Rallye News

Mangold siegt in Wittenberg

Die Wittenberger haben schon Martin Luther erlebt, später haben Armin Kremer und Matthias Kahle für Schlagzeilen gesorgt. Aber auf einem Rallye-Sieger aus dem Schwabenland haben sie bis 2007 warten müssen.

<strong>PECH:</strong> Frank Richert fiel mit Getriebeschaden aus

Nach Frank Richerts frühem Ausfall fährt Werner Mangold aus Ellwangen seinen Mazda 323 GTR schnell und effektiv über die von Dauerregen lädierten Naturwege und gewinnt den Saisonauftakt im Matador-Schotter-Cup mit 14 Sekunden Vorsprung.

 

Auf dem Podium werden ?Fritzle? Mangold und sein junger Co Sebastian Glatzel von der Familie Path aus Neustadt in Holstein eingerahmt. Der 20-jährige Junior Mirco zeigt die beherztesten Drifts aller Allradler und bringt seinen Audi auf Rang 3. Sein Vater Michael, ebenfalls im Audi, schafft im Endspurt den dritten Gesamtrang. 92 Teams starten mittags vor dem Lutherhaus auf die drei Start-Ziel-Prüfungen. Die Wald- und Feldwege sind von einer rutschigen Matsch-Schicht überzogen, an den Abzweigen werden sie bald weich und tief ausgefahren. Dennoch bleibt die Ausfallquote in Grenzen, 68 Teams erreichen das Ziel.

 

Frank Richert hat in Wittenberg erneut kein Glück. Schon auf der ersten Prüfung kämpft er mit Schaltproblemen und muss den neu lackierten Cossie enttäuscht abstellen. Dass aber Jochen Walther im Volvo 242 die erste Prüfung gewinnt, beschert den Zeitnehmern zuerst fragende Blicke. Weil aber auch Patrick Schmidt im BMW 318 als Drittschnellster glänzt, reift die Einsicht, dass ein Hecktriebler bei nur drei Abzweigen, aber jeder Menge schneller Kurven die Allradler ärgern kann ? vorausgesetzt hinterm Lenkrad sitzen gnadenlose Künstler wie Milchbauer Walther oder Milchbubi Schmidt. Der 20-jährige Youngster Mirco Path jagt seinen Audi 90 Quattro auf Platz 2, sein holsteinischer Nachbar Sönke Milon ist mit seinem Cossie schnellster Allrad-Turbo auf Rang 4.

 

Bilder der Rallye Lutherstadt Witternberg 07

 

Die beiden anderen WPs am Gallunberg und nach Apollensdorf weisen viele Abzweige und eine Reihe von ?Safari?-Löchern auf ? keine Chance für die Zweirad-Fraktion. Jetzt spielt Werner Mangold sein Können und den Power-Vorteil seines Mazda 323 GTR aus und setzt sich von den beiden Sauger-Quattros der Path-Familie ab. In der Halbzeitpause hat der Schwabe schon 17 Sekunden auf Mirco Path herausgefahren. Als Dritter feiert Herbert von Kaufmann im Helmert-Mitsubishi nach 15 Monaten Abstinenz ein sauberes Comeback, wird aber von Michael Path im älteren Audi und von Milon heftig bedrängt. Die besten Zweiradler liegen auf den Rängen 6 bis 8: Der Lokalmatador Gero Wildgrube (BMW 325) hat Jochen Walthers Volvo in WP 2 überholt, dahinter lauert der Niederbayer Alois Scheidhammer im frontgetriebenen Opel Kadett auf seine Chance.

 

In der zweiten Schleife sind die Naturwege an vielen Stelle tief ausgefahren, so dass Rallyeleiterin Marianne Rehahn die WP 6 absagt. Aber zuvor verabschieden noch zwei Top-Teams: Patrick Schmidt wirft den BMW auf WP 4 in den Wald. Jochen Walther übersteht einen Plattfuß noch glimpflich, bleibt aber auf der WP 5 an einem Abzweig mitten auf dem Weg stecken. Solche Missgeschicke erleiden auch einige andere Teams, so dass die WP 5 nach rund zwei Drittel der Starter abgebrochen wird.

 

Im Vorderfeld ändert sich wenig auf der zweiten Schleife. Werner Mangold ? noch nie ist er so weit weg eine Rallye gefahren ? und Mirco Path setzen die letzten Bestzeiten. Alois Scheidhammer siegt in der Zweirad-Wertung vor Gero Wildgrube und dem erstaunlich starken Autocrosser Peter Wald (Opel Kadett). Schnellster Trabi-Pilot wird wie 2006 Martin Christ auf Gesamtrang 36 vor Akio Gerth und Ralf Eckl.

 

Im Matador-Schotter-Cup holt sich Alois Scheidhammer die meisten Punkte vor Werner Mangold und dem Berliner Niels Kunze, der im Citroen Saxo die stark besetzte 1600-cm³-Klasse gewinnt.

 

Ergebnis 45. ADMV-Rallye Lutherstadt Wittenberg

01. Mangold/Glatzel, Mazda 323 GTR, H15, 21:01,8 Minuten

02. Mirco Path/Markmann, Audi 90 Quattro 20V, N4, + 13,3 Sek.

03. Michael Path/Fiegl, Audi 90 Quattro, N4, + 42,0 Sek.

04. vonKaufmann/Menz, Mitsubishi Lancer E6, N5, + 52,9 Sek.

05. Milon/Birko, Ford Escort Cosworth, H15, + 54,4 Sek.

06. Scheidhammer/Trautmannsberger, Opel Kadett, H13, + 1:07,5 Min.

07. Mittelsdorf/Sonntag, Subaru Impreza WRX, N5, + 1:08,6 Min.

08. Wildgrube/Keller, BMW 325i, H14, + 1:14,0 Min.

09. Möbus/Draheim, Mitsubishi Galant VR4, N5, + 1:38,3 Min.

10. Klemund/Becher, Subaru Impreza STI, N5, + 1:47,7 Min.

 

Ergebnisse unter [URL]www.msc-wittenberg.de[/URL] und [URL]www.schotter-cup.de[/URL]

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