Als die 60 Teams am Samstagmorgen um 7.30 Uhr zur Besichtigung starten, finden sie an vielen Stellen noch Schnee und Eisplacken auf den Wirtschaftswegen vor. Einige – wie Markus Löffelhardt oder Uli Kübler – wechseln danach auf Winterreifen. Nur Rainer Noller wagt sich mit Semi-Slicks an den Start. „Ich muss auf den trockenen Abschnitten so viel Zeit herausfahren, dass ich in den rutschigen Ecken vorsichtig fahren kann“, begründet der Favorit seinen Reifenpoker.
Als Noller um 12.20 Uhr zur ersten Prüfung bei Eschelbach startet – ein Rundkurs, der durch Weinberge und Wiesen führt – erweist sich die Reifenwahl als goldrichtig. Denn die Temperaturen liegen deutlich über Null, die Sonne strahlt über der Hohenloher Hochebene, Schnee und Eis sind verschwunden. Noller setzt sich sofort an die Spitze, baut die Führung auf den beiden Asphaltsprints zwischen Neuenstein und Wohlmuthausen aus. In der zweiten Runde braucht er nicht mehr als Limit zu gehen und gewinnt die Rallye Hohenlohe schließlich mit 40 Sekunden Vorsprung.
Die Plätze hinter Noller sind heiß umkämpft. Die M3-Piloten Jörg Dörre („Der Parc Fermé liegt genau an meiner Garagenausfahrt“), sein Bruder Swen Dörre und Markus Löffelhardt aus Neuenstein balgen sich mit dem erst 21-jährigen Patrik Dinkel (Evo 9) herum. Jörg Dörre, der zwischendurch Probleme mit der Servolenkung hat, kämpft den Evo auf der letzten Prüfung nieder und erreicht mit seinem Copiloten Hans-Jürgen Herzog den zweiten Platz. Patrik Dinkel und Alessandra Baumann stehen als Dritte auf dem Treppchen, mit ein paar Sekunden Luft auf Markus Löffelhardt und Janine Arnold.
Swen Dörre und Jochen Traub gewinnen als Fünfte die 3-Liter-Klasse, während die beiden 3,3-Liter-M3 mit den Allrad-Mitsubishi zusammengelegt worden sind. Uli Kübler und Armin Seeger landen im Evo 8 auf Rang 6. „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung“, sagt der siebenmaligen Sieger, „das Auto hat elf Monate in der Garage gestanden, ich bin vor elf Monaten die letzte Rallye gefahren und die Winterreifen waren nicht optimal.“
Hinter den Mitsubishi von Ralf Stütz und Frank Herrmann (mit Motorproblemen) holt sich Alexander Kopp im Peugeot 206 den Sieg in der sehr starken 2-Liter-Klasse. Gegen 21 Konkurrenten setzt er sich mit Routine und Kampfgeist durch. Sven Kress (BMW 320), Bastian Hüttinger (Ford Escort), Tom Hettenbach (BMW 318) und Jochen Vollmer (Astra) landen auf den nächsten Plätzen. Ernst Reinmann siegt mit seinem Fiesta in der 1600-cm³-Klasse. Sven Glass hat die G11-Klasse einmal mehr im Griff mit dem Opel Corsa A und braucht nur 18 Sekunden mehr als der beste Gruppe-G-Mitsubishi.
Im Ziel in Untersteinbach gibt es viele strahlende Gesichter: Alle sechs Prüfungen laufen wie am Schnürchen, der Zeitplan wird minutiös eingehalten, nur sechs der 60 Fahrzeuge bleiben auf der Strecke – die 29. Rallye Hohenlohe wird als Top-Veranstaltung im Gedächtnis bleiben.
Ergebnis 29. Rallye Hohenlohe
1. | Rainer Noller / Sarah Hess | Mitsubishi Evo 8 | F1 | 22:41,6 |
2. | Jörg Dörre / Hans-Jürgen Herzog | BMW M3 E36 | F2 | +39,9 |
3. | Patrik Dinkel / Alessandra Baumann | Mitsubishi Evo 9 | F1 | +41,7 |
4. | Markus Löffelhardt / Janine Arnold | BMW M3 E36 | F2 | +49,8 |
5. | Swen Dörre / Jochen Traub | BMW M3 E36 | F4 | +53,4 |
6. | Uli Kübler / Armin Seeger | Mitsubishi Evo 8 | F1 | +1:12,9 |
7. | Ralf Stütz / Lars Stütz | Mitsubishi Evo 8 | C18 | +1:37,9 |
8. | Frank Herrmann / Inge Herrmann | Mitsubishi Evo 9 | F1 | +1:43,6 |
9. | Alexander Kopp / Nick Eppinger | Peugeot 206 RC | F5 | +1:45,8 |
10. | Tobias Pohlner / Jasmin Santos | Citroen DS3 R3T | RC3 | +1:58,2 |
11. | Sven Kress / Carina Kohler | BMW 320is E30 | F5 | +1:58,2 |
12. | Bastian Hüttinger / Sven Metzger | Ford Escort | F5 | +1:59,1 |
GALERIE: Rallye Hohenlohe
Mehr Bilder ansehen ...