Rallye Calw

Rutschpartie im Schwarzwald

Regenroulette im Schwarzwald. Bei der diesjährigen Ausgabe der Rallye Calw sorgte einsetzender Regen für hektische Reifenwahl im Fahrerlager.

<strong>GESAMTSIEGER:</strong> Klaus Otterbach und Kai Steller gewannen mit 5.4 Sekunden Vorsprung

„In Calw scheint immer die Sonne“, so Michaela Schober (Copilotin von Alexander Kopp im Peugeot 206 RC) vor der Abreise nach Calw. Bis eine Stunde vor der Einfahrt ins Parc Ferme sollte sie Recht behalten, doch dann kam er, der Regen! Es wurde hektisch im Fahrerlager und keiner wusste so Recht, mit welchen Reifen er denn nun starten solle. Manche Teams wechselten gleich drei Mal hin und her, schon fast rekordverdächtig…

 

Als Auftakt fungierte eine völlig neue Wertungsprüfung, bei der es auf knapp vier Kilometern fast 300 Höhenmeter zu erklimmen galt. Viele schnelle Kurven reihten sich aneinander, dazwischen drei Spitzkehren und alles im Wald, ideales Jagdrevier für schnelle Hecktriebler. Lange hielt Klaus Otterbach die Bestzeit vor Markus Fahrner (beide Opel Kadett C), doch plötzlich kam mit Startnummer 27 ein VW Golf, der die Zeit mit 1,1 Sekunden unterbieten konnte. Roger und Franziska Maass gewannen vor einigen Jahren alles, was es in Südwestdeutschland zu gewinnen gab. Nach einigen schlimmen Unfällen zog sich das sympathische Ehepaar aus dem aktiven Geschehen zurück, seit 2 Jahren starten sie wieder sporadisch und an diesem Tage fanden sie sich an der Spitze des Klassements wieder. Bestzeit auch auf WP 2, diesmal mit 3,7 Sekunden Vorsprung auf Markus Fahrner, der das letzte aus seinem 8-Ventiler Opel heraus kitzelte.

 

Eine kleine Vorentscheidung fiel auf der dritten Prüfung. Roland Zak zerstörte seinen 1er Golf vehement an einem Baum (Insassen glücklicherweise unverletzt) und sorgte für deren Abbruch als noch keine 10 Prozent des Starterfeldes diese Strecke absolvieren konnte. Die Sportkommissare vergaben eine Richtzeit für den großen Rest des Feldes, 10,1 Sekunden hinter der Bestzeit von Klaus Otterbach. Nach einer weiteren Bestzeit von Roger Maas, meldete sich Rundstreckenprofi Timo Bernhard im 3er Golf Kit-Car als schnellster in WP5 zu Wort. Gleich 4 Teams lagen vor der letzten und alles entscheidenden Prüfung „Stammheimer Stichle“ nur durch wenige hundertstel Sekunden voneinander getrennt.

 

Otterbach bestätigte mit Copilot Kai Steller die Granatenzeit aus dem ersten Durchgang und sicherte sich somit verdient den Gesamtsieg vor Roger und Franziska Maass. Markus Fahrner eroberte mit Sebastian Glatzel den dritten Podestrang mit 1,3 Sekunden Vorsprung vor Timo Bernhard, der auch im Rallyewagen eine tolle Figur abgibt.

 

Eric Karlsson und Edda Walter fuhren im Audi TT 8N mit beständig guten Zeiten, ohne den kleinsten Fehler zum Klassensieg und freuten sich riesig über den fünftem Gesamtrang. „Die Rallye war prima und das Wetter hat uns ebenfalls gepasst. Der „Esel“ lief gut und wir hatten großen Spaß“, resümierte der Audi-Pilot im Ziel. Daniel Frasch (Rekordhalter im Reifenwechseln vor dem Start) konnte sich mit dem Peugeot 306 vor seinem Markenkollegen Alexander Kopp und Michael Krause im Schmack Honda über den Klassensieg und eine Top-Ten-Platzierung freuen.

 

Harald Wahl (Mitsubishi Lancer Evo IX) klagte nach seiner Zwangspause über Eingewöhnungsprobleme, konnte aber dennoch den Gruppensieg bei den seriennahen Fahrzeugen erringen. Thomas Schober fand sich in der verbesserten Klasse bis 1600 ccm im VW Golf ganz oben im Klassement. Norman Kreuter (Audi S2) platzierte sich als Klassensieger in der G20 noch vor dem infernalisch brüllenden VW Polo von Jochen Baumhauer, der seinerseits mit großem Vorsprung die 1300er Klasse dominierte.

 

Mit großer Spannung wurde das Duell der beiden seriennahen 318is von Jochen Böhringer und Swen Dörre erwartet. Auch hier fiel die Entscheidung erst in der letzten Prüfung zu Gunsten von Swen Dörre, der sich hier nach einem Kampf um jede Hundertstel mit 4,3 Sekunden durchsetzen konnte. Manuel Kößler hält sich im Suzuki Swift mit einem Klassensieg vor dem großen Suzuki-Rallye-Cup-Finale in wenigen Wochen in Form.

 

Endstand 26. ADAC-Gerhard-Mitter-Gedächtnisrallye 2008 des MSC Calw:

01. Otterbach Klaus / Steller Kai Opel Kadett C 22:36,0

02. Maass Roger / Maass Franziska VW Golf 17 22:41,4

03. Fahrner Markus / Glatzel Sebastian Opel Kadett C 22:42,1

04. Bernhard Timo / Glasen Marco VW Golf III Kit-Car 22:43,4

05. Karlsson Erik / Walter Edda Audi TT 8N 23:03,4

06. Dingert Andreas / Dingert Heike VW Golf III Kit-Car 23:07,2

07. Frasch Daniel / Frasch Gabi Peugeot 306 23:15,0

08. Burg Stefan / Walz Uwe Peugeot 309 23:20,1

09. Schraitle Rene / Rozsa Armin Opel Ascona B 23:20,8

10. Ehret Björn / Fey Manuela BMW 320is 23:24,7

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