Voralpen-Rallye

Reindl-Solo in Oberbayern

Mit einer Dreiviertelminute Vorsprung gewinnen Rudi Reindl und Michael Ehrle die Voralpen-Rallye vor Fritz Köhler und Robert Schilcher.

45 Minuten Fahrzeit von Start in Erlstätt zur ersten Wertungsprüfung in der Gemeinde Saaldorf – quasi in Hermann Gaßners Hausgarten – lohnen sich, der Sprint Leustetten und der direkt folgende Rundkurs Kemating fordern das ganze Können der Fahrer. Dass Rudi Reindl die Bestzeiten setzt ist weniger aufregend als der Riesenabstand zum Zweiten: Die Vorjahressieger Fritz Köhler und Petra Hägele verlieren im BMW M3 einmal elf und dann noch einmal 13 Sekunden; sie liegen anfangs sogar hinter dem Audi TTS Quattro von Robert Schilcher und Stephan Schwerdt. Bei der Rückfahrt zum Chiemsee ziehen Gewitterwolken auf. Just als Fritz Köhler am Start zu der schnellen Sprintprüfung Holthausen mit mehreren Ortsdurchfahrten steht, prasselt ein Gewitterschauer auf die Spitzenfahrer herab und zwingt sie zum behutsamen Streicheln des Gaspedals. Auch hier erzielen Rudi Reindl und Michael Ehrle mit dem in Estland zugelassenen Mitsubishi Lancer Evo 7 die schnellste Zeit, aber Köhler braucht hier nur zwei Sekunden länger und übernimmt den zweiten Rang.

Die zweite Schleife verläuft ähnlich, nur fliegen die Top-Teams jetzt bei trockener Piste die letzte Prüfung, zwischen 15 und zwanzig Sekunden flotter als im verregneten ersten Durchgang. Das zweite Gewitter am Chiemsee beschert eine halbe Stunde später dem hinteren Teil des Feldes regenüberflutete Straßen. Die „Kleinen“ halten sich zurück, bleiben auf der Piste und sorgen für eine geringe Ausfallquote: 60 der 74 gestarteten Team stehen im Parc Fermé der 4. ADAC-Voralpen-Rallye, die für die sehr gute Organisation viel Lob von den Fahrern erhält.

Der Oberbayer Rudi Reindl und sein Thüringer Co Michael Ehrle siegen mit 49 Sekunden Vorsprung. Neben dem Mitsubishi-Team stehen die Schwaben Fritz Köhler und Petra Hägele sowie die Bayern Robert Schilcher und Stephan Schwerdt, im Audi TTS bestes Gruppe-F-Team, auf dem Podium. Fünf weitere Mitsubishi platzieren sich unter den ersten Zehn, angeführt von Florian Auer im betagten Lancer Evo 2, der mit dem Co-Debütanten Thomas Binder auch in der Gruppe CTC die Nase vorn hat. Mittendrin zeigen Reinhard Veit und Thomas Eder im Gruppe-A-Astra GSi eine hervorragende Leistung, gewinnen die Klasse CTC27 und lassen als Gesamt-Sechste die 2-Liter-Autos der Gruppen H (Sieger: Steffen Bader und Matthias Pfister im C-Kadett) und F klar hinter sich.

In der Gruppe F können Josef Haagn und Martin Robeis (BMW 318) ihren Erfolg von der Osterrallye Tiefenbach wiederholen – gegen 211 Klassenkonkurrenten. Eine halbe Minuten länger brauchen die Verfolger, wobei Hansi Retzer (Honda Civic), Uwe Schlumpberger (BMW 320) und Florian Semlinger (BMW 318) das Ziel innerhalb von nur 1,5 Sekunden erreichen. Dreizehn Sekunden schneller als Robeis fahren die Niederbayern Marcus Ederer und Anita Winnik, die sich im BMW M3 in der 3-Liter-Klasse der Gruppe F durchsetzen. Auf Platz 12 landet das beste Gruppe-G-Team, Markus und Marius Breiler vom Bodensee im Evo 10, während Willi Trautmannsberger im Mazda 323 mit der Debütantin Claudia Beckenbauer den Sieg in der Klasse G19 feiert.

Ergebnis 4. ADAC-Voralpen-Rallye 35 am 9. Mai 2015:

1.Rudi Reindl / Michael EhrleMitsubishi Evo 7H1623:54,3
2.Fritz Köhler / Petra HägeleBMW M3 E36H1549,2
3.Robert Schilcher / Stephan SchwerdtAudi TTS QuattroF3A+1:07,9
4.Florian Auer / Thomas BinderMitsubishi Evo 2C28+1:24,5
5.Roland Macht / Felix KießlingMitsubishi Evo 6H16+1:31,8
6.Reinhard Veit / Thomas EderOpel Astra GSiC27+1:39,6
7.Max Kern / Lena ÖttlMitsubishi Evo 8H16+1:43,9
8.Robert Grübl / Josef WallnerFord Escort Cosw.C28+1:48,0
9.Jürgen Bachhäubl / Michael HoffmannMitsubishi Evo 9F3A+1:48,9
10.Martin Kainz / Olaf RachnerMitsubishi Evo 9F3A+1:57,3

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