Sechs Wertungsprüfungen bei der Rallye Hessisches Bergland genügten, um dem geneigten Beobachter eines klar werden zu lassen: Mit Yannick Neuville kommt nicht nur ein prominenter Name in den ADAC Opel Rallye Cup 2014, sondern vor allem ein richtig schneller Bursche. Doch als der 22-jährige Belgier in seinem kleinen, mit 140 PS nicht gerade übermotorisierten Opel ADAM in der Schluss-WP die Bestzeit des gesamten National-A-Feldes hinknallte, da staunten auch die Insider.
Der eigens nach Melsungen gereiste Thierry Neuville staunte nicht, er freute sich höchstens, dass Yannick auf Anhieb so gut mit dem ADAM zurechtkam. Der Hyundai-Werkspilot aus der Rallye-WM unterstützt seinen drei Jahre jüngeren Bruder in vielerlei Hinsicht: „In erster Linie helfe ich finanziell und bei der Sponsorensuche. Aber ich gebe ihm natürlich auch gerne meine Erfahrungen weiter, etwa im Bereich Fahrwerksabstimmung, Reifenhandling und Ähnliches.“
Den ADAC Opel Rallye Cup hält der belgische WM-Star für ideal, um die hohe Kunst des Rallyefahrens zu erlernen: „Die Basis des Autos ist relativ einfach gehalten, es gibt nicht allzu viel zu verstellen. Das erlaubt es den jungen Leuten, sich aufs Fahren zu konzentrieren, statt sich womöglich mit einem komplizierten Auto zu verzetteln.“
Seinem Bruder setzt Thierry Neuville bewusst keine womöglich zu hoch gesteckten Ziele: „Dazu kenne ich das Konkurrenzumfeld auch zu wenig. Die Hauptsache ist, dass Yannick Spaß hat. Ehrgeizig genug ist er sowieso, und sobald die ersten guten Ergebnisse kommen, wird der Ehrgeiz automatisch noch größer. Den Speed bringt er auf jeden Fall mit, und ich hoffe, ich kann ihm ein gutes Vorbild sein. Ich möchte auf jeden Fall versuchen, ihn bei der einen oder anderen Rallye vor Ort zu unterstützen.“
