Rallye Melsungen

Noller vor Ramonat in Melsungen

Seinen ersten Saisonsieg holte sich Rainer Noller beim Ausflug in das nordhessische Melsungen. Raphael Ramonat und Marcel Mahr-Graulich komplettieren das Mitsubishi-Podium.

<strong>ERSTER SIEG 2013:</strong> Rainer Noller und Tanja Schlicht siegen in Melsungen

Nur 50 Nennungen und nur 42 Starter bei der 32. ADAC-Rallye Melsungen – das ist eine bittere Enttäuschung für die Organisatoren der traditionsreichen Veranstaltung bei Kassel. Dabei haben die Melsunger aus dem letzten Jahr, als Staub und Dunkelheit das Finale im Schotterwerk zum Blindflug machten, die Konsequenzen gezogen. Denn die längste Prüfung der Rallye, zweieinhalb Runden durch den Steinbruch Rhünda, wird gleich zum Auftakt gefahren.

 

Das Mitsubishi-Quartett mit Rainer Noller, Raphael Ramonat (beide Gruppe H), Marcel Mahr-Graulich und Björn Henß (beide Gruppe F) setzt sich bei Fahrzeiten von über sieben Minuten deutlich vom Rest des Feldes ab. Untereinander liegen jeweils zwei Sekunden zwischen den Allrad-Boliden, während Axel Nörenberg im BMW M3 als bester Nicht-Allradler bereits 36 Sekunden auf Noller verliert. Die restlichen Prüfungen bieten einen Landstraßen-Sprint bei Sipperhausen, der beim zweiten Mal in entgegengesetzter Richtung läuft, den bekannten Rundkurs bei Malsfeld mit unterschiedlicher Rundenzahl und eine kurze Sprint-Version in Rhünda.

 

Rainer Noller und Tanja Schlicht holen sich vier Bestzeiten, bauen den Zwei-Sekunden-Vorsprung kontinuierlich auf 27 Sekunden aus und nehmen die Siegerpokale mit nach Baden-Württemberg. Raphael Ramonat und Steffen Schmidt können Noller nicht gefährden, haben aber ihrerseits Marcel Mahr-Graulich und Katja Geyer im Griff. Sie müssen sich strecken, denn die Werra-Meißner-Sieger Björn Henß und Susanne Oelszner bleiben in Schlagdistanz.

 

Axel Nörenberg zeigt mit der Bestzeit in Malsfeld – beim zweiten Durchgang fehlen nur zwei Zehntel an der Bestzeit -, dass sein 399-PS-BMW auf Asphalt den Mitsubishi ebenbürtig ist, doch 13% Schotter werfen ihn auf Rang 5 zurück. Nach den Ausfällen der Mitsubishi von Ingo Koschmieder und Axel Schmitt, beide mit Problemen rund um den Motor, und des Golf von Andreas Gutbier (Überschlag in WP 5) schafft Christian Sier im Gruppe-F-BMW 318 den sechsten Gesamtrang und den Klassensieg in der teilnehmerstärksten Klasse vor Jochem Müller und Mike Schneidemesser; erst nach dem vierten 2-Liter-Gruppe-F taucht der beste 2-Liter-Gruppe-H in den Ergebnissen auf – noch hinter dem Gruppe-G-318 von Jörg Löwer, der sich nach dem Ausfall des Fränzke-Subaru den Sieg in der Gruppe G holt.

 

27 Teams starten zur Retro-Gleichmäßigkeitsprüfung. Am Ende liegen drei Ehepaare vorn: Das Düsseldorfer Ehepaar Hans und Gabriele Brückmann siegt im Porsche 911 vor den Lüneburgern Jürgen und Karin Pfohe im Opel Corsa und dem besten nordhessischen Team, Rainer Schlesinger und Sabine Rade im BMW 1602.

 

Anders als bei der Wikinger-Rallye erleben die Fahrer in Melsungen weder Schnee noch Eis auf den Straßen und Wegen. Ein kalter Wind macht den Helfern auf der Strecke das Leben schwer, doch im Zelt herrscht am Abend eine gute Stimmung.

 

Ergebnis 32. ADAC-Rallye Melsungen am 23. März 2013

01. Rainer Noller/Tanja Schlicht, Mitsubishi Evo 8, H16, 22:24,9

02. Raphael Ramonat/Steffen Schmidt, Mitsubishi Evo 7, H16, +27,3

03. Marcel Mahr-Graulich/Katja Geyer, Mitsubishi Evo 10, F3A, +38,2

04. Björn Henß/Susanne Oelszner, Mitsubishi Evo 8, F3A, +42,3

05. Axel Nörenberg/Markus Steinfadt, BMW M3 CSL, H15, +1:02,3

06. Christian Sier/Björn-M. Handor, BMW 318is, F8, +1:59,4

07. Michael Grünwald/Ricarda Loos, Subaru Impreza STI, F3A, +2:22,4

08. Jochem Möller/Marina Winkler, Honda Integra R, F8, +2:39,0

09. Mike Schneidemesser/Katherina. Nitsch, Seat Cordoba, F8, +3:16,4

10. Jörg Löwer/Manfred Radziej, BMW 318is, G19, +3:19,1

« zurück