Pünktlich um 12:01 Uhr startete der erste Teilnehmer am Rallyezentrum auf dem Kirmesplatz in Wolfersweiler in Richtung Haupersweiler. Hier galt es die erste gleichnamige Wertungsprüfung über 10,10 Kilometer zu bewältigen. Frank Färber und Peter Schaaf setzten im Peugeot 207 S2000 erwartungsgemäß die erste Bestzeit und bestätigten ihre Vormachtstellung auf den folgenden Prüfungen „Füsselberg“ (7,31 km) und dem „Rundkurs Windpark“ mit langer Ausfahrt bis ans Rallyezentrum über 14,90 Kilometer. Stolze 22,1 Sekunden betrug der Vorsprung auf Jörg Dörre / Jürgen Herzog im heckgetriebenen BMW M3 und weitere 1,8 Sekunden dahinter lauerten Rainer Noller und Sarah Hess im Mitsubishi auf ihre Chance.
Der turbulente zweite Durchgang
Im zweiten Durchgang stellten sich elektronische Probleme beim favorisieren Führungsteam ein. „Bereits am Start zur WP4 nahm das Auto nicht mehr richtig Gas an. Wir versuchten vor der fünften Prüfung das Problem in den Griff zu bekommen, was uns leider nicht glückte“, resümierte Färber, nachdem er in der vorletzten Prüfung den Wagen abstellte. Noller / Hess nutzten ihre Chance, sich auf der mit Schotterabschnitten versehenen Sprintprüfung an die Spitze zu setzen.
Dörre / Herzog konterten auf der folgenden Asphaltprüfungen und lagen in Schlagdistanz vor der abschließenden Prüfung „Windpark“, wo Noller / Hess mit einer weiteren Bestzeit den Gesamtsieg perfekt machten: „Wir sind immer auf der allerletzten Rille gefahren. Im Ziel war ich dann echt ganz schön fertig – aber es reichte zum 5. Kohle & Stahl Sieg, womit ich nun alleiniger Rekord-Gesamtsieger bei der wohl anspruchsvollsten Rallye im nationalen Kalender bin. Hier brauchst Du einen top Aufschrieb und viel Mut, dazu ein gutes Fahrwerk und auch Erfahrung auf Schotter – das ist Rallyesport vom Allerfeinsten!“, schwärmte Noller am Abend.
„Nach Gesamtrang drei im Vorjahr wurde es nun der zweite Platz. Wir waren ganz nah dran, letztlich haben wir die Rallye auf der letzten Prüfung aufgrund der schlechteren Startnummer verloren, da wir auf einen Teilnehmer aufliefen und im Staub Tempo rausnehmen mussten. Dennoch war es eine super Veranstaltung, die uns richtig Spaß machte – wir kommen sicher wieder“, so der zweitplatzierte Copilot Jürgen Herzog im Ziel.
Für Frank und Inge Herrmann gab es mit ihrem grünen Mitsubishi nach vielen Rückschlägen mit dem dritten Gesamtrang endlich wieder ein tolles Ergebnis zum Feiern. Nur 4,4 Sekunden dahinter mussten sich Andreas Brocker und Sabrina Woll mit dem vierten Gesamtrang begnügen. Mit dem Gruppensieg in der CTC konnte das Duo ihre Führung in der SRM weiter ausbauen.
Österreicher sorgen für Aufsehen
Simon Wagner trat mit Anne Katharina Stein auf dem heißen Sitz im Citroen C2 R2 an. Das Duo fuhr munter in den Top 5 mit, doch nach WP fünf endete die fulminante Vorstellung: „Eine Servoleitung war geknickt und es trat Flüssigkeit aus. Da es sich für uns um einen Testlauf handelte und es nicht unser Auto war, entschieden wir uns mit Blick auf einen drohenden Verlust der Servopumpe zur Aufgabe“, erklärte Anne Stein die Situation. Die beiden Nachwuchshoffnungen Max Reiter und Ken Krüger nahmen dankend an und gewannen nach einer weiteren starken Vorstellung die Klasse RC4.
Otterbachs mit einer weiteren Galavorstellung
Wie gewohnt präsentierte sich die Klasse F05 mit 15 Fahrzeugen besonders stark besetzt – an der Spitze duellierten sich die amtierenden Saarlandmeister Kai Stumpf / Martin Brack mit den Brüdern Kai und Nico Otterbach auf ihren BMW 320is, mit leichtem Vorteil für die Otterbach-Brothers. In WP vier brach der Schalthebel und mit dem zweiten Ausfall in der laufenden Saison müssen Stumpf / Brack ihre Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung begraben. Mit dem fünften Gesamtrang hielten die Otterbachs eine Reihe wesentlich stärkerer Fahrzeuge hinter sich. Auf dem zweiten Klassenrang feierten Andreas Heiser und Dominik Zimmer ein erfolgreiches Comeback im Cockpit.
Sascha Winter trat nach einer längeren Wettkampfpause mit Marcel Piro im BMW M3 E46 CSL an, zeigte mit dem zweiten Platz in der Klasse F02 und dem sechsten Gesamtrang, dass er noch nichts verlernt hat. Glückliche Gesichter auch bei Uwe Gropp und seinem ehemaligen Stammcopiloten Uwe Glaser, der nach vielen Jahren Pause großen Spaß im Cockpit des Citroen DS3 R3 hatte und mit dem Gruppensieg belohnt wurde. Stefan Petto und Selina Thomas reisten im Opel Corsa D OPC mit großem Selbstbewusstsein nach einem Laufsieg und Führungsübernahme im Österreichischen Opel Rallye Cup an und errangen den Sieg in der Klasse F04.
