NATIONALE SZENE

Rallye-Vorschau für das Wochenende

Das letzte Rallye-Wochenende der Saison 2014 bietet noch einmal fünf Rallyes in ganz Deutschland verteilt, mit sehr unterschiedlichen Konzepten und vielen interessanten Angeboten für Zuschauer.

In der brandenburgischen Spargel-Hauptstadt Beelitz wird sogar noch ein Bundes-Titel vergeben, denn der 42. ADAC/PRS-Havellandpokal ist Endlauf des DMSB-Rallye-Pokals. Immerhin kommen fünf qualifizierte Teams aus den Regionen Süd, Mitte und Nord, um mit den zehn Teams aus der Region Ost den Pokalsieger zu ermitteln. Die meisten Teilnehmer, nämlich 40, wollen allerdings den letzten Lauf des Schotter-Cups unter die Räder nehmen, zwei Dutzend Teams wollen sich die letzten Punkte für die ADMV-Meisterschaften holen. Vor ihnen liegen sechs lange Prüfungen über insgesamt 63 Kilometern, weil der Havellandpokal als Rallye 200 Plus ausgetragen wird. Der Belag ist sehr abwechslungsreich mit rund 40% Beton-Spurplatten, 10% Asphalt, 20% Schotter und 30% Naturwegen. Das Rallyezentrum wird in Beelitz auf dem „Jakobs-Hof“ an der B2 eingerichtet; hier erfolgt ab 13 Uhr der Start, hier können in der Pause Reifen gewechselt und „Christbäume“ montiert werden, denn die zweite Sektion (ab 17.15 Uhr) läuft im Dunkeln. 

Auf dem „Jakobs-Hof“ gibt es auch ein Infozentrum für Zuschauer. Die Fans bekommen an vier Stellen Live-Reportage geboten: beim Show-Start in Treuenbrietzen, auf der WP 1+3 bei Brück an der Flugkuppe und im Innenfeld der Titanen-Rennbahn und auf der WP 4+6 mitten im Dorf Deutsch Bork. In Schotter-Cup-Manier eröffnen acht Trabant das Feld, zum Finale donnern elf Mitsubishi über die Pisten. Favoriten bei den Allradlern sind Raphael Ramonat, Patrick Neidhardt, Michael Dinkel und Jaakko Keskinen, die alle in dieser Saison schon mindestens einen Schotterlauf gewonnen haben. Bei den Zweiradlern kommt es zum Kampf zwischen den Renault Clio von Mark Muschiol und Christian Bauer mit den BMW 318 von Rudi Weileder und Felix Weisert – und natürlich mit Marc Bach im BMW M3. 

Den Abschluss der Youngtimer-Trophy bildet traditionell die ADAC Rallye Köln-Ahrweiler. Die Kult-Veranstaltung präsentiert sich im gewohnten Stil mit 13 Prüfungen über 140 km zwischen Ahr und Eifel – fast, denn auf Druck des DMSB können einige Wertungsprüfungen am Freitag besichtigt werden. Das Rallyezentrum befindet sich in Mayschoß, einem Stadtteil von Ahrweiler. Der Start zum kurzen Prolog im Dunkeln erfolgt freitags ab 18 Uhr; mit neuer Startreihenfolge geht es am Samstag ab 9 Uhr in Richtung Nürburgring. Welcherath erlebt ab 12.20 Uhr die Halbzeitpause, ehe das Feld ab 13.40 Uhr den Rückweg antritt. 

Das Feld besteht aus 20 Voraus- und 90 Wettbewerbsfahrzeugen. Die Nummer 1 trägt der neunmalige Köln-Ahrweiler-Sieger Georg Berlandy auf seinem 72er Opel Ascona A. Berlandy und sein Co Peter Schaaf, auch schon sechsmal oben auf dem Podest, sind die großen Favoriten. Am ehesten traut man Christoph Schleimer mit seinem 99er Opel Astra Kit Car zu, Berlandys Serie zu durchbrechen. Zu den Podest-Kandidaten zählen prominente Fahrer wie der Vize-Histo-Europameister Anton Werner im 81er Audi Quattro, der schwedische Ex-Rallycross-Europameister Per Eklund im Saab 99 Turbo und der Vorjahreszweite Peter Küke im Porsche Carrera. In der Youngtimer-Rallye-Trophy haben Axel Potthast und Elmar Pernsch im 76er Ford Escort RS 2000 noch eine rechnerische Chance, dem Spitzenreiter „Doc“ Uwe Hahne und seinem Co Patrick Buhr im 87er BMW M3 den Titel zu entreißen. 

