Oster-Rallye Zerf

Noller gewinnt im Porsche die Oster-Rallye Zerf

Die Jubiläumsausgabe der Oster-Rallye in Zerf, die als erste Veranstaltung im Rallye 200+ Format ausgerichtet wurde, gewannen Rainer Noller und Stefan Kopczyk im Porsche 911 GT3.

Dieses Spektakel wollte sich niemand entgehen lassen: Bereits drei Wochen vor dem Anmeldeschluss vermeldete der MSC Zerf volles Haus - mit 126 zum Start zugelassen Fahrzeugen war das Teilnehmerfeld quer durch alle Leistungsklassen hervorragend besetzt. 50 Kilometer auf Bestzeit, verteilt auf acht Wertungsprüfungen mit sechs unterschiedlichen Strecken, das traf den Geschmack von Teilnehmern und Zuschauern. Entgegen anderslautenden Wetterprognosen zeigte sich auch das Wetter von seiner schönsten Seite.

 

Pünktlich um 12:30 Uhr startete das erste Fahrzeug in Richtung WP 1, eine neue Prüfung durch die Weinberge rund um Saarburg. Sehr schmal und mit einem größeren Schotteranteil, das sollte den Allradpiloten in die Karten spielen, so die Einschätzungen vor dem Start. Rainer Noller und Stefan Kopczyk belehrten alle eines Besseren und ließen sich die erste Bestzeit in die Bordkarte eintragen. Sascha Winter (Mitsubishi), Michael Rausch und Georg Berlandy (beide Opel Ascona) folgten mit kleinem Abstand. Danach folgten die Klassiker „Emmeler Berg“ und „Ollmuth“. Auch hier war der gelbe Porsche nicht zu halten, erst auf dem beliebten Zuschauerrundkurs sorgte ein anderes gelbes Fahrzeug für Gesprächsstoff. Michael Rausch rutschte in einen Graben und verlor ca. 15 Sekunden, dennoch stand er am Ende als Schnellster auf dem Tableau.

 

Zum ersten Reifenservice auf dem Gelände der Firma TyssenKrupp Bilstein zeigte das Teilnehmerfeld bereits große Lücken. Georg Berlandy, Jörg Broschart (Mitsubishi), Uwe Gropp und Benjamin Schmidt (beide Citroen C2), Joachim Meinzer (Ford Sierra) - das ist nur ein kleiner Auszug derer, die ihre Fahrzeuge aufgrund technischer Problem abstellten. Der zweite Durchgang auf den Prüfungen „Ollmuth“ und „Ruwer“ stand an, auch hier zog Noller an der Spitze einsam seine Bahn. Auf den Verfolgerrängen duellierten sich Karlheinz Braun im BMW M3 Compakt, Michael Rausch und Georg Pruchniewicz. Nach dem zweiten Service folgten die beiden Abschlussprüfungen „Fuchswald“ und Rundkurs „Zerf“, welcher nur wenige Schritte vom Rallyezentrum an der Ruwertalhalle entfernt von statten ging.

 

Mit über einer Minute Vorsprung gewannen Rainer Noller und Stefan Kopczyk die 2014er Ausgabe der Oster-Rallye Zerf. Die zweitschnellsten Michael Rausch und Jenny Schonck flogen bei der technischen Nachkontrolle aufgrund nicht eingetragener Felgen aus der Wertung. Karlheinz und Edwin Braun bestätigen mit einer tadellosen Vorstellung ihre gute Performance und fuhren aufs Podium. Georg Pruchniewicz und Patrick Helfrich gewannen die Klasse H16 vor Dieter und Claudia Reiland, die nach einer längeren Wettkampfpause im neuaufgebauten Mitsubishi Lancer ein gelungenes Comeback feierten. Der Ford Escort von Hanno und Ingo Brocker verlor besonders auf den schnellen Wertungsprüfungen viel Zeit, so dass sich das Sohn/Vater-Duo diesmal mit dem dritten Platz in der H16 begnügen musste.

 

Eine super Vorstellung zeigte Josef Wecker im Opel Astra GTC. Bei seinem Heimspiel hielt endlich die Technik und sein sechster Gesamtrang konnte sich sehen lassen. Die Klasse H14 gewann Florian Niegel vor Franco Decker (beide BMW) und Kevin Müller (Opel Kadett E). Auch Willi Stumpf juckte es wieder unter den Fingern, so dass er sich bei Michael Bieg den Mitsubishi ausborgte. „Wir haben uns anfangs bei den Reifen verzockt, ab WP 5 lief es dann ganz gut für uns. Wir sind mit dem Gruppensieg und Platz 8 im Gesamt zufrieden“, resümierte Sohn Kai am Abend.