In der Klasse CTC17 setzten sich Marco Fleischmann und Jonas Decker im Honda Civic Type R gegen Michael Schwall und Hanna Ostlender durch, die im Citroen C2 immer besser in Fahrt kommen. Tobias Schmitz und Vanessa Schmid (Suzuki Swift) lagen in der Klasse F06 nach zwei Prüfungen in Front, nach einer harten Landung an der berühmten Flugsprungkuppe im Windpark Freisen brach die Lenkung und sorgte für einen spektakulären Dreher. Im Service konnte der Schaden provisorisch behoben werden und der dritte Platz bedeutete Schadensbegrenzung.
Große Freude entgegen bei Tarek Hammadeh-Spaniol und Anna-Lena Mergen im Citroen C2, die nach einer nicht enden wollenden Ausfallorgie den ersten Klassensieg vor Timo Schulz und Marco Breidt (Suzuki Swift) feierten. In der seriennahen Gruppe G gingen Dominik Conrath und Sebastian Zapp auf Subaru Impreza als Sieger hervor.
Gutheils gewinnen die 11. Historic Ausgabe
Auch die Teilnehmer der Retro Rallye Serie Süd zeigten sich von der Streckenauswahl und der guten Organisation begeistert. 44 Teilnehmer trugen im Anschluss an das Hauptfeld den sechsten von neun Wertungsläufen aus. Thomas Gutheil setzte sich mit seinem Vater Albert im Toyota Celica gegen die beiden BMW`s von Udo Wagner / Sebasitan Kurz (+0,22 Sekunden) und Johannes Ott / Christian Beetz (+0,26 Sekunden) durch. Gleich vier Vater-Sohn-Duos folgten auf den Rängen: Wolfgang und Fabian Michalsky im Alfa Romeo Giulia Rallye (+0,32 Sekunden), Max und Timo Birnbreier auf Toyota Celica (+0,41 Sekunden), Thomas und Nico Meyer im Opel Ascona A (+ 0,45 Sekunden), sowie Jörg und Jan Stoll im Toyota Starlet 1,3 S (+ 0,68 Sekunden).
Ergebnis 30. ADAC Rallye Kohle & Stahl 2018
01. Noller Rainer / Hess Sarah | Mitsubishi Lancer Evo 8 | 42:16,6 |
02. Dörre Jörg / Herzog Hans-Jürgen | BMW M3 E36 | +6,2 |
03. Herrmann Frank / Herrmann Inge | Mitsubishi Lancer Evo | +57,3 |
04. Brocker Andreas / Woll Sabrina | Mitsubishi Lancer Evo 7 | + 1:01,7 |
05. Otterbach Kai / Otterbach Nico | BMW 320is | + 1:53,6 |
06. Winter Sascha / Piro Marcel | BMW M3 | + 2:15,8 |
07. Goedert Georges / Freichel Yves | Subaru Impreza WRX STI | + 2:19,8 |
08. Schlinck Frank / Korz Harald | Mitsubishi Lancer Evo | + 2:48,5 |
09. Gropp Uwe / Glaser Uwe | Citroen Ds3 R3 Max | + 3:13,1 |
10. Fank Patrick / Foxius Andre | Mitsubishi Lancer Evo VI | + 3:33,9 |
11. Reiter Max / Krüger Ken | Citroen C2 R2 Max | + 3:39,9 |
12. Heiser Andreas / Zimmer Dominik | Opel Astra | + 3:43,1 |
13. Huppert Dirk / Kremkau Domenic | Mitsubishi Lancer Evo 9 | + 3:44,3 |
14. Petto Stefan / Thomas Selina | Opel Corsa D OPC | + 3:45,2 |
15. Wecker Josef / Clemens Stefan | Renault Clio R3T | + 3:47,3 |
Ergebnis 11. ADAC Historic Rallye Kohle & Stahl
01. Gutheil Thomas / Gutheil Albert | Toyota Celica | 0,71 |
02. Wagner Udo / Kurz Sebastian | BMW 325i E36 | 0,22 |
03. Ott Johannes / Beetz Christian | BMW 318is | 0,26 |
04. Michalsky Wolfgang / Michalsky Fabian | Alfa Romeo Giulia Rallye | 0,32 |
05. Birnbreier Max / Birnbreier Timo | Toyota Celica | 0,41 |
06. Meyer Thomas / Meyer Nico | Opel Ascona A | 0,45 |
07. Stoll Jörg / Stoll Jan | Toyota Starlet 1,3S | 0,68 |
08. Raschig Klaus F. / Scheffczyk Bettina | BMW 1802ti | 0,7 |
09. Dick Andreas / Hanbuch Lisa | BMW 318is | 0,72 |
10. Wachs Stefan / Langenfeld Susanne | VW Golf | 0,81 |
<iframe width="700" height="394" src="https://www.youtube.com/embed/C5DS0t6V4vM" frameborder="0" allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen=""></iframe>