Nationale Szene

Rallye Kempenich: Berlandy knapp hinter Noller

Die Rallye Kempenich bot anspruchsvolle Wertungsprüfungen in der wunderschönen Vulkaneifel. Nach einem spannenden Schlagabtausch setzten sich Rainer Noller und Stefan Kopczyk (Mitsubishi Lancer Evo VIII) gegen Georg Berlandy und Ulrike Schmitt (Opel Kadett C GTE) durch. Frank Färber und Peter Schaaf vervollständigten in einem weiteren Mitsubishi das Podium.

Georg Berlandy und Ulrike Schmitt im Opel Kadett
Georg Berlandy und Ulrike Schmitt im Opel Kadett

Mit den ersten beiden Bestzeiten in „Weibern“ und „Hausten“ legte der dreifache Saarländische Rallye Meister Rainer Noller bereits den Grundstein zum Sieg. Georg Berlandy konterte mit den schnellsten Zeiten auf WP 3 „Kempenich“ und „Hannebach“, lag zur Halbzeit aber bereits mit 9,7 Sekunden zurück. Vorjahressieger Frank Färber verlor nach einem Dreher im berüchtigten Waldstückchen kurz vor dem Ortseingang wertvolle Zeit und musste sich mit Platz drei begnügen. Der zweite Durchgang brachte an der Spitze keine Veränderungen; „Die Konkurrenz war bei dieser Rallye sehr stark! Wir fuhren sehr konzentriert und permanent am Limit. Ein großes Lob an den Veranstalter – es hat einfach alles gepasst“, schwärmte Noller beim Zieleinlauf.

Jörg Broschart und Dennis Zenz traten erstmals bei dieser Rallye an und fuhren mit großem Einsatz auf den vierten Gesamtrang. Gleiches galt für Markus Löffelhardt und Sarah Pfaff, die sich im BMW M3 E36 mit schönen Driftwinkeln vor Helmut Beckmann/Domenic Kremkau im Mitsubishi halten konnten. Dirk Krüger nahm erstmals Tochter Celina mit ins Cockpit und fuhr im über den Winter verbesserten M3 zum Sieg in der Klasse F04. Raimund Patrizio/Jan-Eric Bemann landete im Subaru Impreza auf dem achten Gesamtrang.

In der heiß umkämpften Klasse F05 überschlugen sich in der Schlussphase die Ereignisse. Markus Schulz und Daniela Raab führten die Wertung nach WP 7 im Opel E-Kadett vor dem Astra von Andreas Heiser/Katharina Hampe an. Während Schulz mit Getriebeproblemen die letzten Kilometer nur im 2. Gang absolvieren konnten, verformte Heiser seinen Astra. Wenn zwei sich streiten freuen sich die Dritten - Kai Stumpf und Martin Brack absolvierten mit gewohnt sauberem Fahrstil die gesamte Veranstaltung und landeten als „Last-Minute-Klassensieger“ auf Platz 9 im Gesamt. Johannes Tischner und Joachim Carl vervollständigten im BMW M3 E30 die Top 10.

Stefan Schultes wechselte nach vielen Jahren in heckgetriebenen Fahrzeugen auf einen allradgetriebenen Subaru Impreza, der nach vielen Jahren in grün fortan in blauem Glanze erstrahlt. Mit Vater Gerd schnappte er sich den Sieg bei den seriennahen Fahrzeugen der Gruppe G. Auf Rang zwei folgte ein Wiedereinsteiger – Willi Wiegmann trat mit Patensohn Marc Berger an und sorgte im neu aufgebauten Ford Fiesta auf Anhieb für Furore. Christian Postert und Björn Mann fuhren im ehemaligen Werks Citroen Saxo Kitcar zum Sieg in der Klasse C17 und avancierten im laut brüllenden Kleinwagen zum Publikumsliebling.

Großer Motorsport wurde auch in der Klasse F06 geboten! Marco Thomas und Dietmar Thielen zogen im Citroen C2 im Endspurt an Alexander Kazmierzak/Fabian Michalsky im Renault Twingo vorbei. Dennoch eine großartige Leistung der zweitplatzierten, die nach einer Nachtschicht mit Getriebewechsel überhaupt erst an den Start gehen konnten. Zu den weiteren Klassensiegern zählten Heinz-Robert und Martin Jansen (Opel Ascona B YT35), Michael Schmiemann und Horst Feldmann (Opel Kadett C C14), Helmut Spangenberg/Jürgen Seidl (VW Golf YT34), Marcel und Thomas Brandenburg (Seat Ibiza G10), Markus Neuses/Walter Münch (Suzuki Swift RC5) und last but not least – Heinz Kottmann im BMW 318is (YT50), der in wenigen Tagen seinen 78 Geburtstag feiern wird. An seiner Seite wie eh und je – sein Sohn Guido.

Bei schönstem Frühlingswetter reisten 76 Teilnehmer ins beschauliche Eifel-Örtchen Kempenich, um sich auf den acht Wertungsprüfungen über 62,42 Kilometer auf Bestzeit zu messen. Eine Berg- und Talbahn mit vielen Kuppen und kurzen Schotterabschnitten, welche nach tagelangem Regen pünktlich zur Veranstaltung auf der Ideallinie fast vollständig abtrocknete, aber mit einigen tückischen Passagen für reichlich Action sorgten. Einmal neben der Ideallinie, fanden sich einige Fahrzeuge im Aus wieder. Alles in allem verlief der Saisonauftakt nahezu perfekt – eine super Organisation, anspruchsvolle Wertungsprüfungen und kaum Verbindungskilometer – die erste Rallye 70 im Süden lockte viele Zuschauer an die Wertungsprüfungen und machte große Lust auf mehr.

Ergebnis Rallye Kempenich 2017

01. Noller Rainer / Kopczyk Stefan Mitsubishi Lancer Evo 8 38:38,3
02. Berlandy Georg / Schmitt Ulrike Opel Kadett C GTE +12,8
03. Färber Frank / Schaaf Peter Mitsubishi Lancer Evo 8 +26,1
04. Broschart Jörg / Zenz Dennis Mitsubishi Lancer Evo 9 +54,8
05. Löffelhardt Markus / Pfaff Sarah BMW M3 E36 +1:25,4
06. Beckmann Helmut / Kremkau D. Mitsubishi Lancer Evo 8 +2:01,4
07. Krüger Dirk / Krüger Celina BMW M3 E36 +2:25,5
08. Patrizio Raimund / Bermann J. Subaru Impreza WRX STI +2:54,7
09. Stumpf Kai / Brack Martin BMW E30 +3:24,5
10. Tischner Jonas / Carl Joachim BMW M3 E30 +3:39,8

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