 

Björn Satorius macht in dieser Saison mit guten Zeiten auf sich aufmerksam. Nach einer Reihe von technischen Problemen konnte der schnelle Youngster endlich auch mit einem top Ergebnis punkten. Zusammen mit Copiloten Chantal Baehr feierte er im Citroen C2 R2 Max den Klassensieg vor Markenkollege Steve Jung und Christian Hickethier im Ford Fiesta R2. Bernd Fruck wurde im Audi TT RS seiner Favoritenrolle gerecht und gewann die seriennahe Gruppe G vor Marc Gassner (Subaru) und Matthias Hildenbeutel (Mitsubishi), der den zweiten Platz aufgrund einer 10sekündigen Zeitstrafe verlor. Heinz-Robert Jansen stellte seinen neu aufgebauten Opel Ascona als Sieger der Klasse N 08 ab. „Wenn zwei sich streiten freut sich der dritte“ – die Klassenprimusse Jürgen Fritz und Oliver Ertz bekriegten sich auf der letzten Rille, bevor sie beide ausschieden. Dominik Conrath (alle BMW) nahm dankend an und lag am Ende vorn.

 

Nach einem halben Jahr Pause nahm Felix Griebel das Lenkrad in die Hand. Der jüngere Bruder von Marijan (amtierender Saarlandmeister und Gewinner Opel Junior Cup) fuhr den Peugeot von Martin Thom, der als Copilot im eigenen Wagen fungierte. Mit großem Einsatz fuhr das Duo und ärgerte mach Team in weitaus stärkeren Fahrzeugen. Ein toller sechzehnter Gesamtrang und der Sieg in der Klasse N09 vor den beiden Suzuki Swift von Stefan Petto und Tim Wacker, die ebenfalls eine gute Leistung zeigten, waren der Lohn der Mühen. Nach dem Ausfall von Thomas und Timo Schulz (Ford Escort) gab Werner Selmikeit im Audi 80 das Tempo in der Gruppe der CTC vor: „Respekt, vor allem auf Schotter kann ich noch viel von meinem Vater lernen“, so Sohn Oliver, der im Opel Kadett E das Nachsehen hatte. In den kleinsten Klassen setzten sich Mathias Maximilian (VW Golf) und Patrick Scherer(BMW 318is) mit hohem Einsatz gegen die Konkurrenz durch.

 

Der MSC Zerf bot eine top organisierte Veranstaltung mit gewohnt anspruchsvollen Wertungsprüfungen. Auch wenn die Ausfallquote bei fast 40 Prozent lag, gab es kaum verbogenes Blech zu beklagen. Einziger Kritikpunkte war eine zu knapp bemessene Zeit für die Besichtigung. Selbst die erfahrensten Piloten kamen in den drei Stunden mächtig ins Schwitzen.

 

Ergebnis 25. ADAC-MSC Oster-Rallye Zerf

01.  Noller Rainer/Kopczyk Stefan, Porsche 911 GT3 RS, 31:17,6

02.  Braun Karlheinz/Braun Edwin, BMW M3 Compakt +1:06,0

03.  Pruchniewicz Georg/Helfrich Patrick Mitsubishi Lancer Evo 8 +1:15,7

04.  Reiland Dieter/Reiland Claudia Mitsubishi Lancer Evo 5 +1:44,4

05.  Brocker Hanno/Brocker Ingo, Ford Escort RS Cosworth +1:56,8

06.  Wecker Josef/Clemens Stefan, Opel Astra GTC +1:59,7

07.  Niegel Florian/Schmidt Karsten BMW E30  +2:01,8

08.  Stumpf Willi/Stumpf Kai, Mitsubishi Lancer Evo  +2:07,4

09.  Satorius Björn/Baehr Chantal, Citroen C2 R2 Max +2:10,3

10.  Decker Franco/Decker Patricia, BMW 320is +2:31,6

11.  Fruck Bernd/Siewert Diana, Audi TT RS +2:43,5

12.  Jung Steve/Brachtenbach Michèle Citroen C2 R2 Max +2:46,5

13.  Jansen Heinz-Robert/Jansen Martin Opel Ascona B +3:38,0

14.  Conrath Dominik/Schneider Jörg BMW M3 +3:41,8

15.  Müller Kevin/Göller Sabrina, Opel Kadett E GSI 16V  +3:52,2

 

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