Michel gewinnt Coburger Hitzeschlacht

75 Teams treffen sich in Neustadt bei Coburg zur 13. ADAC-Rallye Coburg „Rund um den Muppberg“. Gleich die erste Prüfung sortiert das Feld: ein fast 9 km langer Sprint zwischen Rottenbach und Neukirchen mit ständigem Wechsel von kurvenreichen Passagen und schnellen Wegen, bergauf und bergab, mit einem Schotterstück und blinden Kuppen – sehr anspruchsvoll, ein guter Aufschrieb ist die halbe Mietel!

Bernd Michel und Bernd Hartbauer setzen sich mit dem Gruppe-H-Evo 6 sofort an die Spitze, nur Werner Mühl und Sebastian Kröniger im Gruppe-F-BMW-M3-Compact können das Tempo mitgehen. Die Hessen Reiner Hahn und Felix Hartmann (Gruppe-N-Mitsubishi) bleiben als Dritte noch in Sichtweite. Bereits mehr als zehn Sekunden zurück folgen Fritz Köhler und Petra Hägele im BMW M3 sowie die Mitsubishi von John Macht und Julia Hug, Stefan Stich und Nina Worbs – später mit 30 Strafsekunden belegt –, Reinhard Honke und Michael Heinze sowie Jörg Mittelsdorf und René Möller. Max Schmid und Daniel Scharf führen die „Zweiradler“ im Gruppe-F-Peugeot 306 an, knapp vor Helmut Hodel und Wolfgang Plank im Gruppe-H-Golf I. Das heiße Wetter sorgt für Aussetzer bei Fahrern und Maschinen, bis zur Halbzeit verabschieden sich die Mitsubishi-Piloten John Macht, Jörg Mittelsdorf und Frank Herrmann sowie neun andere Teams. Michel gewinnt den kürzeren zweiten Sprint, während Köhler auf dem Zuschauer-Rundkurs im Neustädter Gewerbegebiet knapp die Nase vorn hat. Zur Halbzeit führt Michel mit neun Sekunden vor Mühl; Köhler liegt schon 18 Sekunden zurück, der viertplatzierte Reinhard Honke sogar 35 Sekunden.

In zweiten Schleife verlieren Werner Mühl und Sebastian Kröniger den sicheren zweiten Platz, als das BMW-Getriebe streikt. Fritz Köhler und Petra Hägele rücken einen Platz vor; doch mit einer halben Minute Luft nach vorn und nach hinten übertreibt es der schwäbische BMW-Pilot beim abschließenden Rundkurs. Köhler schneidet eine Kurve zu stark, wird dabei ausgehebelt und wirft den M3 in die Büsche. Immerhin kann er mit seinem waidwunden Auto noch ins Ziel fahren. Copilotin Petra Hägele wird ins Krankenhaus gebracht, kann es aber mit der Diagnose Prellungen bald wieder verlassen. Der Abschluss-Rundkurs wird abgebrochen, weil der Reserve-Krankenwagen einen Zuschauer mit Kreislaufschwäche zur Behandlung transportiert.

Michel gewinnt die Rallye Coburg mit mehr als einer Minute Vorsprung. „Das war echt hart heute bei der großen Hitze“, meint der 47-jährige Weberei-Chef aus dem Frankenwald und freut sich schon auf das Duell bei der Osterburg-Rallye in zwei Wochen mit Rudi Reindl, der in Neustadt fehlt, weil einen Sommergrippe seinen Co Michael Ehrle niedergestreckt hat. Reinhard Honke und Michael Heinze erben den zweiten Platz, hinter Reiner Hahn und Felix Hartmann landet sein Sohn Dominik im Gruppe-H-Impreza auf dem vierten Platz.  

Die 2-Liter-Klasse der Gruppe F sieht einen deutlichen Sieg des Oberpfälzer Peugeot-Teams Max Schmid und Daniel Scharf vor den beiden Honda Civic von Wolfgang Stopfer und Heinz Neumeier sowie Tobias Just und Anabel Genslein. Vor den Honda erreicht das Siegerteam der 3-Liter-Klasse das Ziel, Markus Löffelhardt und Sarah Hess im BMW M3 Compact. In der Gruppe H schaffen einmal mehr die Hofer Helmut Hodel (56 Jahre) und Wolfgang Plank (54 Jahre) mit dem roten 1er Golf (35 Jahre) den Sieg in der 2-Liter-Klasse, denen die Golf-3-Kollegen Franz Kohler und Jörg Bayer mit 23 Sekunden Rückstand folgen. Thomas Bareuther und Ann-Kathrin Sperber jagen Rudi Machts Skoda Fabia R2 auf den neunten Gesamtrang und setzen sich damit in der 1600-cm³-Klasse mit mehr als zwei Minuten Vorsprung gegen die Oberbayern Marco Luger und Dirk Hartmann im Citroen C2 durch. Bei den „jungen“ CTC-Fahrzeugen sind Michael Loock und Daniela Weinert im Citroen Saxo am schnellsten, bei den „alten“ CTC-Autos lassen Michael Stoschek und Philipp Späth im bildhübschen BMW 2002 die Konkurrenz hinter sich. In der Gruppen G nehmen Mario Kunstmann und Heiko Langer (Mitsubishi) sowie Markus Klos und Michael Neumaier (VW Golf) die Klassensiegerpokale nach Hause. Nur 55 Teams überstehen den heißen Samstagnachmittag.

Ergebnis Rallye Coburg 2015

VIDEO: Rallye Coburg 2015

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