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Norbert Moufang zum dritten Mal Welfen-Rallye-Sieger

Wieder einmal konnte Norbert Moufang die Konkurrenz schlagen und gewann zum dritten Mal die Deutsche Rallye-Challenge.

Dreimal hat Norbert Moufang bereits die Deutsche Rallye-Challenge gewonnen, jetzt hat sich der 45-jährige Maschinenbauer aus Hessen zum dritten Male nach 1991 und 1997 den Sieg bei der ADAC-Welfen-Rallye erkämpft. Zusammen mit seiner erst 22-jährigen Copilotin Michaela Frenzel fuhr Moufang auf 10 der 14 Wertungsprüfungen die schnellste Zeit und rollte mit einem satten Vorsprung von 58 Sekunden über die Zielrampe am Wolfenbütteler Treff-Hotel. Sein bewährter 250 PS starker Opel Kadett trug ihn zum Sieg, sorgte aber auch für Sorgenfalten. "Unter 4000 Umdrehungen lief der vierte Zylinder nicht sauber. Wahrscheinlich ist ein Ventil defekt. Ich habe den ganzen Tag ein ungutes Gefühl gehabt - aber jetzt freue ich mich riesig."

 

Auf dem zweiten Platz erreichten die niederländischen Fahrer Chris Vlaar und Bart van Riemsdijk das Ziel der ADAC-Welfen-Rallye. Für Vlaar bedeutete der Start auf den Prüfungen zwischen Braunschweig, Salzgitter und Wolfenbüttel ein Debüt, denn nach drei Jahren im frontgetriebenen, 130 PS starken Nissan Micra steuerte der schnelle Holländer zum allerersten Mal einen Mitsubishi Lancer mit 280 PS und Allradantrieb. "Der Mitsubishi ist 500 kg schwerer, ich muss viel früher bremsen," berichtete Vlaar und strahlte trotzdem: "Ein ganz toller Erfolg für unser van-Buuren-Team. Wir betrachten diese Rallye als Test für die niederländische Meisterschaft."

 

Auf Platz 3 beendeten die besten Niedersachsen die einzige niedersächsischen Rallye von Bedeutung. Ralf und Jürgen Feigenspan trieben ihren 215 PS starken VW Golf konstant schnell über die Landstraßen und Wirtschaftswege. Die Brüder aus Burgdorf bei Hannover, 1994 und 1995 Sieger der Deutschen Rallye-Challenge, schafften ihr zweitbestes Welfen-Ergebnis nach Platz 2 im Jahr 1997. Hinter dem Holsteiner Routinier Ulrich Blankenburg, 54, im BMW M 3 kamen zwei weitere ausländische Teams auf den Plätzen 5 und 6 ins Ziel und unterstrichen das internationale Renommee der ADAC-Welfen-Rallye: der Holländer Thom de Jong im großen Volvo 850 Turbo und der Däne Jens Nielsen im kleinen Opel Corsa.

 

[b]Drückende Hitze - zahlreiche Ausfälle[/b]

 

Die glühende Sommerhitze machte Fahrern und Fahrzeugen enorm zu schaffen. Ein gute Kondition war ebenso wichtig wie viele Liter Wasser. Die Ausfallquote stieg in ungewohnte Höhen: Von 42 gestarteten Teams überstanden nur 26 die ADAC-Welfen-Rallye mit 103 WP-Kilometern und einer Gesamtlänge von 575 Kilometer. "Heute haben es alle, auch die Helfer, extrem schwer bei der brütenden Hitze," stellte Karl-Heinz Engel vom Braunschweiger ATC, der Vorsitzende des niedersächsischen Motorsportverbandes, fest.

