Main-Kinzig-Rallye

Radarmessungen in Wächtersbach

Nach der Rallye ist vor der Rallye. Das gilt auch für das Orga-Team der Main-Kinzig-Rallye. Schon jetzt muss man sich mit Beschwerden beschäftigen.

<strong>AUFPASSEN:</strong> Im kommenden Jahr wird in Wächtersbach verstärkt auf das Tempo geachtet

Als im Jahr 2006 der MSC Wächtersbach die Rallyelandschaft unter dem Motto "Wir geben Gas!" mit der Main-Kinzig-Rallye bereicherte, wusste noch niemand, ob sich diese Veranstaltung langfristig etablieren könnte. In der Zwischenzeit können die Organisatoren auf steigende Starterzahlen verweisen. Waren es 2006 noch rund 100 Starter, so kamen 2009 und 2010 schon mehr als 120 Teams nach Wächtersbach. Auch die Zahl der Zuschauer wächst seit der Premiere kontinuierlich an. Besonders der Rundkurs in Schlierbach mit seiner Sprungkuppe hat bereits Kultstatus und ist aus der nationalen Rallyeszene nicht mehr weg zu denken. „Die Rallye hat sich außerordentlich positiv entwickelt und ist in unserer Region fest verankert“, bestätigt Vereinsvorsitzende Heiko Ullrich gegenüber rallye-magazin.de.

 

Ruhestörung und Umweltbelastung

 
Unmittelbar vor der diesjährigen Rallye bat Ullrich die Zuschauer möglichst in Fahrgemeinschaften anzureisen und sich, ebenso wie die Rallyeteams, an die Vorgaben der Straßenverkehrsordnung zu halten. Offensichtlich ahnte der Organisationsleiter, dass der Erfolg der Rallye nicht überall auf Wohlwollen treffen würde. Tatsächlich machten im Nachgang der 2010er-Auflage einzelne Anwohner mit einer Unterschriftensammlung gegen die Streckenführung mobil. Schon während der Woche mache der viele Straßenverkehr den Bewohnern des Stadtkerns das Leben schwer - deshalb wolle man sich nicht auch noch am Wochenende mit dem Lärm herumschlagen, hieß es. Außerdem sei bei der aktuellen Auflage die „Rennstrecke“ im Stadtgebiet nur unzureichend gesichert gewesen, daher möge die Rallyestrecke möglichst aus dem Stadtkern entfernt werden, so die zentrale Forderung einzelner Anwohner, die mit 14 Unterschriften ihr Anliegen im Ortsbeirat vorbrachten.

 

Salomonische Lösung
 

„Die Vorwürfe waren schon sehr verwunderlich. Erst waren die Teilnehmer zu schnell durch die Stadt gefahren. Nachdem wir erklären konnten, dass auf den Verbindungsetappen ebenfalls die bekannten Verkehrsregeln gelten, änderte sich der Vorwurf dahingehend, dass die Autos plötzlich zu laut gewesen wären“, erklärt Ullrich verärgert. Trotzdem gingen die Rallyeorganisatoren auf die Anwohner zu und zeigten umgehend ihre Bereitschaft, an einer Lösung mitzuarbeiten. Doch dies fand bei den Anwohnern nur wenig Anklang. Die zentrale Forderung nach einer Verlegung der Strecke wurde aufrecht erhalten.

 

Nun musste der Ortsbeirat eine Entscheidung treffen. Nachdem sowohl die Anwohner als auch die Rallyeorganisatoren ihre Argumente vortragen konnten, wurde eine salomonische Lösung gefunden. Die Stadt wird bei der 6. DMV Kumho Main-Kinzig-Rallye im nächsten Jahr mit Radarmessungen prüfen, ob sich die Teilnehmer der Main-Kinzig-Rallye an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten oder mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Stadt fahren. Das erklärte Stadtrat Andreas Weiher nach der Sitzung gegenüber den Medien und machte deutlich, dass bei Verstößen die Stadt eingreift und die Ortsdurchfahrt 2012 einschränken wird.

 

„Ich kann mit dieser Lösung sehr gut leben, weil es keine Verstöße geben wird. Wir werden die Teilnehmern noch stärker auf die Einhaltung der Verkehrsvorschriften hinweisen. Der Großteil der Bevölkerung im Main-Kinzig-Kreis identifiziert sich mit unserer Veranstaltung und freut sich genau wie wir schon heute auf die 6. Auflage der Rallye“, erklärt Ullrich abschließend.

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