Rallye Oberehe

Oberehe-Triumph für Noller

Rainer Noller setzt seinen linksrheinischen Siegeszug fort und gewinnt im Mitsubishi Evo 8 die Rallye Oberehe vor Frank Färber und Marco Koch.

<strong>ERNEUT VORN:</strong> Rainer Noller und Tanja Schlicht gewinnen die Rallye Oberehe

Nach einem Teilnehmerrückgang auf „nur“ 98 Teams in vergangenen Jahr und Kritik am sportlichen Ablauf hat sich der Rallye-200-Klassiker in der Eifel wieder aufgerappelt. Neue Prüfungen, der Verzicht auf Rundkurse, mehr Schotter und mehr sportliche Disziplin haben die „Oberehe“ wieder in Schwung gebracht. 127 Teams starten am Samstag auf dem Viehmarktplatz in Hillesheim. Frank Färber, der in den letzten sieben Jahren sechs Gesamtsiege eingefahren hat, bekommt ernsthafte Konkurrenz durch seinen schwäbischen Mitsubishi-Kollegen Reiner Noller und die beiden hessischen Opel-Brenner Michael Rausch und Marco Koch.

 

Noller und seine Copilotin Tanja Schlicht überrumpeln die Konkurrenten zum Auftakt in der Nähe der Ortschaft Wiesbaum. Noller jagt seinen Gruppe-H-Evo 8 um sechs Sekunden schneller über die Strecke als Frank Färber, der auf Koch eine und auf Rausch zwei Sekunden einbüßt. Noller baut die Führung auf der kurzen Leudersdorf-Prüfung um weitere zwei Sekunden aus, während Marco Koch hier seine Siegambitionen begraben muss, als er über sechs Sekunden verliert. Dafür jagt er den grünen Kadett mit Bestzeit über die dritte Prüfung bei Duppach. In die Halbzeitpause kommt Raine Noller mit einer bequemen 9-Sekunden-Führung, den Ehrenplatz teilen sich zeitgleich Frank Färber und seine Ehefrau Carmen Freiberger sowie Marco Koch und Stefan Assmann. Die 16V-Ascona von Michael Rausch und Jenny Schonk sowie von Walter Gromöller und Klaus Brökelmann liegen 15 bzw. 21 Sekunden zurück auf den Plätzen 4 und 5.

 

In der zweiten Runde geht Frank Färber mit voller Turbokraft ans Werk und kann Noller auf jeder Wertungsprüfung einige wenige Zehntel abnehmen. Doch Rainer Noller und Tanja Schlicht erlauben sich keinen Fehler, bringen den Halbzeitvorsprung sicher ins Ziel und feiern ihren ersten Oberehe-Sieg. Marco Koch und Stefan Assmann holen sich zum Abschluss ihre zweite Bestzeit und stehen neben den Mitsubishi-Teams als Dritte auf dem Podest. Für Michael Rausch und Jenny Schonk reicht es nur zum vierten Rang (und Klassensieg), obwohl sie im zweiten Umlauf sogar eine Zehntel schneller fahren als Koch.

 

Hinter Walter Gromöller (dessen Ascona problemfrei läuft) und Heiko Hahn im Compact-M3 kämpft sich der Ostbelgier Stephan Hermann im Gruppe-H-Punto als bester Ausländer und bester „Frontkratzer“ auf Platz 7 nach vorn. Auch seine Landsleute Bruno Blaise (Platz 9 im Gruppe-H-Clio) und Rainer Hermann (Platz 14 im Youngtime-Ascona 400), während die Holländer offenbar eher touristischen Motive für die Eifel-Reise sehen. Sprint-Altmeister Anton Moree kommt im schönen Escort BDA nicht über Rang 39 hinaus. Die 1600er-Klasse der Gruppe H sichert sich Frank Reiter im Citroen C2 mit Riesenvorsprung vor seinem saarländischen Markenkollegen Stefan Malter.

