Rallye Südliche Holledau

Reindl-Sieg beim Holledauer Rallye-Krimi

Bei hochsommerlicher Hitze tragen Fritz Köhler im BMW und Rudi Reindl im Mitsubishi ein heißes Duell aus, das am Ende Rudi Reindl und Michael Ehrle als Sieger erlebt.

Vor einem Jahr haben sich die südbayerischen ADAC-Clubs MSF Freising und MC Labertal zusammengetan, um statt zwei Sprints eine Rallye 200 in der Rallye-Diaspora nördlich von München zu veranstalten – die ADAC-Rallye Südliche Holledau mit Start und Ziel in Moosburg. Das Debüt gelang, die zweite Rallye ist bereits gut bekannt und beschert der Veranstaltergemeinschaft nicht weniger als 103 Nennungen. Der Höhenflug dürfte auch weiter anhalten, denn die Rallye zeigt sich gut und liebevoll organisiert. 

Die Rallye Südliche Holledau führt 2014 über die gleichen drei Strecken wie beim Debüt vor zwölf Monaten – zwei schnelle Rundkurse und ein sehr schneller Landstraßen-Sprint. Bei dieser Charakteristik gilt Vorjahressieger Fritz Köhler im BMW M3 mit der Startnummer 1 als erster Favorit vor Porsche-Pilot Nico Hässler und dem Oberbayern Rudi Reindl, der im Vorjahr um zwei Sekunden gegen Köhler verloren hat. Dass Hässler, der sonst nur im heimischen Oberfranken auftaucht, in Südbayern wenig bekannt ist, zeigt seine Startnummer 12; dabei hat der Rundstrecken-Spezialist mit Tina Annemüller extra eine international erfahrene Copilotin für den „Auslandseinsatz“ angeheuert. 

Doch Reindl und sein Thüringer Co Michael Ehrle setzen die erste Bestzeit auf dem kürzeren Rundkurs, zwei Sekunden vor Köhler und dreieinhalb vor Hässler. Der längere Rundkurs sieht Köhler vorn, Reindl büßt sechs Zehntel ein, während Hässler und alle anderen den Anschluss an das Spitzen-Duo verlieren. Auf der superschnellen Sprintprüfung schockt Reindl die Konkurrenz mit einer Bombenzeit. Während Werner Mühl im Compact-M3 als Zweitschnellster das Ziel sieht, büßt Köhler vier Sekunden ein. Zur Halbzeit führt Reindl mit 5,5 Sekunden vor einem grantelnden Köhler und mit 13 Sekunden vor Hässler.

Doch Fritz Köhler bläst zur Attacke und startet eine eindrucksvolle Aufholjagd. Auf der letzten Rille fahrend kommt er bis auf eine Zehntelsekunde an den führenden Reindl heran. Die abschließende Sprintprüfung muss die Entscheidung bringen. Köhler verbessert sich zwar um eine Sekunde gegenüber dem ersten Durchgang, doch Reindl setzt erneut die Bestzeit und sichert sich mit Michael Ehrle den Gesamtsieg der Rallye Südliche Holledau. Fritz Köhler und Petra Hägele verfehlen den Sieg um genau zwei Sekunden. Hässler verbessert sich gegenüber der ersten Schleife um fünfzehn Sekunden und steht mit Tina Annemüller als Dritter auf dem Podest. 

Hinter den beiden BMW M3 der Schwaben Stephan Wild und Roland Mai sowie der Oberfranken Werner Mühl und Sebastian Kröniger erreichen die besten seriennahen Turbo-Allradler das Ziel in Moosburg auf den Plätzen 6 bis 8. Dabei kann sich Robert Schilcher im Audi TTS knapp vor Reinhard Honke (Mitsubishi) und dem jungen Maximilian Koch (Subaru) den Klassensieg sichern. In der 3-Liter-Klasse hat erwartungsgemäß Daniel Pauli die BMW-M3-Nase vorn. Unter den 32 Fahrzeugen der 2-Liter-Klasse gewinnt Christian Allkofer im Renault Clio Ragnotti mit drei Sekunden Vorsprung gegen die beiden Honda Civic von Wolfgang Stopfer und Thilo Wagner. Die 1600er-Klasse sieht Jochen Krieger im VW Polo vorn. 

In der Gruppe H  holen sich Karl Schafhauser und Sandra Hauner im 2-Liter-Golf III sowie Thomas Madl und Karin Schotte im Polo I, die alle 1600er hinter sich lassen, die Klassensiege. Bei den „frischeren“ CTC-Fahrzeugen können Ralf Hillmann und Peter Wollner im Ex-Reiter-BMW M3 um vier Zehntel die Österreicher Wolfgang und Andreas Fixl im Ford Sierra Cosworth auf Platz 2 verweisen, während bei den „Oldies“ Manfred Nothdurfter und Ramona Kees im Ford Escort MkI von 1973 die Konkurrenten weit hinter sich lassen. Den Gruppe-G-Fahrzeugen liegen die schnellen Pisten wenig, Willi Trautmannsberger und Michael Stadlöder bringen den Mazda 323 Turbo als Gruppensieger auf Rang 56 über die Rampe. 82 der 96 gestarteten Autos rollen auf dem Viehmarktplatz in Moosburg in den Parc Fermé. 

Ergebnis 2. ADAC-Rallye Südliche Holledau am 26. Juli 2014:

01. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16, 18:45,2
02. Fritz Köhler/Petra Hägele, BMW M3 E36, H15, +2,0
03. Nicolas Hässler/Tina Annemüller, Porsche 911, H15, + 10,8
04. Stephan Wild/Roland Mai, BMW M3 E36, H15, +22,1
05. Werner Mühl/Sebastian Kröniger, BMW M3 Compact, H15, +29,8
06. Robert Schilcher/ Stephan Schwerdt, Audi TTS Quattro, F3A, +33,9
07. Reinhard Honke/Michael Heinze, Mitsubishi Evo 9, F3A, + 36,9
08. Maximilian Koch/Stefan Weigel, Subaru Impreza STI, N3A, +42,4
09. Hans Wagner/Karin Wenzel, Mitsubishi Evo 6, H16, +52,3
10. Karl Schafhauser/Sandra Hauner, VW Golf III Kit, H14, +52,8
11. Jörg Mittelsdorf/Lara Quast, Mitsubishi Evo 9, N3A, +57,8
12. Martin Kainz/Olaf Rachner, Mitsubishi Evo 6, F3A, +1:00,4
13. Daniel Pauli/Lisa Brunthaler, BMW M3 E36, F3B, +1:03,3
14. Alois Scheidhammer/Thomas Weiß, Opel Astra Turbo, H15, +1:18,9
15. Christian Allkofer/Kathi Götzenberger, Renault Clio, N8, +1:20,9

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