Rallye Südliche Holledau

Köhler in der Holledau vor Reindl

Bei der ersten Rallye Südliche Holledau liefern sich Fritz Köhler und Rudi Reindl einen Kampf auf Biegen und Brechen, den der Schwabe bei Gluthitze knapp zu seinen Gunsten entscheidet.

<strong>ERNEUT VORN:</strong> Fritz Köhler und Petra Hägele gewinnen auch in der Holedau

Die Rallye 200 der Veranstaltergemeinschaft von MSF Freising und MC Labertal, die zuvor einige Rallyesprints durchgeführt hat, führt vom Rallyezentrum Moosburg in die Holledau, Deutschland größtes Hopfenanbaugebiet nördlich von Freising. Zwei Rundkurse und eine Sprintprüfung können die Organisatoren um Sigi Schwaiger und Rüdiger Dilg – nach zähem Genehmigungsverfahren – anbieten. Und die Fahrer nehmen das Angebot dankend an: Mit 82 Startern werden die Erwartungen mehr als erfüllt; auch die Qualität des Starterfeld liegt weit über dem Durchschnitt.

 

Rudi Reindl und Michael Ehrle legen auf den Rundkurs bei Hörgersdorf den üblichen Blitzstart mit ihrem schwarzen Evo 7 hin und lassen ihre fränkischen Markenkollegen Ralf Hillmann und Hans-Peter Wassner um zweieinhalb und den Schwaben-M3 von Fritz Köhler und Petra Hägele sogar um vier Sekunden hinter sich. Doch auf dem zweiten Rundkurs bei Hausmehring dreht Köhler den Spieß um und knallt die Bestzeit – vor Reindl und Hillmann – auf den heißen Asphalt. Köhler gewinnt auch die WP 3, eine kurze Sprintprüfung, die er mit mehr als 130 km/h durchfliegt. Die Halbzeitpause in Moosburg erreichen Reindl/Ehrle mit 1,1 Sekunden Vorsprung vor Köhler/Hägele und 8,8 Sekunden vor Hillmann/Wassner.

 

In der zweiten Schleife überrascht Hillmann mit der Auftaktbestzeit, während Reindl hier erneut schneller fährt als Köhler und den Vorsprung auf 2,4 Sekunden ausbaut. Auf der WP 5, mit 7,7 km die längste Prüfung in der Holledau, kann sich Reindl um zwei Sekunden gegenüber dem ersten Durchgang verbessern. „Ich hab alles ausgepackt, was drin war“, kommentiert de Bayer seine Leistung, „aber der Fritz ist ein Phänomen!“ Der 49-jährige Kfz-Meister aus Öhringen kämpft wie ein Löwe, zirkelt den BMW M3 auf der letzten Rille über die selektive Prüfung und steigert sich um fünf Sekunden. Damit überflügelt er die Mitsubishi-Konkurrenz. Da die sechste Prüfung vernünftigerweise abgesagt wird – die frisch geteerte Landstraße bricht unter der Gluthitze auf und wird bei den hohen Schnitten zum Sicherheitsrisiko -, können sich Fritz Köhler, Petra Hägele und ihr gelber BMW M3 als erste Gesamtsieger auf der Holledau-Ehrentafel verewigen lassen. Die Mitsubishi-Teams Reindl/Ehrle und Hillmann/Wassner komplettieren das Siegertreppchen mit zwei bzw. zehn Sekunden Rückstand.

 

Eine starke Leistung zeigt nach einjähriger Pause der Thüringer Jörg Mittelsdorf, der am Steuer des zweiten Ehrle-Lancer und mit dessen Tochter Lara auf dem heißen Sitz den vierten Rang schafft und dabei die Schwarzwälder Routiniers Axel Schlenker und Michael Schmidt im Cossie im Griff hat. Markus Stadler kann sich in der Holledau mit dem grünen Gruppe-H-Golf endlich wieder voll in Szene setzen; mit Stefan Huber als Co erreicht der Chiemgauer Rang 6 und wid damit schnellster 2-Liter-Pilot und bester Fronttriebler. Die Niederbayern Alois Scheidhammer und August Regner kommen in der Fronttrieblerwertung mit einem starken Endspurt noch in Schlagdistanz und landen mit dem Turbo-Benziner-Astra schließlich auf Rang 7.

