RALLYE OBEREHE

Noller verteidigt die Nr. 1 in Oberehe

Was für ein Wettkampf – Porsche oder Mitsubishi, Heckantrieb oder Allrad, trocken oder nass - das waren die Zutaten für einen neuen Eifelkrimi rund um Hillesheim inmitten der Vulkaneifel. Die Hauptdarsteller drehten mächtig auf.

Viel Lob ernteten die Macher der 43. ADAC Rallye Oberehe: Schöne und abwechslungsreiche Wertungsprüfungen, eine kompakte Streckenführung, nicht zu viel „TamTam“ um die Vorauswagen, Siegerehrung kurz und knackig und eine Party mit Live-Musik bei der Mann und Frau dabei gewesen sein muss – Oberehe 2014 „ready for action“! Leidglich kleine Ausrutscher standen auf der Tagesordnung, mit 101 von 127 gestarteten Fahrzeugen fiel die Ausfallquote erfreulich gering aus.

Rainer Noller und Stefan Kopczyk eröffneten im Porsche 911 GT3 als Vorjahressieger die Veranstaltung und setzten in der ersten Schleife alle Bestzeiten. Die Konkurrenz hielt den Anschluss und blies im zweiten Durchlauf zur Attacke. So setzten die ehemaligen Saarländischen Rallyemeister Frank Reiter/Marco Simon bei ihrem dritten Einsatz im Zuffenhausener Sportwagen die schnellste Zeit. Danach trugen sich die beiden Mitsubishi-Paarungen Jörg Schuhej/Steffen Reith und Frank Färber/Peter Schaaf als WP Gewinner ein. Nach 6 absolvierten Wertungsprüfungen über 35,24 Kilometer auf Bestzeit hatten die beiden letztgenannten Teams exakt die gleiche Fahrzeit und lagen hinter Rainer Noller und Stefan Kopczyk auf Gesamtrang zwei. Die bessere Zeit auf WP 1 entschied zu Gunsten von Frank Färber und Peter Schaaf. „Das war ein toller Kampf, den wir alle auf der letzten Rille ausgetragen haben. Ich selbst hatte einen kleinen Fahrfehler und beschädigte mir in der Schlussphase noch zwei Felgen, damit habe ich mich selbst um den Sieg gebracht. Die Zusammenarbeit mit Peter funktionierte hervorragend. Ein großes Lob auch an Jörg Schuhej, der zum ersten Mal in Oberehe am Start war“, zeigte sich Färber im Ziel in guter Stimmung.

Einmal mehr bewiesen Noller/Kopczyk, dass sie bei größtem Druck die Nerven behalten und die wenigsten Fehler machen: „Das war mein bislang am härtesteten erkämpfter Gesamtsieg! Die Veranstaltung gehört zu den besten nationalen Rallyes im Land, was das große Teilnehmerfeld mit Startern aus fünf Nationen eindeutig belegt“, strahlte Rainer Noller am Abend. Frank Reiter und Marco Simon landeten nach einer tollen Fahrt im Porsche 911 GT3 mit nur 6,5 Sekunden Rückstand auf dem undankbaren vierten Gesamtrang. Frank Schlinck und Hans-Peter Loth kamen im älteren Mitsubishi Evo VI nicht ganz an die Spitze heran, fuhren konstant und ohne Fehler auf einen guten fünften Gesamtrang. Dahinter zeigten die Hessen Stefan Göttig und Andreas von Skopnik bei ihrem ersten Start eine tadellose Vorstellung und stellten ihren Mitsubishi als Sieger in der Gruppe N ab. Christoph Schleimer und Jan Enderle fuhren sich mit beherztem Fahrstil im Opel Astra Kitcar in die Herzen der Fans und zum Sieg in der Gruppe der CTC.

Jürgen Lenarz meistert den Umstieg vom C-Kadett auf den stärkeren BMW M3 E30, als ob es eine Selbstverständlichkeit wäre und belegt mit Copilotin Natalie Solbach-Schmidt den achten Gesamtrang. Die Brüder Hans-Uwe und Jens Lembke stellten ihrem Subaru Impreza GT ebenfalls unter den Top 10 ab. In der Klasse H 13 wurden die Belgier Bruno Blaise und Marcel Zians im Opel Corsa ihrer Favoritenrolle gerecht und siegten vor den Luxemburgern Steve Jung/Michèle Brachtenbach (Citroen C2 R2 Max), doch mussten sie sich auf der ersten Wertungsprüfung den mit 100 Startnummern später gestarteten Björn Satorius/Tina Annemüller in einem weiteren Citroen C2 R2 Max geschlagen geben. Ein Reifenschaden ließ das Duo jedoch in WP 2 hoffnungslos ins Nirvana der Ergebnislisten verschwinden.