 

Der erste prominente Ausfall traf den Sachsen Maik Stölzel, der mit seinem Ford Escort World Rally Car am Freitagabend die beiden Stadtrundkurse auf dem Braunschweiger Harz-Heide-Gelände gewonnen hatte, danach aber wegen Motorüberhitzung aufgab. Sein sächsischer Rivale und Markenkollege Carsten Wiegand kam am Samstagmorgen nur bis zur WP 5, danach stoppte ihn - auf Platz 3 liegend - eine defekte Ölleitung. Der Hildesheimer Dr. Christian Schmidt überraschte am Freitagabend mit seinem VW Golf Kit Car auf Platz 4, fiel jedoch am Samstagmorgen noch vor der Auftaktprüfung mit Motorschaden aus. Von den Challenge-Bewerbern fielen außerdem Willi Wiegmann (Renault Clio, Ausritt in WP 6) und Christoph Sorgenfrei (Opel Astra, Elektrik in WP 1) aus. Der Braunschweiger Karsten Steffens bewegte seinen Seat Ibiza mit großem Einsatz und schaffte sogar den Sprung unter die ersten Zehn, bis das Getriebe in der WP 6 streikte.

 

[b]Challenge: Alexy baut Führung aus[/b]

 

Die ADAC-Welfen-Rallye zählte als fünfter Lauf zur Deutschen Rallye-Challenge, der "zweiten Liga" im Rallyesport. Durch die zahlreichen Ausfälle konnte der bisherige Spitzenreiter Carsten Alexy seine Führung verteidigen. Der 36-jährige Speditionskaufmann aus Hessen konnte als Zweiter hinter dem Niederländer Vlaar (der keine Punkte erhält) die vollen 20 Challenge-Punkte kassieren und führt jetzt die Tabelle mit der maximal erreichbaren Punktzahl 100 an. Auf den zweiten Platz verbesserte sich der Chemnitzer Nissan-Händler Klaus Teichmann, der für den zweiten Platz in der 2-Liter-Klasse hinter den Feigenspan-Brüdern 15 Punkte gewann. Teichmann freut sich auf den ersten Finallauf, die Rallye Erzgebirge am letzten September-Wochenende; dann hat er ein Heimspiel.

 

Rallyeleiter Bernd Lange äußerte sich vor der Siegerehrung zufrieden über den gelungenen Ablauf der ADAC-Welfen-Rallye, die vom Braunschweiger Auto-Touren-Club in Zusammenarbeit mit vielen Vereinen und Verbänden organisiert wurde. "Wir haben in diesem Jahr mit dem Treff-Hotel in Wolfenbüttel ein neues Rallyezentrum gewählt, das die Erwartungen voll erfüllt hat. Auch die konzeptionellen Änderungen wie der zentrale Service-Platz am VW-Werk Beddingen sind bei allen Beteiligten gut aufgenommen worden." Lange dankte den rund 400 ehrenamtlichen Helfern, die entlang der Strecke für die Sicherheit der Teilnehmer und Zuschauer ihr Wochenende opferten.

 

Endstand ADAC-Welfen-Rallye nach 14 Prüfungen

 

1. Norbert Moufang / Michaela Frenzel Opel Kadett C 16V H 58:39 Minuten

2. Chris Vlaar / Bart van Riemsdijk Mitsubishi Lancer Evo 6 N + 58 Sek.

3. Ralf Feigenspan / Jürgen Feigenspan VW Golf 3 Kit Car + 3:01 Min.

4. Ulrich Blankenburg / Gaby Schädel BMW M 3 H +4:00 Min.

5. Thom de Jong / Dinant Klumpers Volvo 850 T5 A + 4:15 Min.

 

 

Zwischenstand Deutsche Rallye-Challenge:

1. Alexy 100 Punkte, 2. Teichmann 85, 3. Wiegand 75, 4. Stölzel 65, 5. Moufang 60, 6. Sorgenfrei 47, 7. Scholz 43, 8. Wiegmann 40, 9. Meyer 40, 10. Sindermann 39

 

Zwischenstand Gruppe H Rallye-Cup:

1. Burmeister 4009 Punkte, 2. Scholz 3962, 3. Tröger 2563, 4. Kayser 2208, 5. Wozniak 2033, 6. Blankenburg 1867

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