Nationale Szene

Reckenberg-Sieg für Martin Schütte

Das Holsteiner Ehepaar Martin Schütte und Steffi Zorn räumt bei der Reckenberg-Rallye in Westfalen die Pokale ab: Martin Schütte holt nach hartem Kampf mit Michael Bieg den Gesamtsieg, Steffi Zorn gewinnt in der 2-Liter-Klasse – mit ein bisschen Glück.

Die Landschaft um Rheda-Wiedenbrück ist potteben, die Strecke bei der 36. ADAC-Reckenberg-Rallye führt zu 100% über Asphaltwege, die fahrerischen Anforderungen halten sich in Grenzen. Immerhin hat der Veranstalter auf bekanntem Terrain drei neue Prüfungen zusammengestellt, zwei Rundkurse (Lintel mit ungeeignetere Zielausfahrt) und ein Sprint. 50 Teams starten auf dem Gelände des Autohauses Thiel, dem Hauptsponsor, zur Rallye 35. Nach einer trockenen Rallye werden 40 zurückkehren.

Die vier Mitsubishi von Michael Bieg (Sieger 2014 und 2016), Stefan Göttig (Sieger 2007, 2012, 2013), Martin Schütte und Peter Scharmach starten als Favoriten in den Rundkurs Lintel. Doch als Göttig über einen Graben hüpft und auf der Wiese strandet und Scharmach – nach mehreren R5-Einsätzen im Ausland – sich auf den Evo 8 von Frank Färber eingewöhnen muss, machen Martin Schütte und Kerstin David sowie Michael Bieg und Hans-Gerd Dörpinghaus die Sache unter sich aus. Schütte ist an diesem Tag immer eine Idee schneller als Bieg: 3,5 Sekunden auf den Rundkurs Lintel, drei Zehntel auf dem Rundkurs Mastholte, vier Zehntel auf dem Sprint bei Harsewinkel. Im zweiten Umlauf wiederholt sich das Bild: Der Zweikampf endet 6:0 für den Holsteiner, Martin Schütte und Kerstin David rollen im roten Evo 7 mit einem Vorsprung von elf Sekunden durchs Ziel.

Peter Scharmach und Domenic Kremkau werden Dritte, der Rundstreckenspezialist setzt auf dem Mastholte-Rundkurs sogar eine Bestzeit. Um Platz 4 liefern sich Uwe Broda und Jannik Buck im Evo 9 sowie die Brüder Thomas und Max Plum im Evo 5 ein verbissenes Duell, das Plum wegen eines Schikanenfehlers verliert. Uwe Kriegeskotte und Peter Kroll fahren ihren Gruppe-G-Subaru auf Rang 6, mit zwanzig Sekunden Rückstand belegen Thomas Schnelle und Christine Hagen im Evo 9 den zweiten Platz in der Gruppe G.

Drei Teams bestimmen das Tempo unter den zwölf Fahrzeugen der 2-Liter-Klasse: Kurt Hansen und Frank Gehrmann im Honda Civic, Matthias Rathkamp und Larissa Knacker im Ford Fiesta sowie Steffi Zorn und Thomas Puls im Renault Clio II. Hansen ist zwar mit 15 Sekunden Vorsprung der schnellste auf den Prüfungen, doch zwei Schikanenfehler schlagen mit einer Minute zu Buche, so dass er auf Rang 3 abrutscht, knapp vor Frank Nolting und Dieter Wulf im Astra. Das norddeutsche Duell zwischen Matthias Rathkamp und Steffi Zorn endet 3:3, doch ein Patzer von Rathkamp auf der letzten Prüfung sorgt am Ende für einen deutlichen Sieg von Steffi Zorn und Thomas Puls, zugleich Platz 7 in der Gesamtwertung. Holger Knöbel (Renault Clio III) fällt auf WP 1 mit defekter Antriebswelle aus, Klaus Osterhaus (Toyota GT86) auf WP 4 mit Motorschaden. 

In der 1600-cm³-Klasse fahren Markus Drüge und Lisa Stengl mit dem 160 PS starken Swift der Konkurrenz auf und davon. Ein Top-Ten-Platz ist greifbar, doch eine Strafminute für zwei abgeräumte Schikanen lässt ihnen gerade noch den Klassensieg vor den Newcomern Michael Falke und Marko Vennemann im VW Lupo. Abgeräumte Schikanen pflastern auch den Weg der schnellen BMW M3. Lokalmatador Klaus Niermann kassiert dreieinhalb Strafminuten für drei Schikanen und eine grobe Abkürzung, Rafael Klein und Sabrina Enkirch können trotz einer Strafminute noch die 3-Liter-Klasse gewinnen. Weitere Klassensiege gehen an Marcel und Thomas Brandenburg im Seat Ibiza Turbodiesel (G10) sowie Martin Ritschel und Christoph Kasper im Suzuki Swift (RC5).

Ein großes Retro-Feld mit 40 Startern rundet die Reckenberg-Rallye ab. Auf den sechs Lichtschranken-Durchfahrten setzen sich die Favoriten durch. Rainer Schlesinger und Horst Diemer (BMW 2002) verfehlen die Idealzeit nur um 95 Hundertstelsekunden, Manfred und Rainer Adolfs (Ford Escort RS) sowie Meike Peters und Hans Röhrs (VW Golf II) folgen dichtauf.

Ergebnis 36. ADAC-Reckenberg-Rallye 

1.Martin Schütte / Kerstin DavidMitsubishi Evo 7F121:43,5
2.Michael Bieg / Gerd DörpinghausMitsubishi Evo 9F1+11,4
3.Peter Scharmach / Domenic KremkauMitsubishi Evo 8C18+25,4
4.Uwe Broda / Janik BuckMitsubishi Evo 9F1+1:05,8
5.Thomas Plum / Max PlumMitsubishi Evo 5C18+1:35,2
6.Uwe Kriegeskotte / Peter KrollSubaru Impreza G8+1:49,8
7.Stephanie Zorn / Thomas PulsRenault Clio IIF5+2:04,6
8.Thomas Schnelle / Christine HagenMitsubishi Evo 9G8+2:11,1
9.Matthias Rathkamp / Larissa KnackerFord Fiesta STF5+2:23,1
10.Rafael Klein / Sabrina EnkirchBMW M3 E36F4+2:24,1

GALERIE: Reckenberg-Rallye


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