Rallye Fränkische Schweiz

Rausch-Sieg in der Fränkischen Schweiz

Nach turbulentem Verlauf feiern Michael Rausch und Jenny Schonk im Opel Ascona einen verdienten, wenn auch glücklichen Sieg bei der Rallye Fränkische Schweiz.

<strong>SIEG:</strong> Michael Rausch und Jenny Schonk gewinnen in der Fränkischen Schweiz

Zur 34. Ausgabe des Herbstklassikers sind 102 Teams angereist. Vier Wertungsprüfungen, von denen keine zweimal durchfahren wird, und trockenes mildes Herbstwetter bilden den Rahmen für die traditionsreiche Hatz über die Wege rund um Hollfeld.

 

Gleich zu Beginn der Rallye stockt den Organisatoren, Fahrern und Zuschauern der Atem: Mit Startnummer 3 auf dem roten Mitsubishi Evo 9 fliegen Reinhard Honke und Benjamin Sauerborn auf der ersten Wertungsprüfung heftig ab. Ein Großeinsatz der Feuerwehr und der Abtransport mit dem Rettungshubschrauber lassen Schlimmes befürchten; doch zum Glück kommen die beiden Fahrer mit glimpflichen Verletzungen davon.

 

Nur drei Teams beenden die 10 km lange Auftaktprüfung bei Neudorf, ein Rundkurs mit langer schneller Ausfahrt. Nicolas Hässler und Holger Suhl setzen die Bestmarke mit einem 118er Schnitt im Porsche 911, die Scheßlitz-Sieger Michael Rausch und Jenny Schonk im 16V-Ascona benötigen nur zwei Sekunden mehr. Fritz Köhler und Petra Hägele büßen fünf Sekunden auf Hässler ein; ihre Zeit wird allen 97 Teams angerechnet, die wegen des Honke-Unfalls die WP 1 nicht absolvieren können.

 

Vor der WP 2, mit knapp 5 km Länge die kürzeste der Rallye, wird die Spitze angehalten. Mit fast einstündiger Verspätung, aber wieder geschlossen, startet das Feld zu der anspruchsvollen Prüfung bei Azendorf. Sie sieht einen überragend fahrenden Michael Rausch an der Spitze, der Hässler vier Sekunden abnimmt und die Führung übernimmt. Dahinter überraschen Klaus Otterbach im Kadett „400“ und Thilo Wagner im Honda Civic mit den Rängen 3 und 4.

 

Auf der traditionellen Prüfung im Stadtwald – mit Schotter am Anfang und der Sandgruben-Passage - distanziert Rausch seinen Konkurrenten Hässler erneut um vier Sekunden. Als drittschnellster jagt Bernd Fruck den Gruppe-G-Audi TT durch den Stadtwald, es bleibt die einzige Top-3-Platzierung eines Allradlers an diesem Tag! Mit sechs Sekunden Vorsprung startet Rausch zum Finale, zur Prüfung „Brunn“ über 10 Kilometer. Hässler lässt den Porsche 911 voll fliegen und schafft – wie vor zwölf Monaten – auf der letzten Prüfung die Wende: Acht Sekunden schneller Rausch, in der Addition der Zeiten liegt er um zwei Sekunden vorn. Doch zwischen Zielankunft und Siegerehrung wendet sich das Blatt, denn Hässler hat einen – dokumentierten - Frühstart hingelegt und bekommt dafür zehn Strafsekunden aufgebrummt. So bleibt für Nico Hässler und Holger Suhl nur Platz 2, während Michael Rausch und Jenny Schonk triumphieren.

 

Der Kampf um Platz 3 endet mit einem toten Rennen zwischen Klaus Otterbach im C-Kadett und Fritz Köhler im BMW M3. Otterbach leistet sich zwar auf der WP 4 einen Dreher und verspielt dadurch seinen Vorsprung, doch bei Zeitgleichheit entscheidet die schnellere Zeit auf WP 2 zu Gunsten des jubelnden Klaus Otterbach und Roland Mai. Fritz Köhler, der über eine Grippe klagt, und Petra Hägele haben im Endspurt gerade noch Bernd Fruck und Diana Luther hauchdünn abgefangen, die im Audi TT RS wieder einmal die Gruppe G überlegen gewinnen, aber auch vor Ralf Hillmann im Gruppe-H-Mitsubishi in der „Allrad-Wertung“ vorn liegen.

