Nationale Szene

Sardinien, Geisig und Alheim

Am Wochenende des italienischen WM-Laufs muss der Rallyefan in Deutschland „auf die Dörfer“ fahren – und kann in Geisig und Alheim zwei Mal hundert Rallyeautos anschauen.

Geisig hat rund 350 Einwohner und nennt sich „schönstes Dorf Deutschlands“. Es liegt im Hintertaunus zwischen Nastätten und Nassau, der römische Limes führt am Dorf vorbei. Wenn der NAVC-Club RG Ga(a)s seine Hombachtal-Rallye – mittlerweile zum fünften Mal – durchführt, steht das Dorf Kopf, jeder wirkt in irgendeiner Weise mit. Überall in Geisig ist Rallye: Rallyebüro (Navi: Römerstr. 12, 56357 Geisig), Start, Ziel, Abnahme, Pause, Serviceplatz, Hängerplatz, Campingplatz, Zuschauer-Parkplatz, Wertungsprüfung.

Die Hombachtal-Rallye ist dritter Lauf zur Deutschen Amateur Meisterschaft des NAVC. Sie beginnt bereits am Samstagmorgen um 10Uhr, denn das Konzept ist NAVC-typisch: Zunächst wird ein 12 km Start-Ziel-Prüfung drei Mal hintereinander absolviert, am Nachmittag dann ein 8-km-Rundkurs ebenfalls drei Mal. Neu ist hingegen die „umgedrehte“ Startreihenfolge: Wie beim Schotter-Cup starten die PS-schwachen Serienautos zuerst, am Schluss kommen die Allrad-Boliden der NAVC-Gruppe 3. Bei der 100. Nennung – nur 80 waren geplant - haben die Organisatoren das Buch zugeklappt.

In der Gruppe 1 der serienmäßigen Fahrzeuge hat DAM-Spitzenreiter Frederik Leykauf mit seinem Honda Integra keine ernsthafte Konkurrenz zu fürchten. Bei den Verbesserten der Gruppe 2 startet Honda-Civic-Pilot Thilo Wagner als Favorit in der 2-Liter-Klasse, doch fast 40 Klassengegner – darunter der aktuelle Zweite Ronald Kroiß im Opel Kadett – warten auf ihre Chance. Sebastian Wundsam (BMW M3) und Alois Scheidhammer (Opel Astra Turbo) peilen den Gruppensieg an. Den Gesamtsieg werden die Fahrzeuge der Gruppe 3 ausmachen, Allradler mit mehr als 200 PS. Die Mitsubishi von Wilfried Brunken und Jürgen Bachhäubl treffen auf den Sierra von Alfons Nothdurfter, den Turbo-Audi von Manfred Rader und den Saugmotor-BMW von Gerd Tabbert. Den Schlusspunkt setzt Tabellenführer Stefan Schulze im Subaru Impreza mit der Startnummer 100.

Alheim ist eine aus zehn Dörfern bestehende Gemeinde mit 5.000 Einwohnern in Nordhessen – bei Rotenburg an der Fulda. Namensgeber sowohl der Gemeinde als auch der Rallye ist der Berg Alheimer, der allerdings weder umfahren noch erklommen wird. Die 29. Rallye Rund um den Alheimer des MSC Braach führt über die traditionsreichen Landstraßen-Prüfungen „Am Stock“ – eine frühere Bergrennstrecke – und „Schwarzer Stock“. Neu kommt in diesem Jahr ein Rundkurs bei Sterkelshausen dazu, den die Zuschauer am Ende jeder Schleife als WP 3 und 6 miterleben können. Anlaufstelle ist das Rallyezentrum im Ortsteil Heinebach bei der Solarfirma Kircher (Navi: Auf der Welle 8, 36211 Alheim).

Fast 100 Teams haben sich für die Veranstaltung angemeldet, 59 für die Rallye 35 und weitere 38 für die Gleichmäßigkeitsprüfung. Ein Wiedersehen gibt es mit Marco Koch, der seinen C-Kadett erstmals in dieser Saison aus der Garage holt. Konkurrenz um den Gesamtsieg bekommt er von den BMW M3 von Axel Nörenberg und Lars Garten sowie den Mitsubishi von Jörg Schuhej und Stefan Göttig. Bei den „Seriennahen“ starten Patrick Eder im Evo 6 und Frank Herrmann im Evo 9 als Favoriten, auch Christian Sier (BMW 318) und Udo Schiffmann (BMW M3) wollen ein Wörtchen mitreden.

Mehr unter www.hombachtal-rallye.de und www.msc-braach.de

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