 

Die Gruppe N/F sieht keinen Turbo-Allradler vorn – das nordhessische Evo-10-Team Axel Schmitt und Nina Becke verfehlt den Gruppensieg um drei Zehntel - , sondern den immer stärker fahrenden Sascha Winter im BMW M3, diesmal mit Christoph Maurer auf den heißen Sitz. Seinen Dauerrivalen Oliver Ertz (BMW 328) verweist er mit 16 Sekunden Rückstand auf Rang 2. Großen Sport erlebt rund um Hillesheim die 2-Liter-Klasse der Gruppe F. Zunächst stürmen die früheren Schotter-Cup-Champions Günther Werner und Hans-Peter Schmitz im BMW 318 an die Spitze. Nach deren Ausfall bei Halbzeit nutzen die Brüder Alois und Thomas Juchmes im Opel Kadett GSi den Heim- und Startnummernvorteil und gewinnen die Klasse knapp vor den beiden 318is der Kühle-Familie: Vater Walter Kühle wird mit Ehefrau Ilona Zigan Zweiter, Sohn Nils mit Freundin Steffi Dritter. Bei den 1600-cm³-Fahrzeugen fahren die Heimascaris Dieter Hermes und Sascha Trommershäuser im Polo Kreise um die Konkurrenz.

 

In der Gruppe G fährt Uwe Kriegeskotte im Subaru ebenso deutlich vor den Konkurrenz her, wird jedoch bei der Nachuntersuchung wegen nicht eingetragener Felgen ausgeschlossen. Thorsten Busskamp ebt den Gruppensieg, die kleine Klasse G19 sieht den Alzeyerr Gernot Gräf im frontgetriebenen Audi A3 Turbo von.

 

Die Youngtimer-Rallye-Trophy ist bei der Rallye Oberehe traditionell stark vertreten, in diesem Jahr mit 28 Teams. Während der Westfale Walter Gromöller im Gruppe-4-Ascona 400 den Tagessieg mit mehr als einer Minute Vorsprung herausfährt, balgen sich zwei Porsche-Teams verbissen um den Ehrenplatz. Im Ziel haben Rolf Droste und Maik Brezina im Gruppe-4-911 die Porsche-Nase um neun Zehntel vor Malte Rückert und Frederic Liesenhoff im Gruppe-B-Auto. Als Sieger der 2-Liter-Klasse der Gruppe 2 werden Heinz Robert und Martin Jansen – Vater und Sohn - im Opel Manta Vierte der Youngtimer-Wertung noch vor Norbert Zaremba und Georg Kehren im moderneren BMW M3.

 

Ergebnis 42. ADAC-Rallye Oberehe am 3. August 2013: 

01. Rainer Noller/Tanja Schlicht, Mitsubishi Evo 8, H16, 21:53,0

02. Frank Färber/Carmen Freiberger, Mitsubishi Evo 7, H16, +7,9

03. Marco Koch/Stefan Assmann, Opel Kadett CC 16V, H14, +15,7

04. Michael Rausch/Jenny Schonk, Opel Ascona B 16V, H15, +21,9

05. Walter Gromöller/Klaus Brökelmann, Opel Ascona 400, Y4, +43,0

06. Heiko Hahn/Ralf Müller, BMW M3 Compact, H15, +56,8

07. Stephan Hermann/Daniel Arens, Fiat Punto 1.8, H14, +58,3

08. Ulli Böing/Johannes Gerdmann, Ford Sierra Cosworth, H16, +1:17,6

09. Bruno Blaise/Achim Maraite, Renault Clio, H14, +1:20,3

10. Frank Reiter/Marco Simon, Citroen C2 R2, H13, +1:27,2

11. Stefan Schlesack/Peter Schaaf, BMW M3 E30, H15, +1:40,6

12. Sascha Winter/Christoph Maurer, BMW M3 E36, F3B, +1:43,7

13. Axel Schmitt/Nina Becker, Mitsubishi Lancer E10, F3A, +1:44,0

14. Reiner Hermann/Gabriel Hüweler, Opel Ascona 400, Y4, ++1:46,5

15. Alois Juchmes/Thomas Juchmes, Opel Kadett GSi, F8, +1:50,5

 

GALERIE:Die Bilder der Rallye Oberehe 2013 ...

 

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