Ostsee-Rallye: Becker raus, Schütte vorn

Die 9. ADAC-Ostsee-Rallye hat sich für 2016 aus DRM und Rallye Masters abgemeldet und sucht einen neuen Anfang als National-A-Rallye ohne überregionales Prädikat. Ohne Dänen – wie bei der Cimbern-Rallye – bleiben die norddeutschen Fahrer unter sich mit gerade mal 27 Teams. Nach dem Start im Ostseebad Grömitz erwartet sie eine Doppelschleife mit den drei Rundkursprüfungen Suxdorf, Putlos und Rosenhof, allesamt bekannt aus den letzten Jahren. Das Kreiseln ergibt immerhin 84 WP-Kilometer.

Jan Becker und Klaus Wicha legen im Gruppe-H-Subaru los wie die Feuerwehr. Das zweitschnellste Team, Martin Schütte und Kerstin David im Mitsubishi Evo 7, lassen sie in Suxdorf um zehn Sekunden hinter sich, auf dem 25 km langen Putlos-Rundkurs sogar um 27 Sekunden. Doch aus dem Rosenhof-Rundkurs rollt der Subaru langsam heraus, die Mechaniker arbeiten fieberhaft unter dem Auto, aber vergeblich – Aus für Becker! 

Der Hamburger ist nicht der einzige Fahrer, der vorzeitig aufladen muss. Kai-Dieter Kölle stellt seinen Porsche 911 auf Putlos ab, als kein Tropfen Kühlwasser mehr vorhanden ist. Steffi Zorn hört auf, als der Clio-Motor unangenehme Geräusche produziert. Auch Holger Knöbel stoppt wegen technischer Probleme am Gruppe-F-Clio. Als Timo Broda am Rosenhof seinen Evo 9 im Graben parkt, haben Martin Schütte und Kerstin David nach hinten viel Luft, setzen trotzdem vier Bestzeiten und gewinnen die Ostsee-Rallye mit mehr als einer Minute Vorsprung. 

Zwei weitere Mitsubishi-Teams stehen daneben auf dem Podest. Stefan Göttig und Natalie Solbach-Schmidt sind drei Wochen nach ihrem Mallorca-Trip (Platz 10 insgesamt) nicht auf Siegkurs, ihr Rückstand zu Schütte ist größer als ihr Vorsprung auf die Turbo-Rentner Rolf Petersen und Jürgen Krabbenhöft, die den Evo 5 ordentlich fliegen lassen. Andreas Dahms retten nach Kölles Ausfall die Porsche-Ehre mit dem vierten Rang, während Marco von Appen und Thomas Puls im Gruppe-H-Golf einmal mehr bestes Fronttriebler-Team sind mit Gesamtrang 5, Klassensieg inclusive, da die schnellen Citroen C2 von Olaf Müller und Philipp Hetz zurück- bzw. ausfallen. 

Grund zum Jubeln haben diesmal Clemens Wölpern und Andreas Brudermann, die mit dem BMW 318is sauber durchkommen, die 2-Liter-Klasse der Gruppe F gewinnen und damit „best of the rest“ sind. 17 der 27 gestarteten Fahrzeuge rollen in Grömitz durch den Zielbogen.

Ergebnis 9. ADAC-Ostsee-Rallye