Rallye Oberland

Köhler schlägt Gaßner im Oberland

Manuel Kößler überrascht die Favoriten der Oberland-Rallye mit vier Bestzeiten, doch am Ende siegt Fritz Köhler vor Hermann Gaßner.

<strong>SIEG:</strong> Fritz Köhler und Petra Hägele gewinnen die Rallye Oberland

58 Teams versammeln sich in Altenstadt, um bei der Oberland-Rallye die bayerische Saison abzuschließen. Viele Zuschauer umsäumen den Rundkurs am Ortsrand von Altenstadt und erleben, wie Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser im Gruppe-H-Evo 8, dem ADAC-Masters-Sieger-Mitsubishi,  die schnellste Zeit hinlegen. Fritz Köhler und Petra Hägele büßen über drei Sekunden im BMW M3 ein, weil sie auf einen langsameren Teilnehmer auflaufen. Weitere vier Sekunden zurück folgen Frank Färber und Carmen Freiberger im Gruppe-N-Evo 9 im Clinch mit Manuel Kößler und Heidrun Haner im Gruppe-N-Impreza. Auf der anschließenden Lechbruck-Prüfung bringt Kößler aber die Papierform durcheinander, als er das Ziel mit Bestzeit durchfährt und den direkten Konkurrenten zwischen zwei und drei Sekunden aufs Auge drückt. Und der 25-jährige Füssener legt auf der Wildsteig-Prüfung – diesmal nur Start-Ziel statt Rundkurs, um die 35-Kilometer-Grenze für Rallye 200 einzuhalten – nach und zeigt der Konkurrenz auf der stellenweise schmierigen Piste erneut die Subaru-Rücklichter. Die Fahrpraxis aus der Mitropa-Cup-Saison zahlt sich für Kößler aus: Mit drei Zehntel Vorsprung vor Köhler erreicht er die Halbzeitpause, Gaßner liegt weitere drei Zehntel dahinter.

 

Beim zweiten Durchlauf in Altenstadt explodiert Fritz Köhler förmlich, der Schwabe unterbietet seine Zeit vom Mittag um fast sieben Sekunden und geht in Führung, weil Kößler auf einen Schlag sieben Sekunden einbüßt. Doch der Allgäuer Junior gibt nicht auf: Er siegt erneut auf beiden Start-Ziel-WPs und verkürzt den Rückstand auf Köhler auf nur drei Sekunden. Doch auch Hermann Gaßner schläft nicht: Auf der Lechbruck-WP macht er aus dem 1-Sekunden-Rückstand zu Köhler einen Halbsekunden-Vorsprung. Das Finale auf der nur 2,8 km langen Wildsteig-Prüfung ist dramatisch, denn Köhler presst den gelben BMW M3 auf der allerletzten Rille durch den Wald und kann das Blatt noch wenden. Um eine Sekunde fahren Fritz Köhler und Petra Hägele schneller und erreichen mit einer halben Sekunde Vorsprung das Ziel – ihr erster Oberland-Gesamtsieg im dritten Anlauf. Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser sowie Manuel Kößler und Heidrun Haner sorgen dafür, dass drei Mixed-Teams auf dem Podium stehen.

 

Das Ehepaar Färber bleibt dicht dran am Führungs-Trio und beendet den Kurzurlaub mit Rang 4. Dahinter freut sich Robert Schilcher über Rang 5 im Audi TTS mit Allrad und Automatik-Getriebe. „Bisher ist das Auto mit mir gefahren“, stellt Schilcher fest, der direkt an der Wildsteig-Prüfung wohnt, „heute war es zum ersten Mal umgekehrt.“ Sein Beifahrer Johann Bußjäger hätte den Pokal für den besten Beifahrer gewonnen, wenn es so etwas gegeben hätte.

 

Die schnellen Prüfungen im Oberland – der Sieger erzielt einen 114er Schnitt – kommen den Gruppe-G-Mitsubishi entgegen, die ohne Air-Restriktor und mit langer Achse einen erstaunlichen Speed schaffen. Drei dieser Autos landen unter den ersten Zehn, wobei der Allgäuer Gerhardt Altstetter den Badener Martin Breiler und den Münchner Wolfgang Schwegler auf die Plätze verweist. Kein 2-Liter-Auto schafft den Sprung unter die ersten Zehn, erst auf Platz 12 landet das beste Fahrzeug bis 2000 cm³, ausgerechnet der historische Ford Escort RS 2000 (Mk-1-Version) des Tirolers Manfred Nothdurfter und der bayerischen Copilotin Christina Kohl. Den Klassensieg in den Gruppe F holen sich die Astra-Piloten Patrick Krückl und Andreas Weber, zehn vor dem Golf-Team Thomas Kötterl und Jennifer Hartl. Noch weiter zurück liegen die Lokalmatadoren Sixtus Britzger und Julia Nestmann; für die es aber noch zum Sieg in der Gruppe H bis 2000 cm³ reicht. Klassensiegerpokale erringen auch der Adam-Junior Christian Allkofer (mit Christopher Lihl im Citroen Saxo, Gruppe F bis 1600 cm³) sowie das Sohn-und-Team Matthias und Michael Stock (BMW 318is, Gruppe G19).

 

Die zweite Prüfung zwischen Lechbruck und Bernbeuren erlebt einen dramatischen Zwischenfall, als ein BMW 318 von der Strecke abkommt, auf dem Dach über die Uferwiese rutscht und dann in den Lech stürzt. Beide Fahrer retten sich schwimmend ans Ufer, pitschnass aber unverletzt. Das Fahrzeug wird später aus fünf Meter Tiefe geborgen. Ansonsten verläuft die Rallye Oberland reibungsfrei. 48 der 58 Starter stehen im Parc Fermé, zwei davon aber nicht lange genug, so dass letztlich 46 gewertet werden.

 

Ergebnis 18. ADAC-Rallye Oberland am 9. November 2013:

01. Köhler/Hägele, BMW M3 E36, H15, 17:25,1

02. Gaßner/Thannhäuser, Mitsubishi Evo 8, H16, +0,5

03. Kößler/Haner, Subaru Impreza STI, N3A, +3,3

04. Färber/Freiberger, Mitsubishi Evo 9, N3A, +12,3

05. Schilcher/Bußjäger, Audi TTS Quattro, F3A, +36,9

06. Altstetter/Lepnik, Mitsubishi Evo 8, G21, +49,2

07. Kainz/Rachner, Mitsubishi Evo 6, F3A, +1:19,9

08. Breiler/Weber, Mitsubishi Evo 10, G21, +1:24,9

09. Schwegler/Hauner, Mitsubishi Evo 9, G21, +1:28,3

10. Stich/Göbel, Mitsubishi Evo 8, H16, +1:30,7

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