Fürst-von-Wrede-Rallye

Kübler raus, Schulze vorn

Stefan Schulze gewinnt im Subaru Impreza die Fürst-von-Wrede-Rallye, den zweiten Lauf zur NAVC-Meisterschaft. Die Mitsubishi-Piloten Klaus-Jürgen Faust und Martin Breiler stehen neben ihm auf dem Podium.

Das Ellinger Schloss steht im Mittelpunkt der 15. Fürst-von-Wrede-Rallye, die der NAVC-Club MSC Jura. Der Schlossplatz, die Fürstliche Schlossbrauerei, Sportplatz und Turnhalle bieten ausreichend Platz für das Rekordfeld von 103 Teams. Neu ist in diesem Jahr, dass die Rallye schon am Freitag beginnt. Zweieinhalb Runden auf dem bekannten Rundkurs bei Massenhausen eröffnen den Kampf – im Dunkeln! Der Samstag bietet zwei Prüfungen: Die Waldwege beim Schloss Sandsee sind schon Legende, diesmal liegen 9 WP-Kilometer mit 70% Schotter zwischen Start und Ziel in Mischelbach. Die WP „Burg Neuhaus“ wurde 2016 erstmals gefahren, ein Rundkurs aus kurvenreicher Landstraße, Waldpassagen und Feldwegen, insgesamt 15,5 km lang mit 45% Schotteranteil. Nach zwei Schleifen mit 57 WP-Kilometern erreichen die Teams das Ziel in Ellingen. Die Organisation lässt keine Wünsche offen, Petrus sorgt für trockenes Frühlingswetter – kurz: eine Bilderbuchveranstaltung. 

Das Spitzentrio des ersten DAM-Laufs, der Rallye Zorn, trägt die ersten drei Startnummern: Der Pfälzer Stefan Schulze im Subaru Impreza, diesmal mit Lisa Kuhn als Copilotin, der Nürnberger Klaus-Jürgen Faust im Evo 9 mit Doris Nägel und Ulm-Sieger Martin Breiler vom Bodensee mit Katrin Rost im Evo 10. Doch den Nacht-Rundkurs beenden zwei Evo-8-Piloten als Schnellste. Die Öhringer Uli Kübler und Matthias Klotz setzen die Bestzeit vor Stefan Stich und Nina Blumreich. Dann folgen Faust, Schulze, Gerd Tabbert und Michael Keller im Allrad-BMW sowie Breiler. 

Am Samstag trumpft Schulze bei der ersten Sandsee-Passage auf. Nur Kübler bleibt dran, Faust büßt als Dritter 22 Sekunden ein. Breiler verliert bei einem Ausritt eine halbe Minute, während Stich und Brunken ausfallen. Auf dem Rundkurs setzt Kübler seine zweite Bestzeit und baut die Führung vor Schulze auf 30 Sekunden aus. Der Pfälzer verringert den Abstand im zweiten Sandsee-Durchgang zwar um zehn Sekunden, doch mit einem 20-Sekunden-Polster startet Kübler in die letzte WP. Den Sieg vor Augen spürt der Schwabe auf der Bergrennstrecke einen dumpfen Schlag im Motorraum, dann ist die Rallye für ihn vorbei. So geht der Gesamtsieg an Stefan Schulze und Lisa Kuhn, während Klaus-Jürgen Faust und Doris Nägel mit der Bestzeit auf der Burg-Neuhaus-WP noch bis auf sechs Sekunden herankommen. Martin Breiler und Katrin Rost komplettieren Podium. Gerd Tabbert und Michael Keller verlieren Rang 4 noch auf der letzten Prüfung gegen die Regensburger Andi Schweiger und Magdalena Schwaiger im Evo 9, die ohne einen einminütigen Zeitverlust in WP 3 Dritte hätten werden können.

Hinter den Allrad-Turbo-Boliden bieten sich die Schnellsten der 44 Zwei-Liter-Fahrzeuge spannenden Sport – die ersten Fünf erreichen innerhalb von nur 26 Sekunden das Ziel. Die Nase vorn hat überraschend ein relativ braver BMW aus dem 318is-Cup mit „W.Emmersdorfer“ am Lenkrad und seiner Tochter Jasmin auf dem Beifahrersitz. Als Zweite kommen Thomas und Melanie Schultz im Renault Clio ins Ziel, denen ein Schnitzer im Nacht-Rundkurs den Klassensieg vereitelt. Quertreiber Andre Gasteier bleibt im 318-Duell ganz knapp vor dem erst 21-jährigen Jan Schneider, der seine beste Leistung zeigt. Zorn-Sieger Oliver Wirth (BMW 318) landet auf Platz 5 in der Klasse vor den Routiniers Sigi Damm im Audi 80 Quattro und Thilo Wagner im Honda Civic. 

Favoriten-Siege gibt es in den kleinen Hubraumklassen. Bis 1600 cm³ gewinnen Wolfgang Wittmann und Robert Nikol im Ford Escort TC dank einer 30-Sekunden-Schikanen-Strafe für das Ascona-16V-Team Arno Reuß und Sabrina Thiel. Deren Vater Rainer Thiel und ihr Bruder Daniel setzen sich in der 1300-cm³-Klasse im Allrad-Panda gegen den Seicento von Jürgen Hohlheimer durch. In der BMW-M3-Klasse über 2000 cm³ fallen die Favoriten Lars Garten und Martin Stuckenberger mit Getriebeschäden aus, so dass die Ulmer Michael und Fabian Knese im BMW 328i den ersten Platz erben. In der Gruppe der Serien-Fahrzeuge fährt der vielfache Meister Frederik Leykauf (Honda Integra, mit Melanie Haller als Co) der Konkurrenz deutlich davon. Christian Funk im BMW und Thomas Heider im VW Golf belegen die nächsten Plätze. Ein Viertel der gestarteten Teams bleibt auf der Strecke, 76 Fahrzeuge stehen im Parc Fermé neben dem Schloss Ellingen.

Ergebnis 15. Fürst-von-Wrede-Rallye 

1.Stefan Schulze / Lisa KuhnSubaru Impreza GTKl.1138:46,7
2.Klaus-Jürgen Faust / Doris NägelMitsubishi Evo 9Kl.11+6,2
3.Martin Breiler / Katrin RostMitsubishi Evo 9Kl.11+1:15,3
4.Andi Schweiger / Magdalena SchwaigerMitsubishi Evo 9Kl.11+1:38,2
5.Gerd Tabbert / Michael KellerBMW 330ix E46Kl.11+1:40,3
6.„Emmersdorfer“ / Jasmin TrabsBMW 318is E30Kl.9+2:53,5
7.Thomas Schultz / Melanie SchultzRenault Clio III RSKl.9+3:01,0
8.Reinhard Honke / Ann-Kathrin SperberSubaru Impreza GTKl.11+3:11,5
9.Andre Gasteyer / Pia DeriboBMW 318is E30Kl.9+3:12,2
10.Jan Schneider / Markus GentheBMW 318ti E36Kl.9+3:13,6
11.Oliver Wirth / Tobias HornfeckBMW 318is E30Kl.9+3:20,2
12.Siegfried Damm / Petra DammAudi 80 QuattroKl.9+3:37,4
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