Nationale Lausitz

Meierholz-Sieg mit einer Sekunde

In letzter Sekunde rettet Wolfgang Meierholz den Sieg bei der "kleinen" Lausitz-Rallye. Im Mitsubishi wiederholt er seinen Sieg von 2004.

<strong>SIEGER:</strong> Wolfgang Meierholz und Detlef Schumann im Mitsubishi Lancer Evo 6

Der Schwede Henrik Levin, ein 35-jähriger Schlachter aus Tollarp, hat einen 240er Volvo im echten Gruppe-H-Trimm in die Lausitz gebracht. Kein Original-Cup-Motor mit 170 PS, sondern eine 2,5-Liter-Maschine mit 250 PS sorgt für kräftigen Vortrieb – natürlich ohne Allradantrieb.

 

Mit zwei flatternden Schweden-Flaggen rechts und links fliegt Levin am Freitag durch den stockfinsteren Tagebau Reichwalde und nimmt Meierholz zum Auftakt 12 Sekunden ab. Am Samstag kann der Schwede die Führung bis zur letzten WP verteidigen. Auf der 24 km langen Final-WP von Mühlrose nach Weißwasser kommt das stellenweise tiefe Geläuf und die vielen 90-Grad-Ecken dem Mitsubishi entgegen. Meierholz spielt seine ganze Routine aus und wandelt den 9-Sekunden-Rückstand noch in einen Sieg um – mit nur 1,3 Sekunden Vorsprung!

 

Auch um Platz 3 wird heftig gekämpft. Mirco Path zeigt mit dem Audi 90 Quattro eine fehlerfreie Leistung und holt sich den dritten Platz auf dem Treppchen knapp vor Dirk Richter. Dem Dresdner Cossie-Piloten fehlt am Freitag erkennbar die Schotter-Erfahrung. Zeitweilig liegt er über eine Minute hinter Path zurück, mit einem starken Endspurt verkürzt er den Rückstand auf nur 2,2 Sekunden.

 

Die Original-Cup-Volvo tragen in der Lausitz ihren internationalen Finallauf aus, der sich zum Ausscheidungsrennen entwickelt. Holger Knöbel rutscht am Freitagabend in einen Graben und verliert 13 Minuten, Emil Tigerberg macht es ihm am Samstag auf WP 5 nach und verliert sogar 19 Minuten, Niklas Lundberg muss seinen 940er in WP 8 abstellen. Während Lars Ohlson als Gesamt-Fünfter den Tagessieg erringt, begnügt sich Tabellenführer Per Johansson mit Rang 2 und sichert sich den Nordic West Euro Cup 2007.

 

Nur wenige Sekunden trennen im Ziel die besten Zwei-Liter-Autos. Peter Bleyl (BMW 318) zieht auf der letzten WP noch an Roland Lanzke (Ford Escort) vorbei und sichert sich den Sieg bei den "Seriennahen", während Lokalmatador Marek Goldbohm im Golf die Gruppe H gewinnt. Bei den Micras fällt Ronny Teichmann – nach einer Superzeit in Reichwalde – mit abgescherter Halbwelle aus und überlässt Ronny Nahrstedt den Klassensieg. Unter den neun Trabis ist auch auf dem harten Lausitz-Schotter Martin Christ das Maß aller Dinge. Der Klassensieg und Platz 19 insgesamt bescheren dem 28-jährigen Bankkaufmann aus Haar bei Lüneburg nach dem Trabi-Titel jetzt auch den Sieg im ADMV-Rallye-Pokal 2007 vor Klaus Teichmann (Nissan Almera) und Ronny Nahrstedt (Nissan Micra).

 

Von 55 Startern - darunter 21 Teams aus Schweden, Polen und Tschechien - erreichen noch 39 das Ziel nach sieben harten und anspruchsvollen Wertungsprüfungen über insgesamt 98 km, davon 92% Schotter.

 

Ergebnis 8. ADMV-Lausitz-Rallye National

01. Meierholz/Schumann, Mitsubishi Lancer E6, N5, 1:06:45,1 Stunden
02. Levin/Gunnarsson, Volvo 240, H14, + 1,3 Sek.
03. Mirco Path/Markmann, Audi 90 Quattro 20V, N4, + 3:02,4 Min.
04. Richter/Beier, Ford Escort Cosworth, H15, 3:04,6 Min.
05. Ohlson/Widell, Volvo 940 VOC, H14, + 5:29,6 Min.
06. Bleyl/Beddies, BMW 318is, N3, + 6:12,3 Min.
07. Lanzke/Schulze, Ford Escort RS 2000, N3, + 6:20,2 Min.
08. Goldbohm/Sommer, VW Golf GTI 16V, H13, + 6:28,1 Min.
09. Johansson/Johansson, Volvo 940 VOC, H14, + 6:29,6 Min.
10. Mikolajczyk/Borowiczka, Fiat Seicento, A6, + 8:21,0 Min.

 

Die Bilder der Lausitz-Rallye 2007...

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