Nach einem tollen Schlagabtausch setzte sich das Duo bei der 8. SST ADAC Rallye Warndt gegen die hessische Mitsubishi-Paarung Matthias Weber/Wolfgang Vetter mit 7,6 Sekunden Vorsprung durch. Auf Gesamtrang drei kämpften sich Jörg Broschart und Marcel Piro im flinken Citroen C2 R2 Max.
Das Starterfeld konnte sich durchaus sehen lassen, wenn auch einige bekannte Namen der Szene fehlten. Mit der Nummer eins führten Lars Mysliwietz und Oliver Schumacher im Citroen das 67 Fahrzeuge umfassende Feld an. Dazu gesellten sich 26 historische Fahrzeuge, die im Rahmen des ADAC Historic Rallye Cup um Meisterschaftspunkte kämpften.
Mit einer Bestzeit in WP1 lag das Ehepaar Reiland im Gruppe H-Boliden an der Spitze. Nur 0,3 Sekunden dahinter folgten Matthias Weber und Wolfgang Vetter im modernen Mitsubishi Evo IX. Mit einer deutlichen Bestzeit übernahmen sie im anspruchsvollen Rundkurs „Dorf im Warndt“ die Führung. Ein Dreher in WP3 „Raffinerie“, der alljährlich viele Teams in Fehler treibt, brachte sie dabei wieder ins Hintertreffen. Der knallgelbe „Mupfel-Power“ Mitsubishi lief wie ein Uhrwerk und ihre Chauffeure leisteten sich diesmal keinen Schnitzer. Lohn der Mühe ist der zweite Gesamtsieg in Folge.
Eine Reihe von Reifenschaden brachte ordentlich Schwung in die Ergebnislisten: „Wir hatten diesen Stein im Aufschrieb, doch wir trafen ihn trotzdem“, ärgerte sich Mysliwietz-Co Oliver Schumacher im Ziel. In WP 2 mussten sie sich die Hälfte der Distanz mit einem Plattfuß über die Strecke quälen und verloren dabei mehr als 30 Sekunden. Mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch endete ihre furiose Aufholjagd auf dem dritten Klassenrang, nur 1,3 Sekunden hinter Uwe Gropp und Alexander Rath. Allen Grund zur Freude hatten Jörg Broschart und Marcel Piro (alle Citroen C2 R2 Max), die nach einer atemberaubenden Glanzleistung auf den dritten Gesamtrang fuhren: „Zum Schluss kamen wir ordentlich ins Schwitzen! Wir hielten auf der Rückfahrt zum Rallyezentrum noch kurz an der Tankstelle um mit einem „Erfrischungsgetränk“ anzustoßen, doch da ließ sich der Wagen nicht mehr starten. Somit mussten wir bis ins Parc-Fermé schieben und kamen in der letzten Sekunde der Karenzzeit an, einfach unglaublich“, resümierte das Duo überglücklich im Ziel.
Auf dem vierten Gesamtrang sicherten sich Heinz Muntermann und Andreas Emig im Mitsubishi Lancer den Sieg der seriennahen Fahrzeuge. Dahinter folgten Frank Schlink und Susanne Heiler-Kling, die sich mit Jörg de Fries und Uwe Walz einen tollen Schlagabtausch lieferten. In WP 5 folgte die Entscheidung, als letztere einen Abzweig verpassten und dabei ca. 20 Sekunden verloren. Viel schlimmer erwischte es Wilfried und Alexa Brunken, die ihren Reifenschaden in WP 2 auf der Prüfung wechselten. Damit wurden sie auf die letzten Ränge des Gesamtklassements zurück geworfen.
