Rallye News

Rallyesport made in Schweden

Die 2005er Ausgabe des Volvo Original Cup bürgt für spannenden, spektakulären und vor allem preiswerten Motorsport.

<strong>Driftkünstler:</strong> Volvos kommen meist quer ums Eck

Die Meisterschaftsentscheidung ist auch nach dem 4. Lauf längst nicht entschieden. Waren es in den letzten Jahren Holger Knöbel, Rainer Keck und Jochen Walther die den Volvo Cup beherrschten, sind in diesem Jahr einige starke Verfolger herangewachsen.

 

Die gut 20 Teams umfassende Volvogemeinde ist aus den Schotterrallyes nicht mehr wegzudenken. Den Fans und Zuschauern sind die Schwedenbomber an das Herz und vor allem an das Auge gewachsen. Driftwinkel jenseits von Gut und Böse und Wertungsprüfungszeiten, die so einigen Allradpiloten die Tränen in die Augen treiben, sind schlagkräftige Argumente an diesem preiswerten ?Markenpokal? festzuhalten.

 

Nach drei Saisonsiegen liegt Holger Knöbel mit Freundin Stefanie Fritzensmeier an der Spitze der Meisterschaft. Platz 2 belegt sein Ex-Junior-Cup-Kollege Matthias Prillwitz aus Berlin, der den Spass im einzigen Volvo 940 bereits mit mehreren Beifahrern geteilt hat. Auf dem dritten Rang rangiert Mathias Homuth mit Co Jan Knöbel. Der Kadett-Umsteiger musste bei der Franken Rallye mit technischem Defekt aufgeben, hat aber auch noch realistische Titelchancen, sollten die Konkurrenten patzen. Homuths Ausfall war der erste technisch bedingte Volvo - Ausfall im Laufe der Saison, was für die enorme Zuverlässigkeit der Schwergewichte spricht.

 

Diesen Umstand macht sich der Berliner Matthias Pillwitz zu nutze. "Zehn Rallyeveranstaltung bin ich jetzt bereits gefahren und musste nur einmal Bremsbeläge wechseln. Das Geld was wir damals in die Instandhaltung des Polos investieren mussten, kann ich jetzt in weitere Rallyes stecken." Und das mit Erfolg: So führt er beispielsweise den DMSB Rallye Pokal Ost souverän an.

 

Aber auch das Verfolgerfeld ist auf klarem Vormarsch. Altmeister Rainer Keck fährt bei jedem Lauf wie gewohnt an der Spitze. In Wittenberg verhinderte ein Schneehaufen und in Sulingen ein Rundenzählfehler den Sieg. Volker Clasen, Sigi Mayr, Jörg Steffensmeier und Jan Henrich warten auch nur auf ein Straucheln der anderen um ihren ersten Top Platz nach Hause zu fahren. Letzterer bewies sein Potential mit Platz 3 bei der Frankenrallye.

 

Mit Thomas Mönner, Andreas Leue, Patrick Brenndörfer, Anja Freese und Bernhard Riepe betraten zu Beginn der Saison gleich fünf Rallye Neueinsteiger die Bühne und kämpfen um den inoffiziellen Rookie-Titel. Derzeit hat Auto-Test-Redakteur Andreas Leue aus Schöneiche bei Berlin die Volvo Nase ganz knapp vorn.

 

Als Rookie fühlt sich jeder deutsche VOC Pilot, der einmal in Schweden oder Norwegen bei einem Lauf zum dortigen Volvo Original Cup gestartet ist. Starterfelder von bis zu 80 Volvos sind keine Seltenheit. "Dort kann man seinen fahrerischen Horizont erweitern und weiß wie schnell man wirklich ist", so Holger Knöbel. Wer dort gewinnt, ist wirklich einer der schnellsten Rallye Piloten. Bisher sprang wenn überhaupt nur ein Blumentopf für die deutschen Teams heraus.

 

Chefwikinger Jochen Walter tritt meist nur noch in Skandinavien an und hat es sich zum Hobby gemacht, prominente Gaststarter aus der DRM ins Volvo Cockpit zu holen. "Die Jungs aus dem Volvo Cup haben kein Geld um sich mit den 'Stars' der Szene auf sündhaft teueren Gr. N oder Super 1600 Fahrzeugen zu messen. Also müssen wir die Stars zu uns in den Volvo Cup holen."

 

Fest steht, dass sich wohl keiner der Volvo Cup Piloten vor den DRM Cracks verstecken muss. Olaf Dobberkau, Andreas Mansfeld, Ronny Wechselberger, Dieter Depping und Armin Kremer sind eine der bisherigen Gaststarter. Alle mussten neidlos anerkennen, dass auch an der Basis verdammt anspruchsvoller Rallyesport geboten wird.

 

Mehr Infos unter [URL]www.volvo-cup.de[/URL]

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