Rallye News

Ramonat siegt im Grabfeld

Über 150 Team zog es auch in dieser Saison ins Grabfeld. Am Ende konnte sich Vorjahressieger Raphael Ramonat knapp gegen Marco Koch durchsetzen.

<strong>ACTION:</strong> Die Grabfeld-Rallye endete für einige Fahrer vorzeitig

Hier zu gewinnen ist fast so viel Wert wie eine ganze Meisterschaft. Alles was Rang und Namen ist am Start. Dementsprechend hart ging es zur Sache und eine ganze Reihe spektakulärer Abflüge in die Gräben und Felder gab es zu verzeichnen. Mehrere neue Strecken verschärften die Angelegenheit und die Technik hielt trotz gedämpfter Temperaturen nicht immer stand. Besonders geplagt waren die schnellen Golfer. Bei Timo Bernhard und Willi Bus streikten die Getriebe, die Antriebswelle von Martin Stockhammers Golf zerbröselte und Ingo Hanika flog im hohen Bogen durch einen Zaun.

 

?Hier müssen wir vom ersten Meter an 110 Prozent fahren, sonst haben wir keine Chance? so Marco Koch vor dem Start. Dessen war sich auch Reinhard Honke (Ford Escort Cosworth) bewusst und knallte die ersten drei Bestzeiten auf den Asphalt. Trotz eines komfortablen Vorsprungs zur Halbzeit kam in der Pause große Nervosität auf. Das Aus folgte mit Motorenproblemen nach der Prüfung ?Dippacher Grund?, einer Hochgeschwindigkeitsprüfung. Just in dieser Phase attackierte Koch mit seinem giftgrünen C-Coupe und schaffte den Weg an die Spitze. Vorjahressieger Raphael Ramonat auf einem weiteren Ford Escort blieb cool und schlug im letzten Drittel zu. Drei Bestzeiten im Endspurt reichten um sich an Marco Koch vorbeizuarbeiten und den neuerlichen Gesamtsieg einzufahren.

 

Überglücklich zeigte sich Christian Wohlfahrt im Ziel. Mit seinem betagten Mitusbishi Lancer Evo III schaffte er das Kunststück auf den vierten Endrang und ließ dabei manchen Konkurrenten ?a weng? verblassen. Eine Augenweide und Ohrenschmaus zugleich, war der Fahrstil von Udo Schiffmann mit seinem bärenstarken BMW M3. Mit viel Fahrspaß driftete der Hesse mit dem kernigen Sound um die Strecken bevor ihn zum Finale im Zuschauerrundkurs vor einer tobenden Menge technische Probleme zur langsamen Fahrt zwangen. Ein Zeitverlust von fast 30 Sekunden ließen den Hessen auf den zehnten Gesamtrang abrutschen, dennoch gewann er seine Klasse.

 

Schlimmer erwischte es Markus Schmidt, dessen Achse am himmelblauer Ford Escort RS der Beschleunigungsorgie nicht Stand hielt und er so kurz vorm Ziel die Segel streichen musste. Von ganz hinten nach ganz vorne, hieß die Devise von Jörg Schuhej. Der erfahrene Opel Astra Pilot fuhr mit Startnummer 88 zum Sieg in der Klasse F-2005 und eroberte den fünften Gesamtrang. Ludwig Holnburger schaffte es auf einem Mitsubishi Lancer Evo VII aus dem Hause Gassner Motorsport sich gegen Bernd Michel und Matthias Weber; die mit ähnlichen ?Waffen? am Start waren, durchzusetzen.

 

Der absolute Publikumsliebling war an diesem Wochenende eindeutig Rene Schraitle, der als Sieger der Youngtimer mit seinem Opel Ascona B das Ziel rückwärts duchquerte. Standing Ovations gab es vor mehreren Tausend Zuschauern auf dem legendären Sulzdorfring, der wie jedes Jahr mitten im Ort nur wenige Schritte vom Rallyezentrum entfernt eine einmalige Atmosphäre aufkommen lässt. Bei dieser Rallye können manch internationale Veranstalter etwas lernen, denn hier stimmt alles vom Start bis zum Ziel sowie davor und danach. Note: 1

 

Endergebnis 14. ADAC ? Grabfeldrallye 2007

01. Raphael Ramonat / Michael Ehrle Ford Escort Cosworth 0:22:22,8

02. Marco Koch / Stefan Assmann Opel Kadett C-Coupe 0:22:26,3

03. Fritz Köhler / Petra Hägele Opel Kadett C-Coupe 0:22:44,7

04. Christian Wohlfahrt / Heiko Steinacker Mitsubishi Lancer 0:23:02,6

05. Jörg Schuhej / Tanja Timmer Opel Astra GSI 16V 0:23:06,6

06. Bernd Fruck / Ralph Fruck Audi 90 Quattro 20V Turbo 0:23:07,2

07. Ludwig Holnburger / Belinda Ettenhuber Mitsubishi Lancer 0:23:11,4

08. Bernd Michel / Sabine Heinzel Mitsubishi Lancer EVO VI 0:23:15,0

09. Matthias Weber / Wolfgang Vetter Mitsubishi Lancer Evo 6 0:23:20,4

10. Udo Schiffmann 7 Sandro Matejka BMW M3 0:23:27,2

« zurück