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Moufang gewinnt Fränkische

Nach einer dreijährigen Dauerbeanspruchung des Gesamtsiegerthrons durch Reinhard Honke, hat die Rallye Fränkische Schweiz einen neuen Meister gefunden.

<strong>ZWEITER:</strong> Martin Stockhammer im Golf GTI

[nl] Die Hessen Norbert Moufang und Michaela Frenzel überquerten im lautstarken Opel Kadett C-Coupe nach einem harten Rennen über fünf verschiedene Wertungsprüfungen als neue Gesamtsieger die Ziellinie.

 

Dabei schied der bisherige ?Rallye-König der Fränkischen? Reinhard Honke mit Erwin Unterburger völlig überraschend nach wenigen Metern der ersten Prüfung durch ein gerissenes Vorderachs-Differenzial seines Ford Escort Cosworth aus. Die Karten wurden nun neu gemischt und es kristallisierten sich gleich mehrere Topfavoriten im Kampf um die Krone heraus.

 

Als absoluter Überflieger entpuppten sich Martin Stockhammer und Michaela Kusebauch im Kathrein-Golf. In der Hoffnung auf einen Podestplatz unter diesem hochkarätigen Starterfeld attackierten sie von Anfang an und lagen nach der zweiten WP bereits in Führung. Werner Mangold und Co Kai Steller wollten ebenso gleich zu Beginn mit einer Bestzeit einen ?Joker? setzen, was sich auch im weiteren Rennverlauf nicht umsetzen ließ. Norbert Moufang begann nach einem früheren Aha-Erlebnis, in welchem er durch ?Abflug? auf der Brunner-WP ausfiel, auch zögerlich. Die Brüder Fruck, aber auch Marco Koch und Stefan Assmann, mischten sogleich im vorderen Bereich ordentlich mit und Stefan Moses mit Stefan Lauth legten sich im schnellen BMW 320IS ebenfalls auf die Lauer.

 

Der alte Rallyehase Carsten Alexy, welcher zuvor sein Beifahrerproblem löste, indem er einen treuen Fan, Marc Wetzel, im jungen Alter von 15 Jahren im Cockpit Platz nehmen ließ, eröffnete das Rennen auch gleich mit der schnellsten Zeit. Somit lag ?man? im Plan und Carsten witterte ?Siegeschancen?. Die Laune hob sich am Bord des Audi Quattro S2, als sie nach der dritten WP; einer ?sau geilen? Asphalt-/Schotterprüfung, das gleiche Zeitkunststück wiederholten und damit Stockhammer/Kusebauch von der Front verdrängten und die Führung übernahmen.

 

Auch die Fruck´s konnten hier im Allrader Zeit gutmachen, steigerten sich kontinuierlich und hatten zudem einen Heidenspaß an Bord. Moufang/Frenzel kamen hingegen nur recht zögerlich auf den Schotterpassagen in Fahrt. Vor das gleiche Problem sahen sich Udo Schiffmann und Sandro Matejka im Hecktriebler gestellt. Matejka brachte es dann auch auf den Punkt: ?auf Asphalt halten wir im BMW die Zeiten mit, auf Schotter sind wir weg vom Fenster?. Dennoch reichte es für das hessisch/unterfränkische Team nach einer tollen Vorstellung für den Sieg der ?Verbesserten? über zwei Liter.

 

Koch/Assmann hingegen waren zuvor durch einen Antriebswellendefekt zur Aufgabe gezwungen. Stefan Moses und Stefan Lauth erwischte es noch schlimmer, denn sie legten ihren BMW auf WP 2 ab.

 

Das Unheil nahm für Alexy/Wetzel in der vierten WP seinen Lauf. Durch den Zeitvorsprung beflügelt und das Vertrauen in Marc bestärkt, vernahm Alexy eine Ansage zu spät und raste ?volle Lotte? auf eine Linkskurve zu. Nach einem filmreichen Bremsmanöver landete man dennoch (un)sanft in einem neben der Strecke befindlichen Acker und durch die Allrad-Beschaffenheit ihres Rennfahr-zeugs konnte sie sich selber befreien. ?Am Rande des Wahnsinns? flogen Alexy/Wetzel ins Ziel. Der Gesamtsieg war damit zwar ?futsch?, dennoch reichte es für den zweiten Klassenplatz (H15) und vierten Gesamtrang.

 

Derweil zeigte Moufang den begeisterten Zuschauermassen, wie ein ?alter Mann? noch fahren kann und brannten im Finale zwei Bestzeiten in den Asphalt. Nachdem Stockhammer/Kusebauch Spannungsprobleme zu beklagen hatten und durch die eingeschränkte Servolenkung ihr Tempo drosseln mussten, war der Weg für das Opel-Duo frei.

 

Auch die Oberfranken Roland Macht/Klaus Rossdeutscher, die berufsbedingt die Rallyeschuhe an den Nagel hängen mussten, feierten mit einem fünften Klassenplatz und neunten Gesamtrang ein tolles Comeback.

 

Gesamtwertung der 27. ADAC-Rallye Fränkische Schweiz:

01. Moufang Norbert/Frenzel Michaela (Opel Kadett C-Coupe) 16:11,3

02. Stockhammer Martin/Kusebauch Michaela (VW Golf GTI) 16:13,8

03. Mangold Werner/Steller Kai (Mazda 323 GTR) 16:25,2

04. Alexy Carsten/Wetzel Marc (Audi Quattro S2) 16:27,1

05. Fruck Bernd/Fruck Ralph (Audi 90 Quattro) 16:29,3

06. Spindler Reinhard/Brauner Bernhard (Ford Escort Cosworth) 16:31,1

07. Schiffmann Udo/Matejka Sandro (BMW M3) 16:36,7

08. Schmidt Markus/Weidauer Uli (Ford Escort RS) 16:40,8

09. Macht Roland/Rossdeutscher Klaus (Ford Escort Cosworth) 16:48,8

10. Köhler Fritz/Hägele Petra (Opel Kadett C-Coupe) 17:03,6

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