HJS DRC

Porsche-Doppelerfolg bei Atlantis

Im Ziel der Rallye Atlantis können die Porsche-911-Piloten Andreas Dahms und Kai-Dieter Kölle einen Doppelsieg feiern. Die vier favorisierten Mitsubishi erleben ein Desaster: Alle beenden die Rallye im Graben!

Jubiläum in Kaltenkirchen: Die Atlantis-Rallye wird zum 50. Male ausgetragen, diesmal als Rallye 70, die zum DMSB-Rallye-Cup und zum HJDS-DRC zählt. Die Strecke entspricht der 2018er Ausgabe: ein kurzer Rundkurs mit Ausfahrt zum Auftakt, zwei sehr lange Start-Ziel-Prüfungen bei Bad Segeberg und zum Schluss der traditionelle Rundkurs bei Stuvenborn. Das ergibt bei zweimaliger Durchfahrt 69 WP-Kilometer mit 4 km auf losem Untergrund. Petrus meint es gar nicht gut: Es regnet den ganzen Vormittag bei der Besichtigung, der Regen stoppt während der ersten Schleife und setzt zum zweiten Umlauf wieder kräftig ein. Die Folge: Pfützen, Schlamm und verdreckte Asphaltwege - Kaltenkirchen erlebt die rutschigste Rallye des Jahres.

Bei solch typischem Allradwetter setzen sich die Lokalmatadoren Martin Schütte und Kerstin David im Mitsubishi Evo 7 sofort an die Spitze, gefolgt von den überraschend schnellen Oberfranken Mark Schindler und Frank Albrecht im CTC-Subaru Impreza GC8. Vor den Mitsubishi von Dennis Rostek / Sara Phieler (Evo 10) und Uwe Broda / Janik Buck (Evo 9) schieben sich die „alten“ Porsche 911, wobei Andreas Dahms und Lena Zornig im Carrera mit 3.200 cm³ um sechs Zehntel schneller fahren als Kai-Dieter Kölle und Theresa Bockwoldt im Carrera mit 2.700 cm³.

Die WP 2 zwischen Wittenborn und Kükels verschlingt die Mitsubishi. Auf einem besonders schmierigen Abschnitt landen innerhalb eines Kilometers Schütte, Rostek und Broda im Graben! Die Bestzeit setzt hier der 19-jährige Christian Lemke im Opel Adam R2, während Schindler die Führung übernimmt vor Kölle und Dahms, die erkennbar alle Hände zu tun haben, um die Pferdestärken auf dem rutschigen Geläuf zu bändigen. Schindler baut die Führung mit der schnellsten Zeit auf WP 3 von Fredesdorf nach Stuvenborn aus. Auf dem Rundkurs düpiert Christian Riedemann die „Großen“ mit der Bestzeit. Dahms büßt durch einen kleinen Fehler rund 15 Sekunden ein und verliert den dritten Platz an die prächtig aufgeigenden Axel Potthast und Elmar Pernsch im Ford Escort BDA. Bei Halbzeit führt Schindler mit einer Sekunde Vorsprung auf Kölle, dann folgen Potthast mit 11 Sekunden Rückstand, Dahms mit 17, Riedemann mit 21, Rathkamp im Fiesta mit 28 und Lemke mit 35 Sekunden.

Die zweite Schleife beginnt Schindler mit erneuter Bestzeit, doch dann zeigt er sich solidarisch mit den Evos und stellt seinen Subaru in WP 6 ab. Rolf Petersen, in der ersten Hälfte mit falscher Reifenwahl nur im Mittelfeld, startet mit neuen Reifen eine Aufholjagd, fährt auf WP 6 die Bestzeit und versenkt den Mitsubishi auf Platz 5 liegend in der letzten Kurve der letzten Prüfung.

