Rallye Race Gollert

Ramonat im Giganten-Duell vorn

Zum dritten Saison-Duell der technisch besten Gruppe-H-Evos kommt es beim Rallye Race Gollert in Thüringen. Nach einem Fight um jede Zehntel behält Raphael Ramonat knapp gegen Rudi Reindl die Oberhand.

Im gewohnten Stil führt die RSG Mosbach das 16. Rallye Race Gollert durch: Rallyezentrum in Wutha-Farnroda, zum Auftakt die auch von der Wartburg-Rallye bekannte Prüfung bei Krauthausen, dann die Landstraßen-Prüfungen „Flachsgrund“ und „Gollert“ im Thüringer Wald südlich von Eisenach.

Die Prestige-Duelle zwischen Michael Ehrle und Raphael Ramonat haben eine langjährige Tradition, besonders bei der Landsberg- und der Gollert-Rallye, denn ihre Heimatorte Trusetal und Schmalkalden liegen mittendrin im Gebiet der beiden Thüringer-Wald-Sprints. Ehrle sitzt wie üblich im Gruppe-H-Evo 7 neben seinem oberbayerischen Chauffeur Rudi Reindl, er setzt zudem den Ex-Anton-Werner-Evo 6 mit Jörg Mittelsdorf und Tochter Lara Quast ein sowie einen Gruppe-G-Evo 6 für Sascha Mönch. Raphael Ramonat taucht mit vier gleich aussehenden Evos in Wutha-Farnroda auf: Den Asphalt-Evo 7 steuert er selbst mit Nanett Centner als Copilotin, den Schotter-Evo 7 bewegen Stefan Kohl (nach sechs Jahren Pause) und Annett Voigt, den Evo 8 Stefan Dettke und der Fast-Vorjahressieger Tobias Gürtler, ein Freund noch einen Evo 6.

Raphael Ramonat erwischt den besseren Start und distanziert Reindl auf der langen Krauthausen-Prüfung um genau eine Sekunde. Auch auf den kurzen Sprints muss sich Reindl jeweils um wenige Zehntel geschlagen geben. Bei Halbzeit führt Ramonat mit 2,9 Sekunden Vorsprung. Als Reindl zu Beginn der zweiten Schleife in Krauthausen um zwei Zehntel schneller fährt, kommt noch einmal Spannung auf. Doch beim Finale von Etterwinden hinauf den Gollert-Pass kann Ramonat - als einziger aus der Spitzengruppe - die Zeit vom ersten Durchgang im Dunkeln verbessern und gewinnt mit Nanett Centner vier Sekunden vor Rudi Reindl und Michael Ehrle.

Fronttriebler mit starker Show

Mit deutlichem Abstand zu den beiden Spitzenteams fahren Jörg Mittelsdorf und Lara Quast auf Platz 3, bis sie den Mitsubishi mit Motorproblemen vor der letzten Prüfung abstellen. So gelingt Lars Anders und Marcel Eichenauer der Sprung aufs Treppchen; Anders hat beim Auftakt erst den Rost abschütteln müssen, danach schließt er mit dem in der Gruppe CTC gemeldeten Evo 6 zu Mittelsdorf auf und wird Dritter. Dahinter liefern zwei superbreite Fronttriebler eine optisch und vor allem akustisch starke Show. Philipp Ullrich hat seinen Peugeot 208 R2 verkauft und taucht mit einem blitzsauberen Citroen C2 Super 1600 auf, mit dem der Holländer Hans Weijs 2009 und 2010 in der Junior-WM unterwegs war. Ullrich und sein Co Peter Messerschmidt kommen auf Anhieb mit dem kompakten Boliden zurecht und fahren unangefochten auf Platz 4. Dem Vorjahreszweiten Sebastian Langlotz, der seinen Golf IV im Kit-Car-Trimm einsetzt, fehlt ein wenig die Wettbewerbspraxis; beim zweiten Start in dieser Saison verschläft er den Auftakt, zieht dann aber von Platz 10 nach vorn bis auf Platz 5, ganz knapp vor Stefan Kohl im Evo 6.

Creutzburg gewinnt Thüringer Meisterschaft

Die restlichen Plätze in den Top-10 belegen die vier schnellsten 2-Liter-Gruppe-H-Autos. Dabei fahren die Brüder Bastian und Max Limpert im BMW einen Start-Ziel-Sieg heraus vor den Lokalmatadoren Michael Luck und Jens Roth im Golf. Die 2-Liter-Klasse der Gruppe F gewinnen Stefan Laun und Christian Stützer im Astra vor Markus Creutzburg und Vivien Baier im Golf III, Creutzburg sichert sich damit die Thüringer Rallye-Meisterschaft. Marcus Heß und Laura Gürtler beherrschen im Polo GTI die 1600-cm³-Klasse bei ihrem Heimspiel überlegen. Die Trabi-Klasse gewinnen Karsten Liebetrau und Lars Friebel vor Alex Bader und Stephan Börner; auf den Gesamträngen 25 und 27 liegen sie damit noch vor dem 1300-cm³-Sieger Ronny Broda und Matthias Eben im Viertakt-Wartburg.

In der Gruppe G setzen sich - dank Spitzenzeiten am Gollert – Wieland Heß und Birger Triebel im Renault Mégane Turbo gegen Sascha Mönch und Christopher Clas im Evo 8 durch, in der kleinen Klasse fahren Ingo Thomas und Steven Lippold im BMW 318 den Konkurrenten davon. Das Rallye Race Gollert verläuft reibungslos, von den 56 gestarteten Teams rollen noch 42 durch den Zielbogen.

15 Fahrzeuge der Histo-GLP folgen dem Rallye-35-Feld. Das Chemnitzer Corsa-Team René Lindhofer / Hans-Peter Lemberger durchfährt die Lichtschranken am exaktesten, gefolgt von den Thüringer Wartburg-Teams Sven Ohlmeyer / Algys Bresagk sowie Konrad und Steve Richert.

Ergebnis 16. ADAC Rallye Race Gollert 

1.Raphael Ramonat / Nanett CentnerMitsubishi Evo 7H1617:21,9
2.Rudi Reindl / Michael EhrleMitsubishi Evo 7H164,5
3.Lars Anders / Marcel EichenauerMitsubishi Evo 6C2842,7
4.Philipp Ullrich / Peter MesserschmidtCitroen C2 S1600C27+1:19,0
5.Sebastian Langlotz / Alexander VoigtVW Golf IV KitC27+1:43,0
6.Stefan Kohl / Anett VoigtMitsubishi Evo 7H16+1:43,5
7.Bastian Limpert / Max LimpertBMW 320is E30H14+1:57,7
8.Michael Luck / Jens RothVW Golf II GTIH14+2:04,0
9.Gerrit Schmitt / Sara PhielerOpel Kadett GSiH14+2:14,3
10.Dustin Peschik / Max BruderVW Golf II GTIH14+2:23,9

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