Noller hält Färber in Schach

Zwanzig Stunden Dauerregen verwandelte die größtenteils aus Asphalt bestehenden Wertungsprüfungen in eine rutschige Angelegenheit. Sechs Wertungsprüfungen über 61 Kilometer standen auf dem Programm der diesjährigen Oster-Rallye mit Start- und Ziel an der Ruwertalhalle. Pünktlich um 13:03 Uhr startete das erste Fahrzeug zur ersten Wertungsprüfung „Emmeler Berg“, danach ging es zum Zuschauerundkurs „Ollmuth“ und weiter zur zweiten Sprintprüfung „Fuchswald“.

Zur Halbzeit führten Rainer Noller und Stefan Kopczyk mit drei Bestzeiten bereits mit 15,7 Sekunden Vorsprung. Frank Färber / Peter Schaaf folgten auf Rang zwei, dahinter tauchte mit Bernd Fruck und Daniela Seiwert im Audi TT RS das schnellste seriennahe Fahrzeug auf Podiumskurs auf, doch es sollte nicht sein: „Wenige Kilometer nach dem Start der WP „Emmeler Berg II“ fingen wir uns einen Plattfuß ein. Der Zeitverlust betrug fast eine Minute, da machte es für uns keinen Sinn mehr weiter zu fahren. Wir hatten dennoch großen Spaß und wir kommen nächstes Jahr auf alle Fälle wieder“, schwärmte Fruck am Abend in den höchsten Tönen. Bereits in der zweiten Wertungsprüfung verabschiedeten sich Felix Griebel und Kim Pfeifer aufgrund eines technischen Defekts am Citroen C2 R2 Max, nachdem sie zuvor eine sensationelle zweite Gesamtzeit in der Auftaktprüfung fuhren. Bei abtrocknenden Streckenverhältnissen eröffnete Färber die zweite Etappe mit einer Bestzeit, doch Noller konterte mit seiner vierten schnellsten Zeit auf WP 5. Dort leisteten sich Georg Pruchniewicz und Patrick Helfrich einen kleinen Fahrfehler. Selbst eine Bestzeit auf der Abschlussprüfung reichte nicht mehr aus, Jörg Broschart und Alexander Rath auf dem dritten Gesamtrang abzufangen. „Wir sind überglücklich nach der Rallye Saarland-Pfalz und der Rallye des Ardennes das dritte gute Ergebnis in Folge eingefahren zu haben“, schwärmte Broschart im Ziel.

Noller fuhr mit Co. Stefan Kopczyk, der tags zuvor seinen 34. Geburtstag feierte, einmal mehr eine völlig fehlerfreie Veranstaltung und ließ sich am Abend gebührend feiern: „Das war eine der schwierigsten Rallyes, die ich in den letzten Jahren gefahren bin. Super Prüfungen, die durch das Wetter sehr schmierig wurden - alles was das Rallyeherz begehrt“, lobte der Gesamtsieger die Veranstaltung. Auch Färber hatte allen Grund zur Freude: „Wir hatten nicht die optimale Reifenwahl getroffen und somit geht der zweite Platz voll in Ordnung“, zeigte sich Färber als fairer Sportsmann.

In der Klasse H15 kam es zu einem tollen Schlagabtausch zwischen den beiden BMW Compact M3 von Karlheinz und Edwin Braun sowie Heiko Hahn / Stephan Maurer, den erstgenannte mit 11,3 Sekunden zu ihren Gunsten entschieden: „Das war ein Ritt auf der Rasierklinge! Es war alles andere als einfach bei diesen Bedingungen - wir sind stolz ohne den kleinsten Kratzer am Wagen auf Platz fünf im Gesamt gefahren zu sein“, strahlte Copilot Braun. Mit Michael Bieg / Dieter Voß, Axel Schmitt / Nina Becker und Steven Gisch / Steven Page (doppelte Premiere: Fahrer erste Rallye – Copilot erste Rallye als Beifahrer) folgten drei weitere Mitsubishi-Paarungen. Oliver Ertz und Knut Kaiser vervollständigten als überlegene Sieger der Klasse F3B im BMW 328i die Top 10.

Selbst ein Plattfuß in WP 5 konnte den Vorwärtsdrang von David Preis / Karsten Bresser im Ford Sierra Cosworth nicht bremsen. Nach einer tollen Fahrt feierte das Duo den Sieg in der Gruppe CTC. Die Youngster Stefan Petto / Lisa Kiefer haben den Umstieg vom Suzuki Swift auf den mehr als doppelt so starken Allradler (Mitsubishi) perfekt gemeistert und sich mit einem Gruppensieg bei den seriennahen Fahrzeugen bestens in Szene gesetzt. Zwei Sekunden zurück verzückten Christian Hickethier / Johannes Fries mit gewohnt spektakulärer Fahrweise die Zuschauer, was ihnen neben Szenenapplaus den Sieg in der Klasse RC4 vor dem Dauner Peugeot 208 R2 mit Björn Schömer und Benedikt Saxler im Cockpit bescherte.

Ordentlich zur Sache ging es auch in der Klasse F08, in der sich letztlich das erfahrene Vater / Sohn-Duo Heinz-Robert und Martin Jansen im Opel Ascona B durchsetzte. Der junge Kai Stumpf, mit Katharina Hampe auf dem heißen Sitz, lieferte im BMW 318is eine ordentliche Leistung ab und fuhr auf den 17ten Gesamtrang. Uwe Gropp und Stefan Grundmann siegten im seltenen Citroen C2 S1600 in der Klasse C27. Oliver Ziegler und Marc Buhmann trieben ihre orangefarbene Toyota Corolla AE86 wie zu besten Zeiten mit viel Herzblut durch den Hochwald, was mit dem Sieg in der Klasse H14 vor Andreas Konrath und Tobias Korb im Opel Kadett E belohnt wurde.

In der Klasse F09 gewannen Tarek Hammadeh-Spaniol / Manuel Lauer vor Max Schumann & Ann Katrin Mergen (beide Suzuki Swift). In der H13 setzten sich Benjamin Schmitt / Kerstin Pohl gegen Daniel Franke / Benny Setz, die ihren ersten Einsatz im neu erworbenen Citroen C2 R2 mit Bravour bestanden, durch. In der kleinsten Klasse G19 siegten Fabian Sinn / Florian Jakob im grünen BMW 318is vor Maximilian und Udo Matthias im schwarzen VW Golf. In der Klasse RC5 standen Florian Diedrich und Kirstin Hasenbusch im Suzuki Swift auf dem obersten Podium.

82 von 121 gestarteten Fahrzeugen erreichten das Ziel in Wertung – beim zweiten Durchgang erinnerten die links und rechts der Fahrbahn gestrandeten Autos an eine bunte Osterwiese. Glücklicherweise blieb es bei allen Ausrutschern bei Sachschäden, die jedoch teilweise in nicht unerheblichem Umfang endeten.

Ergebnis Oster-Rallye Zerf 2015

GALERIE: Oster-Rallye Zerf 2015

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