Rolf Kramer und Frank Christian aus Oberhausen gewinnen überraschend die ADAC-Rallye Siegerland-Westerwald auf den anspruchsvollen Schotterstrecken des Truppenübungsplatzes Stegskopf. Das Golf-Team im Milchkuh-Design beendet die Rallye nach der sechsten Sprint-WP ? insgesamt knapp 30 km - zunächst auf dem dritten Platz
Das Tempo macht ein Oldie-Team. Der Niederbayer Rudi Reindl, 46, hat 1986 und 1987 zweimal den Toyota-Cup gewonnen, Copilot Harald Brock aus Meinerzhagen jahrelang in der DM vorgebetet. Reindl setzt mit dem Toyota Celica GT-4 alle Bestzeiten und liegt im Ziel 40 Sekunden vor der Konkurrenz.
Angeführt werden die Verfolger von Thomas und Andrea Kleinwächter, die im BMW 318is die PS-stärkeren Gruppe-H-Fahrzeuge knapp aber sicher im Griff haben. Spannend verläuft der Fight um Platz 3. Michael Bieg im heckgetriebenen Ford Escort und der auf Volvo 242 umgestiegene Thorsten Stendebach überraschen mit Top-Zeiten, erst auf der letzten Prüfung ziehen Rolf Kramer im VW Golf 3 GTI 16V und der Quertreiber Paul Jerlitschka im Ford Escort mit 16V-Maschine an Bieg und Stendebach vorbei.
Der Bayer Scheidhammer im frontgetriebenen Kadett wird dahinter bester Fahrer aus dem Matador-Schotter-Cup. Einen spannenden Dreikampf um den Sieg in der 2-Liter-Klasse der ?Seriennahen? liefern sich Willi Wiegmann (Clio), Christian Paulus (Astra) und Sven Hasselbach (BMW 318). Routinier Wiegmann rettet einen kleinen Vorsprung nach einer Bombenzeit auf WP 1 ins Ziel, während Sven Hasselbach auf Sicherheit fährt, um den Gesamtsieg im Matador-Schotter-Cup nicht zu gefährden.
Richtig turbulent wird es erst nach der Zieldurchfahrt. Thomas Kleinwächter verzichtet freiwillig auf Platz 2 und lädt seinen BMW 318is auf den Hänger, weil er am Sonntagmorgen noch bei einer Motorrad-Enduro-Rallye (Seniorenklasse!) starten will. Dann entdecken die Techniker an Reindls Toyota Änderungen, die nicht ordnungsgemäß im Schein eingetragen sind; die Sportkommissare schließen Reindl/Brock und zwei weitere Teams aus: Damit stehen Rolf Kramer, Paul Jerlitschka und Michael Bieg auf dem Podium.
Ergebnis Rallye Siegerland-Westerwald 2006*:
1. Kramer/Christian, VW Golf 3 GTI 16V, H13, 22:17 Minuten
2. Jerlitschka/Moch, Ford Escort RS 2000 16V, H13, 5 Sekunden zurück
3. Bieg/Birkholz, Ford Escort RS 2000, H13, 7 Sek.
4. Stendebach/Rosam, Volvo 244, H14, 9 Sek.
5. Scheidhammer/Kollmannsberger, Opel Kadett GSi, H13, 14 Sek.
6. Wiegmann/Lambertz, Renault Clio Williams, N3, 18 Sek..
7. Paulus/Schmittberger, Opel Astra GSi, N3, 21 Sek.
8. Hasselbach/Meyer, BMW 318is, N3, 23 Sek.
9. Jansen/Jansen, Opel Manta B, H13, 32 Sek.
10. Werner/Schmitz, BMW 318is, N3, 32 Sek.
* vorbehaltlich wegen angekündigter Berufung
