Vier Rundkurse und zum Abschluss eine Sprintprüfung – das reißt niemanden vom Hocker, zumal die beiden Rundkurse weit auseinander liegen und die Gesamtstrecke fast 170 km beträgt – ohne Besichtigung. Der Sieger fährt einen Schnitt von über 120 km/h auf den fünf Wertungsprüfungen. Angesichts dieser Tatsache und der geringen Resonanz mit nur 50 Teams sollte die RG Rosenheim fürs nächste Jahr ihr Streckenkonzept überdenken.
Grund zum Lachen haben bei der Kathrein-Rallye die Vorjahressieger Rudi Reindl und Michael Ehrle. Nach zwei frustrierenden Niederlagen werden an Ehrles Gruppe-H-Mitsubishi das hintere und das vordere Differenzial samt Steuergerät ausgetauscht – und dann rennt der schwarze Evo 7 wie gewohnt. Fritz Köhler und Petra Hägele, die mit ihrem BMW M3 im Frühjahr hier im Chiemgau die Voralpen-Rallye gewonnen haben, bekommen auf den Rundkursen zweimal vier Sekunden, dann drei und schließlich sechs Sekunden eingeschenkt. Reindl und Ehrle kehren als klare Sieger nach Rosenheim zurück, während Köhler und Hägele sich auf dem abschließenden Sprint einen zeitraubenden Dreher leisten und gerade noch – mit zwei Sekunden Vorsprung - Platz 2 halten können.
Denn der Oberfranke Roland Macht wird von Co Sebastian Kröniger kräftig angefeuert, liegt mit dem Gruppe-H-Evo 6 von Beginn an auf Platz 3 und fährt den dritten Podestplatz sauber nach Hause. Robert Schilcher und Stephan Schwerdt steuern den Audi TTS auf Gesamtrang 4 und gewinnen die Gruppe N/F. Hinter den Lokalmatadoren Hans Wagner und Karin Wenzel (Mitsubishi) kommt es auf den Plätzen 6 bis 8 zu einem Kuriosum: Gleich drei Teams sind auf die Zehntelsekunde zeitgleich! Im Gruppe-F- BMW M3 holen Markus Ederer und Andrea Winnik dank der besten Zeit auf WP 1 Rang 6 und den Klassensieg. Arwed Hafner und Gabrijela Sekesan (BMW 2002) setzen sich in der 2-Liter-Klasse der Gruppe H durch, 15 Sekunden schneller als Karl Schafhauser und Sandra Hauner im VW Golf. Nur vier Sekunden langsamer fährt Josef Haagn als Klassensieger der 2-Liter-Klasse der Gruppe F. In der mit 15 Teams am besten besetzten Klasse verweisen Haagn und Co Martin Robeis im BMW 318is den Clio-Piloten Christian Allkofer und Christian Helmö im Peugeot 306 auf die Plätze. Klassensiege in der Gruppe CTC gehen am Manfred Seidl (Subaru) und Reinhard Veit (Opel Astra), die Gruppe G – nur drei Fahrzeuge – sieht Matthias Stock im BMW 318 an der Spitze. Ausritte beenden die Fahrt von Jörg Mittelsdorf (Mitsubishi) und Florian Auer (Astra), doch die Ausfallquote liegt im normalen Bereich: 41 der 50 gestarteten Fahrzeuge stehen abends wieder auf dem Kathrein-Werksgelände in Rosenheim.
Ergebnis 29. ADAC-Kathrein-Rallye am 11. Oktober 2014:
01. Rudi Reindl/Michael Ehrle | Mitsubishi Evo 7 | H16 | 17:15,6 |
02. Fritz Köhler/Petra Hägele | BMW M3 E36 | H15 | +0:37,3 |
03. Roland Macht/Sebastian Kröniger | Mitsubishi Evo 6 | H16 | +0:39,4 |
04. Robert Schilcher/ Stephan Schwerdt | Audi TTS Quattro | F3A | +1:01,7 |
05. Hans Wagner/Karin Wenzel | Mitsubishi Evo 6 | H16 | +1:06,8 |
06. Marcus Ederer/Andrea Winnik | BMW M3 E36 | F3B | +1:18,8 |
07. Arwed Hafner/Gabrijela Sekesan | BMW 2002 | H14 | +1:18,8 |
08. Martin Kainz/Olaf Rachner | Mitsubishi Evo 6 | F3A | +1:18,8 |
09. Josef Haagn/Martin Robeis | BMW 318is E30 | F8 | +1:22,7 |
10. Manfred Seidl/Michael Stadlöder | Subaru Impreza | C28 | +1:24,6 |