Eine tolle Show zeigten einmal mehr Sven Langenfeld und Kerstin Pohl im Honda Civic Type R. Sie verwiesen ihren finnischen Markenkollegen Mika Kitola auf den zweiten Platz. Auf den weiteren Plätzen der Klasse N/F8 folgten Walter Kühle und Willi Stumpf (beide BMW 318is). Glück im Unglück hatten Serge Strassel und Dennis Zenz, die mit ihrem VW Golf trotz eines Platten (WP 5) und Getriebeproblemen die Klasse H14 vor Stefan Malter und Cornelia Maas im Peugeot 306 (die ebenfalls einen Plattfuß beklagten) gewannen.
Der junge Suzuki-Pilot Stefan Petto wechselte erneut den Copiloten und zeigte sich nach seinem Klassensieg im Ziel sehr zufrieden. „Die Zusammenarbeit mit Chantal Baehr funktionierte von Beginn an einwandfrei. Ich konnte mich voll und ganz aufs Fahren konzentrieren“, strahlte Petto im Ziel. Nur 3,8 Sekunden zurück folgte mit Dennis Urgratz ein weiterer Youngster des ADAC Saarland. Ein noch engeres Ergebnis gab es in der Klasse H12, die Marco Haag (Suzuki Swift) mit nur 1,3 Sekunden Vorsprung auf Jens Schmitt im VW Polo für sich entschied.
Auch in der Sollzeit-Wertung der Retro Rallye Serie wurde bis zum Ziel um jede Zehntel-Sekunde gekämpft. Am Ende sicherten sich Dieter Sohns und Bernd Langohr im Opel Manta, der die Front seines goldenen Wagens in WP 2 ordentlich verbeulte, den Sieg vor Thomas und Nico Meyer im giftgrünen Opel Ascona A. Auf Rang drei mussten sich die Seriensieger Hans-Jürgen und Karin Pfohe (Opel Corsa) diesmal geschlagen geben. Zeitgleich, mit 1,2 Sekunden Differenz zur vorgegebenen Zeit, liefen auch Werner Mayer und Rainer Samstag im Opel Kadett C ein.
Ergebnis 8. SST ADAC Rallye Warndt
01. Reiland Dieter/Reiland Claudia Mitsubishi Lancer Evo IV 23:46,2
02. Weber Matthias/Vetter Wolfgang Mitsubishi Lancer Evo IX + 7,6
03. Broschart Jörg/Piro Marcel Citroen C2 R2 Max + 47,9
04. Muntermann Heinz/Emig Andreas Mitsubishi Lancer Evo IX + 49,0
05. Schlink Frank/Heiler-Kling Susanne Mitsubishi Lancer Evo VI + 54,2
06. Langenfeld Sven/Pohl Kerstin Honda Civic Type R + 1:10,1
07. Gropp Uwe/Rath Alexander Citroen C2 R2 Max + 1:13,0
08. Mysliwietz Lars/Schumacher Oliver Citroen C2 R2 Max + 1:14,3
09. de Fries Jörg/Walz Uwe Mitsubishi Lancer Evo X + 1:19,8
10. Strassel Serg/Zenz Dennis VW Golf 3 16V + 1:24,3
Ergebnis 3. SST ADAC Rallye Warndt Historic
01. Sohns Dieter/Langohr Bernd Opel Manta B + 0,9
02. Meyer Thomas/Meyer Nico Opel Ascona A + 1,1
03. Pfohe Hans-Jürgen/Pfohe Karin Opel Corsa GSI + 1,2
04. Mayer Werner/Samstag Rainer Opel Kadett C GT/E + 1,2
05. Gutheil Thomas/Gutheil Denise Toyota Celica + 1,8
06. Groß Michael/Schneider Heinz Auto Union 1000 S Rallye + 2,0
07. Jacky Cederic/Lostetter Regine Lancia Delta HF Integrale + 2,2
08. Stoll Jörg/Melling Martina Toyota Starlet 1,3S + 2,3
09. Diller Peter/Münch Walter Saab 96 V4 Rallye + 2,5
10. Raschig Klaus/Scheffczyk Bettina BMW 1802 R + 2,5
GALERIE: Die Bilder der Rallye Warndt ...