Niederbayern-Rallye

Porsche-Festival im Bayerischen Wald

Bei der AvD Niederbayern-Rallye ist gegen die Porsche 911 kein Kraut gewachsen. Olaf und Alexandra Dobberkau gewinnen den vierten Lauf zur Deutschen Rallye Serie überlegen.

<strong>SIEG:</strong> Olaf und Alexandra Dobberkau gewinnen im Porsche 911 GT3 die Niederbayern-Rallye

Auf den schnellen Asphalt-Pisten zwischen dem Bayerischen Wald und der Donau können die Porsche 911 GT3 ihre 450 PS voll ausspielen. In der letzten Saison haben fünf Porsche die ersten Plätze belegt, der Brite Graham Coffey landete im Subaru WRC als bester Nicht-Porsche auf Rang 6. In diesem Jahr verbessern sich Coffey und seine Copilotin Jenny Gäbler aus Schleiz auf Rang 4 – bei ungefähr gleichem Rückstand zum ersten Porsche.

 

Coffey wäre sicherlich nur Fünfter geworden, wenn der Vorjahressieger Ruben Zeltner nicht seinen Porsche nach den Shakedown am Freitag wegen eines Motorschadens vorzeitig aufgeladen hätte. So bleiben nur drei der infernalisch brüllenden Sechszylinder-Boxer an der Spitze übrig: Olaf und Alexandra Dobberkau aus Thüringen, Maik Stölzel und Thomas Windisch aus Sachsen und Rainer Noller und Stefan Kopczyk aus Baden-Württemberg. Noller sorgt in Außernzell für eine Überraschung, als er statt im Mitsubishi mit dem Porsche 911 des Mannheimer Penske-Teams 75 antritt - mit jenem Fahrzeug also, das sonst Timo Bernhard steuert.

 

Dobberkau setzt sich sofort an die Spitze, gewinnt alle sechs Wertungsprüfungen am Vormittag und erreicht die Halbzeitpause mit 18 Sekunden Vorsprung auf das Verfolgertrio. Stölzel hat den Pulk anfangs angeführt, in der WP 3 hat ihn Noller überholt, Coffey sitzt den beiden Porsche im Nacken. Am Nachmittag steht die 26 km lange Landstraßen-Prüfung von Solla nach Burgsdorf im Mittelpunkt. Dobberkau setzt beide Male die Bestzeit und überschreitet dabei die 120-km/h-Marke bei der Durchschnittsgeschwindigkeit. Coffey verliert hier anderthalb Minuten, weil der Subaru zu kurz untersetzt ist, holt sich jedoch beim abschließenden Rundkurs ein Trostpflaster, als er die einzige Nicht-Porsche-Bestzeit erzielt. Die Porsche bleiben auf dem Podium unter sich. Olaf und Alexandra Dobberkau strahlen über den zweiten Saisonsieg. Rainer Noller – er hat als dreifacher Sieger des Porsche-GTP-Cup durchaus Erfahrungen mit dem Hecktriebler – freut sich über das gelungene Rallye-Debüt mit dem 911. Maik Stölzel ist mit sich nicht ganz zufrieden, aber er und Thomas Windisch bleiben im DRS-Titelrennen.

 

An der DRS-Spitze haben allerdings die Schwaben Jürgen Geist und Sebastian Glatzel die Führung ausgebaut. Ein Jahr nach seinem heftigen Abflug im M3 E46 zeigt der 48-jährige Elektromeister im M3 E36 eine souveräne Leistung. Auch wenn sich die Reifen auf dem 26-Kilometer-Marathon auflösen, bringt er den BMW auf Rang 5 nach Hause und gewinnt seine Klasse H15 mit großem Vorsprung. Raphael Ramonat und Steffen Schmidt werden im Mitsubishi Achte, büßen in der DRS-Tabelle jedoch Punkte ein, weil – wie schon bei der Wartburg-Rallye – die Klasse H16 nicht die erforderlichen drei Fahrzeugen aufweist.

 

Zwischen Geist und Ramonat platzieren sich die zwei schnellsten Fahrzeuge der Österreichischen Rallye-Challenge. Simon Wagner jagt - mit der Ansage des Bayern Fred Winklhofer - den alten Mitsubishi Evo 3 sehenswert durch das Hügelland am linken Donauufer, wird Sechster und siegt in der Gruppe CTC mit mehr als drei Minuten Vorsprung vor dem BMW M3 der Youngster Patrick Breiteneder und Pirmin Winklhofer. Michael Kogler hat den frühen Ausfall bei der Deutschland-Rallye gut verdaut, hetzt den Renault Clio R3 Maxi auf Rang 7 und rettet gerade noch zwei Sekunden Vorsprung auf Ramonat ins Ziel.

 

Die ersten zehn werden komplettiert durch den erst 18-jährigen Regensburger Maximilian Koch, der mit Stefan Weigel im Subaru N12 die Gruppe-N-Wertung gewinnt. Die zahlenmäßig stark besetzte 2-Liter-Klasse sieht die Honda Civic von Timo Weigert und Thilo Döring vor den beiden BMW 318 von Timo Thaller und Daniel Pauli.

 

Von den 76 gestarteten Teams erreichen 52 das Ziel in Außernzell, trotz einiger Ausritte sind keinerlei Personenschäden zu vermelden. Das Finale der DRS-Serie steigt am ersten Oktober-Wochenende bei der Enteria-Rallye im tschechischen P?ibram, rund 50 km östlich von Pilsen.

 

Ergebnis AvD-Niederbayern-Rallye am 31. August 2013:

01. Olaf Dobberkau/Alexandra Dobberkau, Porsche 911 GT3, 59:47,8

02. Rainer Noller/Stefan Kopczyk, Porsche 911 GT3, +0:38,4

03. Maik Stölzel/Thomas Windisch, Porsche 911 GT3, +1:26,8

04. Graham Coffey/Jenny Gäbler, Subaru Impreza S12, WRC, +1:59,2

05. Jürgen Geist/Sebastian Glatzel, BMW M3 E36, H15, +2:32,3

06. Simon Wagner/Fred Winklhofer, Mitsubishi Evo 3, C28, + 3:10,0

07. Michael Kogler/Tobias Unterweger, Renault Clio R3, +4:53,1

08. Raphael Ramonat/Steffen Schmidt, Mitsubishi Evo 7, H16, +4:55,3

09. Maximilian Koch/Stefan Weigel, Subaru Impreza N12, N3A, +6:23,6

10. Patrick Breiteneder/Pirmin Winklhofer, BMW M3 E36, C28, +6:24,7

 

Zwischenstand DRS nach vier von fünf Läufen:

1. Geist, BMW, 132; 2. Dobberkau, Porsche, 118; 3. Stölzel, Porsche, 110; 4. Ramonat, Mitsubishi, 101; 5. Kirschbaum, Citroen 81; 6. Uhlmann, Citroen, 72

 

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