 

Bei den seriennahen Fahrzeugen der Gruppen N/F holen sich Klaus-Jürgen Faust und Doris Nägel im Evo 9 den Gruppensieg, mit nur 1,5 Sekunden Vorsprung auf den Compact-M3 von Mario Stinglwagner und Daniel Schaffer. Unter den 24 Teams der 2-Liter-Klasse der Gruppe F setzen sich Thilo Wagner und Christina Döring im Honda Civic um 13 Sekunden von Max Schmid und Daniel Scharf im Peugeot 306 ab. Wolfgang Stopfer (Honda), Manuel Feuchtner (erstmals im Peugeot 206) und Franz Negratschker (Golf 3) folgen mit nur wenigen Zehnteln Differenz. Wolfgang Wittmann und Robert Nikol gewinnen die 1600-cm³-Klasse im Escort Twin Cam, Jörg Weigert und Max Gerber die 1300-cm³-Klasse im Polo Coupé.

 

Erst hinter Gruppe-F-Sieger Thilo Wagner erreichen die schnellsten 2-Liter-Autos der Gruppe H das Ziel. Die fränkischen Seriensieger Bernd Michel und Bernd Hartbauer erleben das Comeback des Oberbayern Werner Jetzt im Fiat 131. „Jetty“ und Copilotin Dina Kaiser fahren auf allen Prüfungen ein wenig schneller als Michel. Doch Jetzt erhält eine 10-Sekunden-Strafe für einen Frühstart; dadurch gewinnt Bernd Michel mit zwei Zehntel Vorsprung die Klasse, während Werner Jetzt angesäuert Hollfeld verlässt. Auf dem dritten Platz landen die Hofer Helmut Hodel und Wolfgang Plank im antiken Golf I; der Pokal krönt ein seltenes Jubiläum – vor zwanzig haben sie in der Fränkischen Schweiz erstmals zusammen im Rallyeauto gesessen.

 

Die kleinen Hubraumklassen der Gruppe H sind fest in schwäbischer Hand: Thomas Schober versägt mit seinem kraftvollen 1600-cm³-Golf den Citroen C2 das Saarländers Uwe Gropp, während im Polo-1300-Duell Markus Wiederoder seinen Nachbarn Sigi Röger um eine halbe Sekunde hinter sich lässt. Klassensiege in der Gruppe G schaffen die Lokalmatadoren Sebastian Schmidt und Sabrina Schmitt im Turbo-befeuerten Seat Ibiza sowie Roland Zak und Hans Wenger im Cup-Golf in der Klasse G18.

 

 

Ergebnis 34. Rallye Fränkische Schweiz am 19. Oktober 2013:

 

01. Rausch/Schonk, Opel Ascona B 16V, H15, 17:32,2

02. Hässler/Suhl, Porsche 911, H15, +8,4

03. Otterbach/Mai, Opel Kadett C 16V, H15, +34,9

04. Köhler/Hägele, BMW M3 E36, H15, +34,9

05. Fruck/Fruck, Audi TT RS, G21, +35,7

06. Hillmann/Wollner, Mitsubishi Evo 6, H16, +36,9

07. Faust/Nägel, Mitsubishi Evo 9, N3A, +43,7

08. Stinglwagner/Schaffer, BMW M3 Compact, F3B, +45,2

09. Wagner/Döring, Honda Civic R, F8, +54,8

10. Macht/Roßdeutscher, Ford Escort Cosworth, H16, +57,7

11. Michel/Hartbauer, Opel Astra GSi, H14, +58,0

12. Jetzt/Kaiser, Fiat 131 Abarth, H14, +58,2

 

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