Rallye News

Richter vorn im Trio infernale

Brütende Hitze und knisternde Spannung prägen die Osterburg-Rallye im ostthüringischen Weida. Drei Ford Escort Cosworth bilden ein Trio infernale.

<strong>SOMMERFEST:</strong> Die Osterburg-Rallye in Weida

Frank Richert aus Berlin lässt sich beim Auftakt-Rundkurs die Lederhose nicht ausziehen und startet mit gut 2 Sekunden Vorsprung in die lange WP von Rohna nach Schüptitz. Der Dredner Dirk Richter kontert auf der schnellen Prüfung und nimmt Richert 6 Sekunden ab. Sogar der dritte Cossie-Pilot Raphael Ramonat zieht an dem Berliner vorbei.

 

Mit zwei Bestzeiten holt sich Frank Richert die Führung erneut zurück, doch 1,5 Sekunden Vorsprung wandelt Dirk Richter zwischen Rohna und Schüptitz in einen Vorsprung von 4 Sekunden um. Beim Finale auf der tückischen Plattenweg-WP durch Seifersdorf verpasst Richert die Bestzeit aus der ersten Schleife knapp, während sich Richter um über 2 Sekunden steigern kann. Damit feiern Dirk Richter und Daniel Tietze ihren ersten Gesamtsieg in Weida und nehmen Revanche für die Niederlage gegen Frank Richert und Matthias Prillwitz vor zwei Wochen in Berlin.

 

Raphael Ramonat und Manfred Ehrle komplettieren als Dritte das

Cossie-Trio auf dem Podium. Das Duell gegen Ronny Amm und Sandra Bufe (Mitsubishi Lancer Evo 6) um den Titel ?Schnellster Thüringer? gewinnt Ramonat klar mit 6:0.

 

Bei den Zweiradlern zeigt der bayerische Gast Bernd Michel im Gruppe-H-Astra eine saubere Leistung und lässt den Golf-I-Experten Eric Süß und Lokalmatador Jürgen Gebhardt keine Chance. Dafür trumpft ein anderer Lokalmatador bei den seriennahen 2-Liter-Autos auf. Torsten Binder, der einen Steinwurf vom Ziel der Königsprüfung entfernt einen Bauernhof betreibt, liefert sich mit Denis Schüßler im Opel Astra ein hochklassiges Duell. Binder ist im Schmack-Honda fast immer eine Idee schneller und fährt auf Gesamtrang 6 zum Klassensieg. Schüßler wird Siebenter, als er auf der letzten WP den Gruppe-G-Sieger Jörg Mittelsdorf (Subaru Impreza) abfängt. Mit Mark Muschiol (Renault Clio), Sascha Hendel (Vauxhall Astra) und Patrick Schmidt (BMW 318) landen drei weitere Autos aus der Klasse N3 unter den ersten 14.

 

Jeffrey Wiesner gewinnt im roten Suzuki die N2 mit 2 Minuten Vorsprung. Bei den 1300ern, mit 30 Teams die stärkste Klasse, lässt Jürgen Kayser den fast schon historischen Skoda 130 so richtig fliegen und verweist Mirko Tautenhahn im Skoda Felicia, dem ?Enkelmodell?, und Markus Puschmann im schnellsten Nissan Micra auf die Plätze. Martin Christ hat die Trabi-Klasse bis zur WP 5 überlegen im Griff, doch in der WP 6 bremst ihn die Technik ein. Der Zeitverlust von 30 Sekunden hätte noch zum Sieg gereicht, doch ein langer Reparaturstopp auf dem Weg zum Ziel kostet viele ZK-Strafsekunden. So feiern die Eisenacher mit Erik Gewalt und Michael Kaiser einen Doppelsieg. Thomas Grimm holt Rang 3 und festigt Platz 2 im Trabi-Cup hinter Martin Christ.

 

Die ADAC-Osterburg-Rallye genießt mit der gelungenen Mischung aus Motorsport und Sommerfest fast schon Kultstatus. Trotz des Riesenfeldes von 127 Startern sind 30 Teams weniger als 2005 nach Steinsdorf gereist. Nicht alles läuft rund, die Übermittlung der WP-Zeiten ist schleppend, einige Zeiten weisen Fehler auf. Im Ziel ist fast alles korrigiert, aber die Fabelzeit auf WP 1 von Ralf Müller im Gruppe-G-Audi ? schneller als Gesamtsieger Richter ? bleibt stehen. Ein verspäteter Funktrupp auf WP 2 und mehrere Ausritte auf WP 3 ? zum Glück ohne Personenschäden ? führen zu langen Wartepausen. Dass die Thüringer und Sachsen ihre Osterburg-Rallye dennoch lieben, merkt man an der guten Stimmung bei der Siegerehrung ? trotz eineinhalb Stunden Verspätung.

 

Ergebnis:

1. Richter/Tietze, Ford Escort Cosworth, H15, 15:34 Minuten

2. Richert/Prillwitz, Ford Escort Cosworth, H15, + 5 Sek.

3. Ramonat/Ehrle, Ford Escort Cosworth, H15, + 14 Sek.

4. Amm/Bufe, Mitsubishi Lancer E6, N5, + 37 Sek.

5. Michel/Heinzel, Opel Astra 16V, H13, + 1:02 Min.

6. Binder/Pfannenschmidt, Honda Civic R, N3, + 1:15 Min.

7. Schüßler/Künkel, , Opel Astra GSi 16V, N3, + 1:25 Min

8. Mittelsdorf/Sonntag, Subaru Impreza WRX, G20, + 1:26 Min.

9. Horlbeck/Lenk, Ford Sierra Cosworth, H15, + 1:32 Min.

10. Süß/Habermann, VW Golf I, H13, + 1:33 Min.

 

Im DMSB-Rallye-Pokal büßt der Berliner Thorsten Janetzko die Führung ein, weil sein Gruppe-G-Vectra auf der Anfahrt mit Getriebeschaden streikt. So kann der Youngster Thomas Robel aus der Lausitz ganz knapp die Führung übernehmen. 1. Robel 60, 2. Böhm 59, 3. P.Schmidt 56, 4. Janetzko 55, 5. Wiesner 51, 6. Puschmann 40.

 

Im ADMV-Rallye-Pokal verteidigt Carsten Wiegand die Führung, obwohl er gegen seinen Markenkollegen und ersten Verfolger Markus Puschmann das direkte Duell verliert. 1. Wiegand 4325, 2. Puschmann 3739, 3. Böhm 3354, 4. Muschiol 3279, 5. Christ 3238, 6. P.Schmidt 2945.

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