Freiberger Land

Richter vs. Ramonat fällt aus

Nachdem der ursprünglich im Mai geplante Termin verschoben werden musste, wird am 2. Oktober zum sechsten Mal die ADMV-Rallye Freiberger Land gestartet.

<strong>ABSAGE:</strong> Dirk Richter wird seine Siegesserie im Freiberger Land nicht fortsetzen

Wenn es um die Favoritenrolle auf den Gesamtsieg bei der Rallye Freiberger Land geht, gibt es eigentlich kein Vorbeikommen an Dirk Richter im Ford Escort Cosworth. In den vergangenen Jahren triumphiert der Dresdner bereits vier Mal unmittelbar vor den Toren seiner Heimatstadt. Nur im Jahr 2007 konnte der Lokalmatador den Siegerpokal nicht entgegen nehmen. Bei der damaligen dritten Ausgabe der Rallye durch das Freiberger Land gewannen die Thüringer Raphael Ramonat und Michael Ehrle im Ford Escort Cosworth.

 

In der Saison 2010 hat Dirk Richter spätestens nach dem Sieg und den damit verbundenen Hattrick bei der Rallye Bad Schmiedeberg in die Erfolgspur zurückgefunden und sich somit selbst in die Favoritenrolle gefahren. Doch ein privater Anlass bremst ihn nunmehr aus. „Dirk ist an diesem Wochenende im Rahmen einer privaten Feier eingebunden und kann daher nicht an der Rallye teilnehmen“, erklärte der Vereinsvorsitzender Carsten Vogel gegenüber rallye-magazin.de. „Jedoch haben mit Raphael Ramonat, Carsten Wiegand und Mark Muschiol bereits drei Kandidaten genannt, die ich zu den Favoriten auf den Gesamtsieg zähle“, so Vogel.

 

Zwei neue Sprintprüfungen

 
Ausrichter dieses einmaligen und außergewöhnlichen Rallye-Events sind die Motorsportfreunde des Rallye Racing Club Freiberg e.V. (RRCF). Dessen Vorsitzender Carsten Vogel zählt zu den tragenden Säulen des Rallyesports in den neuen Bundesländern und erhielt erst kürzlich für seine Verdienste den Walter-Karow-Gedächtnispreis des ADMV. Die Organisation der Rallye liegt auch in seinen bewährten Händen. Gemeinsam mit einem mehrköpfigen Organisationsteam unter Leitung von Dirk Landsmann bereitet Vogel eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Strecke vor. „Die Vorbereitungen verlaufen den Umständen entsprechend gut. Wir haben nach wie vor zahlreiche Baumaßnahmen in unserer Region und daher führen wir intensive Gespräche mit den Behörden, um einen optimalen Verlauf für alle Beteiligten sicherzustellen“, erläutert Vogel vielsagend.

 

Insgesamt 151 km, davon 35 km auf 6 Wertungsprüfungen verteilt, gilt es zu absolvieren. Die Strecken bestehen zu 100% aus Festbelag und fordern durch zahlreiche Kurvenkombinationen Höchstleistungen von den Teams und deren Boliden. Anders als in den vergangenen Jahren wird kein Rundkurs gefahren. „Die Veranstaltung ist im Jahr 2010 völlig neu konzipiert worden. Die Prüfungen befinden sich alle im Süden bzw. Südwesten von Freiberg. Daher wäre es unsinnig gewesen, am Rundkurs festzuhalten, weil dies die Verbindungsetappen unnötig verlängert hätte“, erklärt Carsten Vogel die Hintergründe. Bei allen drei Asphalt-Strecken handelt es sich Sprintprüfungen, wobei zwei Wertungsprüfungen neu in das Programm aufgenommen wurden. Pressesprecher Lutz Paul ergänzt: „Die neuen Prüfungen sind auch landschaftlich außerordentlich reizvoll. Ich bin mir sicher, dass die Teams von den neuen Prüfungen begeistert sein werden.“

 

Zahlreiche Prädikate

 
Die Rallye im Freiberger Land zählt auch in diesem Jahr zu einer Reihe von Meisterschaften. Während im ADMV-Trabant-Rallye-Cup und in der Sächsischen Rallyemeisterschaft der vorletzte Wertungslauf auf dem Programm steht, fällt in Freiberg die Titelentscheidung in drei Serien. In der ADMV-Rallye-200-Meisterschaft wollen die Thüringer Scholz/Eichenauer die Meisterschaftsführung vor dem Hennickendorfer Rallyeteam Monte/Retzlaff im gelben Nissan Micra verteidigen. Die größten Chancen auf den Titelgewinn haben aber die derzeit Drittplatzierten Keller/Mittmann aus Sachsen im Trabant 601.

 

Auch in der ADMV-Rallye-Meisterschaft Sachsen-Anhalt/Berlin-Brandenburg fällt die Entscheidung in Freiberg. Die Regionalliga wird in der Saison 2010 vom Team Monte/Retzlaff dominiert. Mit 488 Punkten Vorsprung auf das Team Joachim/Pitzk im Opel Kadett reisen Stephan Monté und Beifahrer Axel Retzlaff zum letzten Meisterschaftslauf.

 

Ebenfalls in Freiberg findet das Finale der Jubiläumssaison des DMSB Rallye Pokals statt. Vor 10 Jahren wurde die Meisterschaft auf Anregung des damaligen Vorsitzenden des Rallye-Ausschusses im DMSB erstmals ausgeschrieben. Die größten Chancen auf den Gewinn des DMSB-Rallye-Pokals 2010 in der Region Ost hat derzeit Carsten Wiegand. "Dieses Jahr will ich es noch mal wissen", erklärte Wiegand noch vor dem Saisonstart und lies seinen Worten auch Taten folgen. Nach fünf von sechs Wertungsläufen führt der erfahrene Rallyepilot mit seinem VW Lupo GTI in der Meisterschaftstabelle mit 7 Punkten Vorsprung vor dem Team Monte/Retzlaff. Nur noch theoretische Chancen auf den Titel haben die derzeit Drittplatzierten Heiko Scholz und Marcel Eichenauer aus Thüringen.

 

Für reichlich Spannung ist beim Finale in Freiberg also gesorgt, daher dürfen die Organisatoren in Bezug auf die Zuschauer- und Mitgliederzahlen durchaus optimistisch sein. „Wir werden sehen, ob die Spannung in den verschiedenen Meisterschaften Fans und Teams nach Freiberg lockt“, zeigt sich Carsten Vogel noch ein wenig skeptisch. „Zurzeit haben ca. 50 Teams genannt. Wir rechnen mit einer Zunahme der Nennungen in den nächsten Tagen und hoffen auf 80-90 Teilnehmer. Natürlich wünschen wir uns auch eine ansehnliche Anzahl an Zuschauern“, so Vogel abschließend.

  

Mehr Infos zur Rallye unter www.rrcf.de

 

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