Reindl vor Noller im Nürnberger Land

Von Schnaittach aus startet die 22. ADAC-Rallye Nürnberger Land zu vier verschiedenen Wertungsprüfungen; ein Rundkurs steht zweimal auf dem Plan, von den drei Sprints wird einer doppelt gefahren. Ausgerechnet diese Prüfung – die einzige neue - muss drei Tage vor der Rallye wegen einer behördlichen Anordnung um die Hälfte gekürzt werden. Die verbleibenden 30 WP-Kilometer sind reizvoll, aber auch recht flott. Die vom MC Lauf organisierte Veranstaltung läuft bei trockenem Wetter glatt und pünktlich ab.

An der Spitze bleiben die Mitsubishi Lancer unter sich. Der bekannte und bei den Zuschauern beliebte Rundkurs Lochhof, mit dem die Rallye Nürnberger Land beginnt und endet, enthält eine Schotterpassage, die den Allradlern einen Vorteil verschafft. Rudi Reindl und Michael Ehrle setzen sich mit dem Gruppe-H-Evo 7 sofort an die Spitze, gefolgt von Rainer Noller und Stefan Kopczyk im Gruppe-N-Evo 9, Bernd Michel und Bernd Hartbauer im Gruppe-H-Evo 6 und Reinhard Honke und Michael Heinze im Gruppe-F-Evo 9. An dieser Reihenfolge ändert sich während der gesamten Rallye nichts. Das direkte Duell zwischen Reindl und Noller endet 5:1, während Noller seinerseits mit 4:2 gegen Michel die Oberhand behält. Am Ende liegen zehn Sekunden zwischen den Siegern Rudi Reindl und Michael Ehrle und den Verfolgern Rainer Noller und Stefan Kopczyk, Bernd Michel liegt weitere sieben Sekunden zurück. Reinhard Honke verliert den vierten Rang, weil er eine 10-Sekunden-Strafe für einen Verstoß beim Besichtigen aufgebrummt bekommt.

Damit fällt er hinter die beiden schnellsten Hecktriebler zurück, die BMW M3 von Werner Mühl und Fritz Köhler. Auf Asphalt können sich die beiden BMW-Tiefflieger sogar zwischen den Mitsubishi einreihen. Im internen Duell behalten Werner Mühl und Sebastian Kröniger mit dem schwächeren 3-Liter-Compact-M3 im Gruppe-F-Trimm knapp die Nase vorn vor Fritz Köhler und Petra Hägele im Gruppe-H-M3 mi t 3200 cm³ Hubraum. Nur knapp dahinter erreicht Dominik Dinkel im 1600-cm³-Opel Adam R2 das Ziel, diesmal mit Johannes Kastl auf dem Beifahrersitz. Dinkel wird bester Fronttriebler und gewinnt die 1600er Klasse mit einer Minute Vorsprung gegenüber Thomas Bareuther und Ann-Kathrin Sperber im Skoda Fabia R2.

Die besten 2-Liter-Fahrzeuge der Gruppe H landen auf den Plätzen 13 bis 15. Dabei behalten Helmut Hodel und Wolfgang Plank im Golf I die Oberhand gegen Franz Kohler und Jörg Bayer im Golf III und Andre und Sandro Apel im Kadett GSi. Schneller als die Gruppe H fährt der Sieger der Gruppe F. Die Oberpfälzer Max Schmid und Daniel Scharf fliegen den 21 Klassenkonkurrenten davon, fahren auf Gesamtrang 11 und lassen im Peugeot 306 die Verfolger Philipp Holz und Marc Behringer (BMW 318) sowie Tobias Just und Anabel Genslein (Honda Civic) um eine halbe Minute hinter. In der Gruppe F bis 1600 cm³ gewinnen Sven Kress und Julia Hanselmann mit ihrem BMW 316 die Klasse, während die RC5-Klasse das Tochter-Vater-Team Andrea und Heinz Neumeier vorn sieht. 

In der Gruppe G sind die Ulmer Jochen Baumhauer und Michael Knese im Audi TT RS hoch überlegen und distanzieren die Erzgebirgler Mario Kunstmann und Andre Sommer (Mitsubishi) um mehr als einer Minute. Die kleinen G-Klassen holen sich Sebastian Schmidt und Sabrina Schmitt im Turbo-Seat ganz knapp vor Tony Bayer und Elena Schmidt im 318 Compact sowie das Ulmer Ehepaar Roland und Jutta Zak im 90-PS-Golf II. Die Ausfallquote ist relativ klein: Von den 84 gestarteten Teams erreichen 70 das Ziel in Schnaittach.

Ergebnis 22. ADAC-Rallye Nürnberger Land am 2. Mai 2015