Die ADAC Potzberg-Rallye im Pfälzer Bergland wird als Endlauf des Südwestpokals ausgetragen. Mittelpunkt ist das Bürgerhaus der Gemeinde Pfeffelbach an der saarländischen Grenze. Von hier starten die rund 85 Teams am Samstag ab 13 Uhr auf die sechs Asphaltprüfungen, darunter zwei Rundkurse. Ihnen folgen mit kurzer Lücke rund 40 historische Fahrzeuge, die die gleiche Strecke als Gleichmäßigkeitsprüfung absolvieren. Als Favoriten starten die Mitsubishi von Rainer Noller (er scheut den Weg nach Beelitz), Jörg Broschart, Frank Schlinck und Dieter Reiland sowie der Compact-M3 von Karlheinz Braun. Die Citroen von Patrick Gengler (DS3) sowie Felix Griebel und Björn Satorius (beide C2) sind immer für Überraschungen gut. 

Früher machte die ADAC Oberland-Rallye den Saisonauftakt in der Deutschen Meisterschaft, seit einigen Jahren findet zwischen Altenstadt und Wildsteig der Saisonkehraus der süddeutschen Asphalt-Spezialisten statt. Der Rundkurs Altenstadt und die beiden Sprints bei Lechbruck und Wildsteig waren schon zu DRM-Zeiten dabei. Altenstadt beherbergt das Rallyezentrum, ab 12.30 Uhr starten die 63 Fahrzeuge zur Doppelschleife. Seit 2011 tragen Fritz Köhler und Hermann Gaßner im Oberland ihr eigenes Privatduell aus; nach zwei Gaßner-Siegen konnte der Schwabe in vergangenen Jahr den Spieß umdrehen und darf diesmal die Nummer 1 auf den gelben BMW kleben, während Gaßner die Nummer 2 trägt. Mit Bernd Michel und Rudi Reindl wollen zwei weitere Mitsubishi-Sprinter ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Das wollen auch zwei einheimische Teams; Robert Schilcher aus Wildsteig wird seinem Audi TTS Quattro die Sporen geben, und der Peitinger Werner Jetzt sattelt – nach dem 3-Städte-Ausfall im Fiat 131 Abarth – für sein Heimspiel einen Subaru Impreza. 

Die Matsch- und Schotter-Freunde aus dem Süden werden Mamming an der Isar, zwischen Dingolfing und Landau in Niederbayern, ansteuern. Dort steigt am Wochenende im Kieswerk Mossandl die gleichnamige NAVC-Rallye. Am Samstag beginnt die 31. Mossandl-Rallye bereits um 9.30 Uhr mit einem Sprint bei Höcking und einem Rundkurs bei Moosthenning, beide zweimal zu fahren und auf Asphalt, ehe es am Nachmittag im Kieswerk auf losem Untergrund zur Sache geht. Am Sonntag startet um 11.30 Uhr die kürzere 32. Mossandl-Rallye, die auf vier Prüfungen im Kieswerk und drumherum ausgetragen wird – mit einem Schotteranteil von 84%. Anlaufstelle für Zuschauer ist das Verpflegungszelt im Kieswerk Mossandl, zwischen Mammingerschwaigen und Töding. Zuschauerpunkte werden am Freitag auf der Veranstalter-Homepage bekannt gegeben. 

Die Mossandl-Rallye ist Endlauf zur Deutschen Amateur Meisterschaft des NAVC. Während in der Gruppe 1 für Serien-Autos der Meister mit Frederik Leykauf (Honda Integra) bereits feststeht, kommen bei den „Verbesserten“ der Gruppe 2 neben Tabellenführer Sebastian Wundsam im BMW 325 noch drei weitere Fahrer für den Titel in Frage. Die gleiche Situation herrscht auch bei den Allradlern der Gruppe 3: Edmund Müller (Audi S2), Manfred Rader (Audi 80), Gerd Tabbert (BMW 325) und Jürgen Bachhäubl (Mitsubishi) streiten um den Titel, für den Tagessieg in Mamming kommen zudem die beiden letzten Champions Alfons Nothdurfter (Ford Sierra) und Klaus-Jürgen Faust (Subaru) in Frage 

Mehr Infos unter www.prs-berlin.de, www.r-k-a.de, www.potzberg-motorsport.de, www.rallye-oberland.de und www.msc-mamming.de 

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