Nachdem die Oberland-Rallye jahrelang die gleichen Strecken angeboten hat, beginnt die Rallye 35 im Pfaffenwinkel diesmal mit dem Asphalt-Sprint von Peiting nach Kreut, der zuletzt gefahren wurde, als die Oberland-Rallye noch zur DRM zählte. Während Rudi Reindl sich im Evo 9 sofort an die Spitze setzt, verschläft Fritz Köhler den Start und landet mit 14 Sekunden Rückstand – auf nur 5 km – auf Platz 8. Einmal mehr erstaunen zwei Fahrer aus der 2-Liter-Klasse mit Bombenzeiten: Nico Otterbach fährt im BMW 320is die zweitschnellste Zeit, Christian Allkofer im Renault Clio III die fünftschnellste.
Danach rollt das kleine Feld von nur 41 Fahrzeugen zum Klassiker Wildsteig. Reindl durchfliegt die 6-km-Prüfung mit einem 119er Schnitt, „aber da hatte ich einmal ein Aha-Erlebnis“, berichtet er. Köhler büßt weitere acht Sekunden ein, dicht dahinter folgen Otterbach und Allkofer. Den Abschluss der ersten Schleife bildet der bekannte Rundkurs bei Altenstadt, der wie Wildsteig diesmal in umgekehrter Richtung als 2017 läuft. Hier fährt Köhler sieben Zehntel schneller als Reindl, als Drittschnellster kann sich Roland Macht zwischen die beiden 2-Liter-Raketen von Otterbach und Allkofer schieben. Reindls Vorsprung auf Köhler beträgt in der Halbzeitpause satte 21 Sekunden, innerhalb von nur drei Sekunden folgen Otterbach, Macht und Allkofer.
Tim und Nico Otterbach stellen Getriebeprobleme fest und starten nicht mehr zur zweiten Schleife. Reindl erzielt im zweiten Peiting-Durchgang erneut die Bestzeit, knöpft Köhler sechs Sekunden ab und kann für den Rest der Rallye „einen Gang zurück schalten“. Das Ziel erreichen Rudi Reindl und Michael Ehrle mit 22 Sekunden Vorsprung auf Fritz Köhler und Petra Hägele im Compact-M3, die mit der Bestzeit auf dem Altenstadt-Rundkurs auf den zweiten Platz vorrücken. Christian Allkofer und Kathi Götzenberger fehlen knapp drei Sekunden, doch auch ihr dritter Gesamtrang mit dem 2-Liter-Clio ist enorm stark. Auf den weiteren Plätzen landen die Evo 9 von Roland Macht , Martin Kainz und Marco Luger.
In der Gruppe G setzt sich Gerhard Altstetter im Mitsubishi Evo 9 gegen zwei ungewöhnliche Fahrzeuge durch, den Honda S2000 von Josef Haagn und den BMW 130i von Martin Hartmann. Von den übrigen fünf Gruppe-G-Startern werden vier zu Klassensiegern gekürt, Klassenzusammenlegung kennt man im Oberland traditionell nicht. Zur Tradition zählen auch die hohen Geschwindigkeiten, die Bestzeiten bedeuten Schnitte von 113, 119 und 110 km/h. Trockene Pisten und milde Temperaturen sorgen für einen guten Rahmen bei der glatt verlaufenden, unfallfreien Rallye mit nur fünf Ausfällen.
Ergebnis Rallye Oberland
1. | Rudi Reindl / Michael Ehrle | Mitsubishi Evo 9 | F1 | 18:35,2 |
2. | Fritz Köhler / Petra Hägele | BMW M3 E46 Comp. | F2 | +22,2 |
3. | Christian Allkofer / Kathi Götzenberger | Renault Clio III RS | F5 | +25,1 |
4. | Roland Macht / Felix Kießling | Mitsubishi Evo 9 | RC2 | +31,0 |
5. | Martin Kainz / Sandra Müller-Hauner | Mitsubishi Evo 9 | F1 | +39,6 |
6. | Marco Luger / Petra Chemnitz | Mitsubishi Evo 9 | F1 | +49,2 |
7. | Wolfgang Irlacher / Elke Irlacher | Honda Civic R3 | RC3 | +1:19,3 |
8. | Jürgen Roos / Miriam Arnsmann | BMW M3 E36 | F4 | +1:43,2 |
9. | Gerold Neumayr / Kerstin Heiß | Ford Escort Cosworth | C18 | +2:02,4 |
10. | Gerhard Altstetter / Sylvia Häringer | Mitsubishi Evo 9 | G8 | +2:02,9 |