"Volles Haus – und das zur zweiten Ausgabe der Hombachtal-Rallye“, freuten sich die Veranstalter mit Blick auf das mit 80 Fahrzeugen gut besetzte Feld. Pünktlich um 10:01 Uhr startete der erste Teilnehmer vom Rallyezentrum am Firmengelände der Fa. Heymann in Geisig. Die ersten drei Prüfungen dominierten Heiko Hahn und Bodo Hinterwäller im BMW M3 Compact. In der Verfolgung lauerten Christoph Schleimer auf dem Ex-Werks Vauxhall Astra GTE und Jens Lembke im Subaru Impreza auf ihre Chance. Zum Showdown auf dem großen Rundkurs am Ortsrand von Geisig versammelte sich der halbe Ort, um den finalen Schlagabtausch der Lokalmatadore zu verfolgen.
Christoph Schleimer fuhr im frontangetriebenen Vauxhall Astra mit dem Messer zwischen den Zähnen und hielt sich knapp vor Jens Lembke, der im allradgetriebenen Subaru auf dieser Strecke einen kleinen Vorteil haben sollte. Als großer Verlierer ging Heiko Hahn hervor, der im ersten Durchgang auf ein langsameres Fahrzeug auflief und im Staub bei wenig Sicht sehr viel Zeit verlor. Dazu knackste im zweiten Durchgang die Antriebswelle und lies den bärenstarken BMW ins Nirvana der Ergebnisliste abrutschen.
Jens Lembke steigerte sich mit Copilot Henning Steeg nochmals deutlich und stand nach fünf Wertungsprüfungen als vermeintlicher Gesamtsieger fest, doch im Ziel kam es zu einem Eklat: „Bereits während der Veranstaltung nahm der Rallyeleiter unsere Reifen in Augenschein und empfand diese für regelkonform. Ein Teilnehmer protestierte dennoch und wir wurden aufgrund einer fehlenden Traglastbezeichnung vom Sportkommissar aus der Wertung genommen. Im Reglement des NAVC ist das allerdings so nicht beschrieben und wir fühlen uns klar zu Unrecht behandelt“, ärgert sich das Duo am Abend mit dem Wissen, dass einige andere Teams mit den gleichen Reifen unterwegs waren…
Mit einer flotten und fehlerfreien Fahrt standen Christoph Schleimer und Thomas Fuchs am Ende auf der obersten Stelle des Ergebnisaushanges, was ihnen unter diesen Umständen nicht wirklich „schmeckte“. „Das war eine super Rallye mit tollen Strecken und einem tollen Kampf um die Spitze. Letztlich waren wir ein wenig langsamer als Jens und Henning, denen wir die Gesamtsiegerpokale weiter reichen werden…“, zeigte sich „Faxe“ auf dem Siegerpodium als echter Sportsmann und gab seinen Unmut über den Hergang nach dem Zieleinlauf kund.
Rolf Korell und Katja Hermann fühlten sich im Opel Ascona B auf den abwechslungsreichen Prüfungen sichtlich wohl und zeigten mit tollen Drifteinlagen eine tolle Show. Am Ende reichte es für den Idar-Obersteiner Einzelhändler gar für den zweiten Platz im Gesamtklassement. Der Vorjahressieger Philipp Spies vervollständigte im Lancia Delta Integrale das Podium. Andreas und Herbert Schrinner fuhren im ex Mc-Rae VW Golf Kitcar auf den vierten Gesamtrang und hielten sich knapp vor den beiden BMW`s von Markus Rosam und Thomas Kleinwächter, der Getreu dem Motto „back tot he roots“ im Cup 318is eine tolle Vorstellung bot. Der Österreicher Alfons Nothdurfter warf auf der letzten Prüfung seinen Ford Sierra samt guter Platzierung in den Graben.
Einen tollen Schlagabtausch lieferten sich Frederik Leykauf (Honda Civic) und Jan Kohn im Golf G60, der den Start etwas zu verhalten anging und am Ende als zweiter der Division 1 einen Platz unter den Top 10 im Gesamtklassement behauptete. In der Klasse 8 setzte sich Arno Reuß im Opel Ascona mit einem sehenswerten Schlussspurt gegen Dominik Wagenleder im Peugeot 205 mit Dakar-Design durch. Ralf Weller lag mit seinem Ford Fiesta lange Zeit in Führung, doch eine etwas zu verhaltene Fahrweise auf den Schotterpassagen ließ ihn auf den dritten Platz abrutschen.
Alles in allem erntete die Rallye Hombachtal Rallye von Teilnehmern und Zuschauern großes Lob. Die Wertungsprüfungen präsentierten sich abwechslungsreich und anspruchsvoll, die Streckenführung war super kompakt und die Platzverhältnisse des Rallyezentrums verbesserten sich ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr. Ein zu brennen beginnendes Fahrzeug (Audi) sorgte am Rallyezentrum für einen erhöhten Pulsschlag, doch die Teilnehmer bekamen die Situation noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr unter Kontrolle. Aufgrund einer Vielzahl von Ausrutschern lag die Ausfallquote bei rund 30 Prozent, dazu gab es viele Kampfspuren an den Blechkleidern der Fahrzeuge zu beklagen. Alles halb so schlimm, denn bei der Optik nehmen es die meisten Teilnehmer der NAVC-Veranstaltungen nicht so genau.
Ergebnis Hombachtal Rallye 2012
01. Schleimer Christoph/Fuchs Thomas, Vauxhall Astra GTE 27:25:52
02. Korell Rolf/Hermann Katja, Opel Ascona B 28:29:11
03. Spies Philipp/Beck Holger, Lancia Delta Integrale 28:50:18
04. Schrinner Andreas/Schrinner Herbert, VW Golf Kit-Car 28:58:57
05. Rosam Markus/Nicke Marcel, BMW 320is 28:59:59
06. Kleinwächter Thomas/Kleinwächter Andrea, BMW 318is 29:08:62
07. Leykauf Frederik/Koller Karl, Honda Integra 29:13:51
08. Mayer Fritz/Draxinger Heinz, Subaru Impreza 29:20:64
09. Raffel Stefan/Schneider Uwe, BMW 318is 29:22:77
10. Kohn Jan/Kohn Jens, VW Golf G60 29:26:07
GALERIE:Die Bilder der Hombachtal-Rallye 2012 ...