Den Sieg machen die beiden Porsche 911 untereinander aus. Dahms fährt im zweiten Umlauf ständig schneller als Kölle, zieht mit der Bestzeit in WP 7 an Kölle vorbei und startet mit zwei Sekunden Vorsprung in den abschließenden Rundkurs. An Petersens Unfallstelle muss Kölle anhalten, seine „faire Zeit“ entspricht fast genau der Fahrzeit von Dahms, so dass die Reihenfolge unverändert bleibt. Andreas Dahms und Lena Zornig gewinnen die Atlantis-Rallye knapp vor Kai-Dieter Kölle und Theresa Bockwoldt. Mit einer Steigerung in der zweiten Schleife zieht Christian Riedemann – mit Co Christian Brünjes im Citroen C2 – noch an Axel Potthast und Elmar Pernsch vorbei und erobert Platz 3. Matthias Rathkamp und Larissa Knacker (Ford Fiesta ST) fahren hinter Potthast auf Rang 5 und schaffen somit den zweiten Platz in der Klasse NC3 vor den schnellsten HJS-Junioren, den Hessen Bernard Moufang und Tobias Wagner im BMW 320i.

Die Klasse NC4 gewinnen Martin Ritschel und Christoph Kasper im Suzuki Swift überlegen – auf Gesamtrang 11 – vor ihren Markenkollegen Florian Dietrich und Lisa Stengl. In der Gruppe G sind die drei norddeutschen Allrad-Turbos unter sich, diesmal in der Reihenfolge Ulf Semmelhaack, Timo Pöhls und Thomas Schnelle. Bei den leistungsschwächeren Gruppe-G-Fahrzeugen setzen sich Jan Potthast und Julius Simon im BMW 318is durch und verteidigen damit ihre Tabellenführung ganz knapp vor Martin Ritschel und Bernard Moufang. Klassenzweiter wird der Youngster Nick Loof, der den Volvo 940 aus der Klasse NC9 auf Rang 19 prügelt und sich auch durch einen heftigen Baumabdruck in der hinteren Beifahrertür nicht beeindrucken lässt. Von den 48 gestarteten Teams kehren 33 ins Kaltenkirchener Rallyezentrum zurück.

Das Finale steigt am 15./16. November bei der Rallye Hessisches Bergland mit Start und Ziel in Melsungen.

Ergebnis 50. ADAC-Rallye Atlantis
1.Andreas Dahms / Lena ZornigPorsche 911 CarreraNC144:35,0
2.Kai-Dieter Kölle / Theresa BockwoldtPorsche 911 CarreraNC2+2,5
3.Christian Riedemann / Christian BrünjesCitroen C2 R2 MaxRC4+22,1
4.Axel Potthast / Elmar PernschFord Escort RS 1800NC3+23,3
5.Matthias Rathkamp / Larissa KnackerFord Fiesta STNC3+54,3
6.Bernard Moufang / Tobias WagnerBMW 320i E36NC3+2:08,7
7.Johannes Treimer / Gerd BrudermannOpel Astra H CDTINC2+2:49,2
8.Ulf Semmelhaack / Peter KrollSubaru Impreza 2.5 T.NC6+2:50,5
9.Anders Rygaard / Mathias BögeholmOpel Adam CupRC4+3:06,3
10.Timo Pöhls / Vanessa DaggeSubaru Impreza 2.5 T.NC6+3:30,9
11.Martin Ritschel / Christoph KasperSuzuki Swift SportNC4+3:33,3
12.Thomas Schnelle / Christine HagenMitsubishi Evo 7NC6+3:38,9
Stand HJS-DRC-Junior-Wertung – Region Nord: 1. J.Potthast 4579, 2. Ritschel 4481, 3. Moufang 4354, 4. Loof 2313, 5. Semmelhaack 2218, 6. Melzer 1927

Stand DMSB Rallye Cup – Region Nord: 1. J.Potthast 4579, 2. Ritschel 4481, 3. A.Potthast 4445, 4. Moufang 4354, 5. Zorn 3840, 6. Dahms 3795, 7. Weber 3514, 8. Grätsch 3363 

Stand HJS-DRC-Junior-Wertung – Region Süd: 1. Thomas 4645, 2. Ertz 4425, 3. Schulz 3664, 4. El Maraai 2945, 5. Reiter 2575, 6. Mathes 1404

Stand DMSB Rallye Cup – Region Süd: 1. Thomas 4645, 2. Hettenbach 4606, 3. Kässer 4532, 4. Ertz 4425, 5. Soutschka 4208, 6. Schulz 3664, 7. Scheidhammer 3441, 8. Leibbrandt 3017

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