In der Youngtimer Wertung siegte ebenfalls ein belgisches Team: Rainer Hermann und Gabriel Hüweler fuhren im Opel Ascona 400 mit gewohnt spektakulärem Fahrstil an die Spitze des Championats. In der verbesserten Klasse bis 2 Liter lag mit Andreas Gücker und Ramona Kees ein weiterer Opel Ascona in Front. In der Klasse N 08 zeigten einmal mehr Günter Werner und Fritz-Walter Vohl der Konkurrenz die Rückleuchten ihres BMW 318is. In der seriennahen Gruppe G setzten sich erwartungsgemäß Uwe Kriegeskotte und Peter Kroll im Subaru Impreza WRX STI durch.

Pleiten, Pech und Pannen – das ist die Kurzbeschreibung für die Klasse N3B. Während ein Teilnehmer eine Runde zu viel fährt, der nächste bereits während der Veranstaltung, ein weiterer am Abend aus der Wertung flog, wieder andere scheiden durch technische Defekte aus. Nach einer respektablen Leistung beim erst zweiten Einsatz, nahmen Moritz Hermann und Andreas Manz im BMW 323ti die Siegerpokale in Empfang. In der Klasse N 09 setzten sich die Routiniers gegen die Youngster durch. Die Lokalmatadoren Dieter Hermes/Sascha Trommershäuser siegten im VW Polo vor den beiden Toyota von Uwe und Marc Buhmann (Starlet) und Klaus Osterhaus/Uwe Mausbeck (Corolla AE 86). Felix Griebel und Kim Pfeiffer schieden zuvor in Führung liegend mit abgerissenem Vorderrad am Suzuki Swift auf WP 5 aus…

Weitere Klassensieger wurden Tobias Mattner/Uwe Materlik im Toyota Starlet KP 61, die mit der Winzigkeit von 0,4 Sekunden die Klasse H12 vor Thorsten Telemann und Markus Schulte auf VW Polo gewannen. Mit einer starken Vorstellung und dem Sieg in der Klasse G19 geigte das Sohn/Vater-Duo Max und Udo Matthias im VW Golf 3 GTI 16V mächtig auf. Paul Saar/Walter Münch gewannen auf Opel Kadett E die Klasse Y16. Carsten Meurer/„Laana Lindstrom“ starteten alleine in der Klasse YT 03, was sie aber nicht daran hinderte ordentlich Gas zu geben. Wolfgang Peuker/Jürgen Breuer gingen im wunderschön restaurierten Opel Manta 400 als Sieger der Klasse Y17 hervor. Ein großes Lob und viel Bewunderung für Heinz und Guido Kottmann, die seit vielen Jahrzehnten der Rallyeszene treu und mit ihrem Opel Kadett C noch immer für Klassensiege gut sind!

Lediglich die Startreihenfolge sorgte für negativen Gesprächsstoff. Größte Leittragende waren Werner Frey und Stefan Gebauer im Porsche 911 GT3. Mit Startnummer 54 liefen sie auf den Rundkursen regelmäßig auf langsamere Fahrzeuge auf und wurden somit um den Erfolg gebracht.

Ergebnis 43. ADAC Rallye Oberehe 2014

01. Noller Rainer/Kopczyk Stefan, Porsche 996 GT3 RS 24.37,5
02. Färber Frank/Schaaf Peter, Mitsubishi Lancer +5,6
03. Schuhej Jörg/Reith Steffen, Mitsubishi Lancer Evo VII +5,6
04. Reiter Frank/Simon Marco, Porsche 911 GT3 +6,5
05. Schlinck Frank/Loth Hans Peter, Mitsubishi EVO 6 +40,4
06. Göttig Stefan/von Skopnik Andreas, Mitsubishi EVO 9 +48,5
07. Schleimer Christoph/Enderle Jan, Opel Astra Kitcar +51,4
08. Lenarz Jürgen/Solbach-Schmidt Natalie, BMW M3 +60,0
09. Lembke Hans-Uwe, Lembke Jens, Subaru Impreza GT +1:11,1
10. Frey Werner/Gebauer Stefan, Porsche 911 GT3 +1:28,6
11. Braun Karl-Heinz/Braun Edwin, BMW M3 Compact +1:41,1
12. Schaus Andy/Brachmann Jean-Marie, Opel Astra +1:41,4
13. Blaise Bruno/Zians Marcel, Opel Corsa +1:51,0
14. Hermann Rainer/Hüweler Gabriel, Opel Ascona 400 +1:59,7
15. Gücker Andreas/Kees Ramona, Opel Ascona B +2:05,1

GALERIE: Die Bilder der Rallye Oberehe 2014

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