Rallye News

"Köln-Ahrweiler" - Bericht BTC Ratingen

Immer wenn die "Ahrweiler" gelaufen ist, so ist das für den BTC auch gleichzeitig das Ende der Saison.

Heinz und Guido Kottmann.

So ist das schon einige Jahre. Besonders natürlich für unser Team Heinz und Guido Kottmann, die seit 1994 ununterbrochen mit dem "Schwarz-Gelben" Gruppe 1 Kadett GT/E teilnehmen, aber auch für die zahlreichen Vereinsmitglieder unter den Zuschauern an der Strecke.

 

Die "Köln-Ahrweiler" gehört nunmehr seit 30 Jahren zu den Besonderheiten im deutschen Motorsportkalender. Nach wechselvoller Geschichte ist aus dem früheren Mekka für skandinavische und britische Schotterspezialisten ein Happening für Freunde alter Rallyeautos geworden.

 

Hier sieht man alles was in den alten Gruppen 1 bis 4 vor 20 oder 30 Jahren Rang und Namen hatte und heutzutage manchmal sagenhaft verklärt erscheint.

 

Samstag, 9:00, Mayschoß. Anderhalb Dutzend Vorwagen der Marken Opel Triumpf TR7, Metro 6R4, Quattro, Porsche usw. sind bereits aufgebrochen.

 

Jetzt stehen Ascona 400, Porsche 3.0RSR und Lancia Stratos HF an der Startrampe. Sie werden nicht wie bei den anderen Oldtimerveranstaltungen auf Orientierungs - und Gleichmäßigkeitsetappen eine Wertung suchen sondern auf 12 Bestzeitprüfungen den Schnellsten ermitteln. Die Sieger der Vorjahre, Berlandy und an der Heiden haben die Ernsthaftigkeit dieses Wettkampfes in der Vergangenheit auch jeweils mit engagierten Karosserieschäden untermauert. Gleich in der ersten Prüfung tritt Dr.Stein denselben Beweis an. Auf der Abfahrt nach Dernau nagelt er den Alitalia-Statos stumpf in die Leitplanke.

 

Heinz und Guido tragen die Nummer 14 von 77 Startern. Sie sind damit das erste Gruppe 1 Auto im Feld. Auf den ersten Prüfungen des Tages ist die frühe Startnummer nicht unbedingt von Vorteil. Es hatte in der Nacht kräftigen Frost gegeben und die Sonne kann den Rauhreif nur nach und nach schmelzen. Nr.14 fährt auf den ersten beiden Prüfungen Regenreifen. Zügige, aber vorsichtige Fahrweise ist momentan die richtige Taktik, auch wenn andere Gruppe 1 Autos mit hohen Startnummern eine Stunde später auf Trockenreifen schneller sind. So z.B. Ulrich Weiper, ebenfalls auf Kadett.

 

Mittags sind die Verhältnisse klarer. Aber ausgerechnet jetzt passiert auf Prüfung 6 Müllenbach der einzige Fahrfehler und der kostet gleich eine halbe Minute. Solange brauchen die Zuschauer, um den Kadett, der dieses Jahr schon wiederholt von Guido aus dem Graben geschoben wurde, wieder auf die Straße zu stellen.

 

Pause, Mittags im Gewerbegebiet Meuspath. Tausend und mehr Zuschauer, herrliches Rallyesonnenwetter und genug Zeit, den Opel nach dem Ausritt durchzusehen. Keine Probleme. Aber man liegt in der Wertung zurück.

 

Heinz ist dennoch überaschend ruhig und locker und fährt in den Prüfungen 7 bis 9 ordentliche Zeiten. Auf der 10, der Hohen Acht am Nürburgring liegt aber noch Schnee rechts und links der Strecke. Jetzt am späten Nachmittag ziehen die Temperaturen wieder an. Nach der Sprungkuppe in der Mitte der Prüfung geht es zur Bergabpassage am Nordhang. Es ist glatt. Einige Teams hatten hierfür nochmal Regenreifen aufgezogen. Die BTC - Crew bliebt bei den Trockenreifen und kommt auch heil ans WP-Ziel.

 

Beim anschließenden Service werden die Zusatzscheinwerfer montiert. Es geht in die Dunkelheit und Heinz wird nun richtig wach. Auf den beiden letzten, schnellen, flüssigen Strecken nach Ramersbach und Ahrweiler läßt er sein Spielzeug endlich "richtig laufen", wie er selber spontan an der ZK sagt, ohne die Zeiten gesehen zu haben.

 

Er fährt auf beiden Prüfungen jeweils die zehnte Zeit im Gesamtergebnis bzw. ist bester in der Gruppe 1 und ist dabei schneller als z.B.der historische Rallyeeuropameister Michael Stoschek auf Porsche. Eigentlich müßte es jetzt weitergehen, viele Teilnehmer hätten Lust noch weiter zu fahren, aber leider geht die Veranstaltung nun zu Ende.

 

Insgesamt waren Vater und Sohn Kottmann dann im Ziel sehr zufrieden mit dem 3.Platz in der Gruppe 1 (16 Fzg. in der Klasse über 1600cc) und dem 20. Platz im Gesamt.

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