Damit beenden die Brüder ihre Pechsträhne – nicht zuletzt dank einer mutigen, aber richtigen Reifenwahl. Sie setzen auf Slicks und lassen dem hohen Favoriten Rainer Noller von Beginn an keine Chance. Der Schwabe hat auf Regen-Racing gesetzt und büßt schon auf den beiden ersten Sprints vier bzw. zwölf Sekunden ein. Die dritte Prüfung der ersten Schleife, einer neuer Rundkurs mit drei Ortsdurchfahrten, fällt leider aus, weil die Funker 30 Minuten vor dem Start absagen!
Auch in der zweiten Schleife, die komplett gefahren wird (nachdem einige Funker umgesetzt werden), beherrschen Hans-Uwe und Jens Lembke die Konkurrenz klar und bauen den Vorsprung mit weiteren drei Bestzeiten kontinuierlich aus. Kein Getriebe, kein Reifen, kein Fahrfehler stört den Durchmarsch zum ersten Gesamtsieg. Rainer Noller und Stefan Kopczyk erreichen – wie im Vorjahr – Rang 2 vor den Pfälzern Karlheinz und Edwin Braun, die das Duell der BMW M3 Compact gegen Heiko Hahn und Bodo Hinterwäller relativ deutlich mit 4:1 gewinnen.
Die Toyota Corolla von Jens Vogt und Heiko Schmitt wird als einziger 1600er mit der 2-Liter-Klasse der Gruppe H zusammengelegt, aber Jens Vogt verbläst die hubraumstärkeren Gegner locker und fährt bis auf Platz 5 nach vorn. Nur drei Sekunden dahinter kommen Oliver Ertz und Silvio Knospe ins Ziel, die mit dem BMW 328i die Gruppe F gewinnen. Als Gruppen-Zweite und Sieger der 2-Liter-Klasse jagen Markus und Sebastian Schulz ihrem Kadett GSi auf Rang 7 und überstehen einen Protest gegen das Gewicht ihres Gruppe-F-Kadett klaglos.
In der gut besetzten Klasse der Gruppe F bis 1600 cm³ glänzen die Saarländer Martin Thom und Gino Kruhs, die mit schneller und fehlerfreier Fahrt den Favoriten Florian Niegel (Citroen Saxo) und Björn Satorius (Toyota Yaris) die Rücklichter ihres Peugeot 106 zeigen und sogar den Sprung unter die ersten Zehn schaffen.
In der Gruppe G fahren Björn Becker und Dirk Müskens im Audi 90 Quattro einen klaren Sieg heraus, als Uwe Kriegeskotte seinen Subaru einmal im Acker parkt, sich später aber mit der zweiten Gesamtzeit zwischen Engeln und Weibern rehabilitiert.
Die Rallye Kempenich, traditionell sonntags und traditionell der Saisonauftakt im Rheinland, bietet 2013 drei erstklassige Wertungsprüfungen. Der MSC Kempenich hat die Wirtschaftswege vom Schnee, der rechts und links bis zu 20 cm hoch liegt, geräumt; dennoch sorgen Wasser und der beim Räubern auf die Strecke geschleuderte Dreck für sehr rutschige Verhältnisse. So erlebt die Rallye zahlreiche aber harmlose Ausrutscher. Und weil die Zuschauer fast immer mit Schiebehilfe zur Stelle sind, erreichen 51 der 63 gestarteten Teams das Ziel.
Ergebnis 35. ADAC-Rallye Kempenich am 3. März 2013:
01. Hans-Uwe Lembke/Jens Lembke, Subaru Impreza, H16, 20:51,1
02. Rainer Noller/Stefan Kopczyk, Mitsubishi Evo 8, H16, + 41,0
03. Karlheinz Braun/Edwin Braun, BMW M3 Compact, H15, + 56,2
04. Heiko Hahn/Bodo Hinterwäller, BMW M3 Compact, H15, + 1:20,0
05. Jens Vogt/Heiko Schmitt, Toyota Corolla Coupé, H13, + 1:36,8
06. Oliver Ertz/Silvio Knospe, BMW 328i E36, F3B, + 1:39,0
07. Markus Schulz/Sebastian Schulz, Opel Kadett GSi, F8, + 1:50,9
08. Michael Schmiemann /Horst Feldmann, Opel Kadett CC, H14, + 2:12,4
09. Martin Thom/Gino Kruhs, Peugeot 106 GTI, F9, + 2:35,0
10. Stefan Schultes/Natalie Solbach-Schmidt, BMW M3, H15, + 2:40,4
11. Florian Niegel/Thomas Fuchs, Citroen Saxo VTS, F9, + 2:46,4
12. Jochen Metzinger/Thomas Dieterich, VW Golf III, H14, + 2:50,3
