – die beiden ersten sogar exakt zeitgleich. Reiter / Krüger siegten vor Sticher / Monz aufgrund der schnelleren Zeit auf der ersten Prüfung. „WP 1 fuhr ich auf Sicht, keine gute Prüfung um als Copilot anzufangen… Danach lief es perfekt und es machte unglaublich großen Spaß nach 2013 wieder in einem solchen Auto zu sitzen“, strahlte Sticher, der am kommenden Wochenende den Fahreranzug gegen den Mechaniker Overall tauscht um Fabian Kreim im Kampf um den Deutschen Meistertitel bestmöglich zu unterstützen. Die Drittklassierten Schulz / Breidt hatten als Zehnte im Gesamt ebenfalls allen Grund zur Freude.
Max Schumann und Marco Glasen feierten im neu aufgebauten Honda Civic Type R den zweiten Gruppensieg (NC3) in Folge, dieses Mal vor Darius Drzensla / Manfred Schoder (Ford Escort RS) und Oliver Selmikeit / Kevin Lennartz in einem weiteren Honda. Daniel Földesch und Alexander Benning gelang mit dem Sieg in der RC3 eine tolle Premiere im Citroen DS3 R3 Max. Bei den seriennahen Fahrzeugen kam es zu einem spannenden Duell zwischen David Preis / Karsten Bresser und den Lokalmatadoren Max und Udo Matthias (beide Mitsubishi Lancer Evo X), die sich letztlich als Sieger feiern ließen. Preis überzog den Bogen in WP3, landete im Unterholz und verpasste damit seine Chance in der umkämpften SRM einen großen Schritt nach vorne zu unternehmen. Die Führenden Andy Schaus / Jens-Erik Brack stellten ihren Opel Astra bereits in WP1 mit Antriebswellenschaden ab.
Marco Thomas und Benedikt Preißmann dominierten im Citroen C2 einmal mehr die Gruppe NC4 und gewannen vor Stefan Schwarz / Gerold Müller (Honda Civic) und Daniel Lang / Larissa Pfefferle im Suzuki Ignis Sport. In der kleinen Gruppe NC8 gingen Werner Selmikeit / Peter Molter im VW Golf als Sieger vor Norbert Krämer / Jürgen Krieg (Audi A4) und Andreas Thull / Chantal Mertes auf Volvo 740 hervor.
Gutheils fuhren am gleichmäßigsten
Auch bei der Sollzeitwertung ging es gewohnt knapp zur Sache. Das Sohn / Vater – Duo Thomas und Albert Gutheil fuhr auf Toyota Celica mit 0,26 Sekunden Vorsprung einen relativ großen Vorsprung auf Markus Braun / Anja Kahrau im Subaru Impreza heraus, doch dahinter folgten mit nur 0,05 Sekunden Rückstrand das Vater / Sohn – Duo Wolfgang und Fabian Michalsky im Alfa Romeo Giulia. Weitere 0,03 Sekunden dahinter folgte das wohl erfahrenste Duo – Manfred Adolfs und Werner Neugebauer im schneeweißen Ford Escort.
Rallye Kohle & Stahl ist startklar
Bereits am 12. Oktober findet die 31. ADAC Rallye Kohle & Stahl, mit neuem Rallyezentrum am Burghof Nohfelden, als siebter von neun Wertungsläufen zur SRM 2019 statt. Die Veranstalter bieten drei bewährte Start- / Zielprüfungen aus den Vorjahren, die bei doppelter Absolvierung über 34 asphaltierte Kilometer auf Bestzeit bei nur 110 Kilometer Gesamtstreckenlänge führen. Diese Veranstaltung steht seit Jahren in der Gunst der Teilnehmer aus nah und fern ganz weit oben, was traditionell für ein großes und starkes Teilnehmerfeld sorgt. Start zur ersten Wertungsrunde ist um 12:01 Uhr, der Zieleinlauf ist bereits ab 17:00 Uhr terminiert. Ein erlesenes Feld aus historischen Vorauswagen sowie im Anschluss die Sollzeitwertung zur Retro Rallye Serie Süd rundet das abwechslungsreiche Teilnehmerfeld für jeden Motorsport begeisterten Zuschauer ab – man trifft sich am neuen Wahrzeichen, der spektakulären Burgkulisse in Nohfelden.
Ergebnis ADAC Rallye Potzberg 2019 | ||
01. Satorius Björn / Zenz Dennis | Subaru Impreza | 17:47,8 |
02. Köhler Fritz / Hägele Petra | BMW M3 | +22,2 |
03. Brocker Hanno / Pees Svenja | Mitsubishi Evo VII | +24,2 |
04. Brocker Andreas / Woll Sabrina | Mitsubishi Evo VII | +31,3 |
05. Noller Rainer / Schlicht Tanja | Mitsubishi Evo 8 | +31,5 |
06. Bliss Oliver / Grundmann Stefan | Mitsubishi Evo VI | +39,5 |
07. Krüger Dirk / Schneider Alexander | BMW M3 | +56,5 |
08. Reiter Max / Krüger Ken | Citroen C2 R2 Max | +1:04,4 |
09. Sticher Volker / Monz Samantha | Citroen C2 R2 Max | +1:04,4 |
10. Schulz Timo / Breidt Marco | Citroen C2 R2 Max | +1:05,0 |
11. Schumann Max / Glasen Marco | Honda Civic Type R | +1:06,1 |
12. Földesch Daniel / Benning Alexander | Citroen DS3 R3 Max | +1:18,3 |
13. Schug Steven / Thomas Selina | BMW M3 | +1:20,3 |
14. Matthias Maximilian / Matthias Udo | Mitsubishi Evo X | +1:39,7 |
15. Buchhaus Tim / Sattler Helen | Subaru Impreza STI | +1:40,8 |
Ergebnis ADAC Retro Rallye Potzberg 2019 | ||
01. Gutheil Thomas / Gutheil Albert | Toyota Celica | 0,66 |
02. Braun Markus / Kahrau Anja | Subaru Impreza | 0,26 |
03. Michalsky Wolfgang / Michalsky Fabian | Alfa Romeo Giulia | 0,31 |
04. Adolfs Manfred / Neugebauer Werner | Ford Escort | 0,34 |
05. Birnbreier Max / Birnbreier Timo | Toyota Celica | 0,42 |
06. Simon Hans-Michael / Simon Harald | VW Golf 1 | 0,46 |
07. Raschig Klaus / Scheffczyk Bettina | BMW 1802ti | 0,47 |
08. Stoll Jörg / Stoll Jan | Toyota Starlet 1,3S | 0,76 |
09. Wagner Udo / Kunz Sebastian | BMW E36 325i | 0,82 |
10. Kübler Michael / Kübler Michaela | BMW 318ti | 0,85 |