 

Komplettiert werden die Top Ten von den drei schnellsten Teams der Gruppe N/F. Die Nase vorn haben der erst 18-jährige Regensburger Maximilian Koch und sein sächsischer Co Stefan Weigel im Gruppe-N-Subaru, die Florian Auer und Ralph Edelmann in einem fast schon historischen Evo-2-Lancer nach der Halbzeit überholen. Dazwischen schieben sich Werner Mühl und Stefan Kröniger im Compact-M3, die sich in der ersten Prüfung gleich zweimal kräftig verbremsen, sonst wäre Platz 6 drin gewesen.

 

Der Tiroler Manfred Nothdurfter und Christina Kohl gewinnen mit dem Escort Mk1 aus dem Jahr 1973 die Gruppe CTC und lassen dabei den Zweiten der Gruppe H bis 2000 cm³, Vater und Tochter Arwed und Martina Hafner im BMW 2002, um fünf Sekunden hinter sich. In der Gruppe G fährt ein schnelles Trio auf die Ränge 13, 15 und 16; nach spannendem Schlagabtausch siegen Willi Trautmannsberger und Michael Stadlöder im Evo 9 vor Wolfgang Schwegler, ebenfalls Evo 9, und Michael Pfeiffer im Subaru.

 

Mit 25 gestarteten Teams sieht die 2-Liter-Klasse der Gruppe N/F das größte Feld. Im Ziel trennen lediglich sechs Sekunden die drei besten Teams, allesamt auf BMW. Uwe Schlumpberger und Jürgen Bayer nutzen die Mehr-PS ihres 320is und ihre Routine erfolgreich gegen die jungen Verfolger Timo und Maximilian Thaller sowie Daniel Pauli und Lisa Brunthaler. Direkt hinter Pauli erreichen Jürgen Pietsch und Johannes Oberneder als Sieger der 1600er-Klasse das Ziel.

 

66 der 82 gestarteten Teams kommen nach Moosburg zurück und sind voll des Lobes über die Erstveranstaltung: Ein bestens organisiertes Rallyezentrum rund um die Moosburger Schäfflerhalle, selektive Prüfungen bis auf den Sprint (ein Notbehelf für 2013), Sprudel an allen Wertungsprüfungen (ein Segen bei der Hitze), ein pünktlicher Ablauf und eine zünftige Siegerehrung sind die beste Werbung für das nächste Mal. 

 

Ergebnis 1. ADAC-Rallye Südliche Holledau am 27. Juli 2013:

01. Fritz Köhler/Petra Hägele, BMW M3 E36, H15, 16:54,6

02. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16, +1,9

03. Ralf Hillmann/Dr. Hans-Peter Wassner, Mitsubishi Evo 6, H16, +10,3

04. Jörg Mittelsdorf/Lara Quast, Mitsubishi Evo 6, H16, +40,8

05. Axel Schlenker/Michael Schmidt, Ford Escort Cosworth, H16, +50,7

06. Markus Stadler/Stefan Huber, VW Golf GTI 16V, H14, +1:13,3

07. Alois Scheidhammer/August Regner, Opel Astra OPC Turbo, H15, +1:17,9

08. Maximilian Koch/Stefan Weigel, Subaru Impreza N14, N3A, +1:19,2

09. Werne Mühl/Sebastian Kröniger, BMW M3 Compact, F3B, +1:23,2

10. Florian Auer/Ralph Edelmann, Mitsubishi Evo 2, F3A, +1:26,3

11. Manuel Egginger/Sophia Paul, Mitsubishi Evo 8, F3A, +1:30,1

12. Manfred Nothdurfter/Christina Kohl, Ford Escort RS 2000, C24, +1:31,8

 

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