Noller–Hattrick bei der Rallye Saar-Ost

Pünktlich ab 12:45 Uhr startete der Rallyetross, bestehend aus mehr als 140 Fahrzeugen, vom Rallyezentrum auf dem Festplatz in Wiebelskirchen zur Startrampe auf dem Stummplatz in Neunkirchen. Danach ging es zu den Wertungsprüfungen, deren Herzstück das beschauliche Örtchen Mainzweiler bildete. Die Zuschauer zeigten sich vom Konzept zweier direkt nebeneinander verlaufender Rundkurse begeistert. Zum Abschluss der beiden Umläufe ging es zum Klassiker „Rombach“, einer kurzen und knackigen Sprintprüfung nur wenige hundert Meter vom Rallyezentrum entfernt.

Daniel Rexhausen und Meike Zettl eröffneten die Veranstaltung mit einer Bestzeit, doch bereits in zweiten Prüfung folgte das unplanmäßige Aus. „Wir verpassten um wenige Meter den Bremspunkt und fuhren uns ein Rad krumm. Schade, es lief bis dahin sehr gut für uns – aber das ist Rallyesport“, erklärte Rexhausen. Somit lag Noller bereit in der Halbzeitpause in Front, doch mit Georg Pruchniewicz / Patrick Helfrich übte ein weiterer Gruppe H Evo mit der Bestzeit in WP 3 Druck auf den erfolgsverwöhnten Schwaben aus. Der konterte im zweiten Durchgang mit drei Bestzeiten gelassen und lies sich mit Tanja Schlicht mit einem Vorsprung von 11,7 Sekunden als Gesamtsieger feiern. „Wir sind mit dem zweiten Gesamtrang sehr zufrieden, so nahe kamen wir Noller bislang noch nicht“, strahlten die zweitplatzierten Odenwälder am Abend. Auch Patrick Gengler hatte mit seinem Sohn Ken allen Grund zur Freude, als er mit großem Einsatz und sichtlicher Fahrfreude den DS 3 R3T Max als Sieger der Klasse H15 auf dem Podium abstellte.

Hanno und Ingo Brocker hielten sich im Ford Sierra RS Cosworth mit einem Hauch von 0,5 Sekunden vor den Wiebelskircher Lokalmatadoren Uwe Gropp und Sven Schöde, die im Citroen DS 3 R3T immer besser in Fahrt kommen. Sascha Winter und Christian Schwindt gelang bei der Abschiedsfahrt im Mitsubishi ein versöhnlicher sechster Gesamtrang, in Zukunft wird das Duo wieder in einem wunderschönen heckgetriebenen Fahrzeug zu bestaunen sein. Das Ehepaar Andreas und Heike Dingert fuhr im neongelben VW Golf 3 GTI 16V zum überlegenen Klassensieg in der H14 vor Alexander Gräff / Peter Später (Opel Kadett C) und Stefan Malter / Conny Nemenich im Peugeot 306. Neueinsteiger Steven Gisch lieferte mit Co. Volker Sticher eine tadellose Leistung ab und stellte seinen Mitsubishi in den Top 10 des Gesamtklassements ab.

Oliver Ertz / Knut Kaiser bestimmten das Tempo in der Klasse F3B und fuhren im BMW 328i mit einer ungewöhnlich saubereren Linie zum Klassensieg. In der Klasse H13 sicherte sich die Luxemburger Besatzung Gilles Jacoby / Joé Mersch im Citroen C2 R2 Max den Sieg vor den Markenkollegen Joachim Meinzer / Clemens Schmidt und Patrick Fank / Andre Foxius. In der seriennahen Gruppe G setzte sich der Nonnweiler Youngster Stefan Petto mit Lisa Kiefer im Mitsubishi Lancer gegen die Konkurrenz durch. Das schwäbische Duo Bastian Hüttinger / Patrick Arnold geigte im BMW 318 is mit einem Klassensieg vor Marco Fleischmann / Dominik Ramb (Opel Astra) in der F08 groß auf – großes Pech hingegen für Kai Stumpf / Sabrina Göller, die ihren BMW in aussichtsreicher Position kurz vor dem Ziel mit technischem Defekt abstellten.

Nach einem tollen Schlagabtausch setzten sich Uwe und Marc Buhmann im Toyota Corolla AE 82 erneut gegen die Suzuki-Piloten durch, diesmal angeführt von Max Schumann / Sabrina Woll und Dennis Urgratz / Lukas Pfeffer. In der Gruppe CTC setzten sich Christian Tömmes / Bernd Hetzel im VW Golf durch. Die leistungsschwächste Klasse G19 gewann einmal mehr Matthias Max im VW Golf 3 GTI 16V, der sich erstmals von seiner Freundin Carolina Schillinger den rechten Weg weisen ließ.

Im Anschluss an das Feld der Rallye35 fand die neunte Historic Ausgabe in einer Sollzeitwertung statt. Hier setzte sich das BMW 1802 ti Gespann mit Klaus Raschig / Bettina Scheffczyk vor dem Eifeler Lancia Delta HF Integrale von Jürgen Jochum / Rene Borsch durch. Uwe Gregori vervollständigte mit Sohn Luca Maurice im Opel Kadett C GT/E das Podium. Michael Gross / Marcus Steuer im Auto Union 1000 S sowie Thomas und Albert Gutheil (Toyota Celica) folgten auf den Rängen.

Die Ausfallquote von 25 Prozent (Rallye 35) und 5 Prozent bei der Historic Ausgabe konnte sich sehen lassen. Auffallend war die Vielzahl an Flüchtigkeitsfehlern, selbst bei erfahrenen Leuten. So gab es Strafen für zu spätes Stempeln, Rundenfehler bis hin zu schwerwiegenden Versäumnissen bei den Dokumenten - wahrscheinlich sorgte die extreme Hitze um die 30 Gradmarke für Konzentrationsschwächen.

Ergebnis 20. Rallye Saar Ost 2015

Ergebnis Historic Rallye

GALERIE: Die Bilder der Rallye Saar Ost 2015

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